Dann verstehst Du meine Kritik falsch. Penetranz ist absolut der richtige Weg im Training um Bewegungsabläufe zu analysieren, einzustudieren und zu perfektionieren. Ich finde es aber immer problematisch, wenn man bei Gegentoren, dass heißt immer einer einzelnen Situation, so lange sucht, bis man eine Stelle gefunden hat, wo der TW sich auch hätte anders verhalten können. Das ist dann oft ein "hätte, hätte, Fahradkette"-Spiel, bei dem eine in Milisekunden gefällte Entscheidung so lange seziert wird, bis ein vermeintlicher Fehler gefunden ist. Solche Fehler sind oft aber eine Frage von reflexartigen Entscheidungen und daher kaum zu trainieren (es sei denn, sie passieren häufig). Mir geht es darum, dass man Abläufe trainieren kann, aber nicht immer von einem Fehler sprechen sollte, wenn in einer bestimmten Situation leicht von einem solchen Ablauf abgewichen worden ist. Ein schönes Bsp. ist für mich das Übergreifen. Ich kann das mit einem TW trainieren und es ihm drillartig eintrichtern, bis er es verinnerlicht hat. Dennoch kann es zu einer Situation kommen, in der ein Sonntagsschuss abgefeuert wird, der TW geht mit dem unteren Ball zum Arm, kommt nicht ran und der schlägt in der oberen Hälfte des Tores ein. Hatte der TW die notwendige Körperspannung und alles versucht um die Kugel zu bekommen, würde ich nie von einem Fehler sprechen, weil es absolut sinnlos wäre. Er hat ja vermutlich nicht die Entscheidung getroffen: "Gegen den Rat meines Trainers gehe ich mit der "falschen" Hand zum Ball." Sondern war schlicht und ergreifend UNTERBEWUSST der Meinung, dieser würde u.U. eine andere Flugbahn nehmen. So was ist dann Schicksa bzw. oft auch Glück und AB EINEM BESTIMMTEN PUNKT nicht mehr trainierbar.
Außerdem ist ja auch klar, dass es je nach "Typ" durchaus unterschiedliche Ideal-Abläufe geben kann. Ein Richard Golz oder ein Ralf Fährmann müssen/mussten zwangsläufig anders agieren als ein Andreas Köpke oder Jorge Campos.