Finde ich auch unter aller Sau, an jeder Ecke die Enke-Keule rauszuholen. Bei allem Sinn für Mäßigung, aber ein in der Öffentlichkeit stehender Torwart verdient gutes Geld, welches er nicht verdienen würde, wenn nicht jede Woche Leute über das reden würden, was er tut. Auch Stammtischparolen gehören einfach dazu.
Diese aber unterdrücken zu wollen, indem man einen Torwart heranzieht, der aufgrund einer schweren Krankheit und tragischer Verluste im privaten Bereich nicht mehr leben wollte, ist einfach nur billig und schändlich.
Das war auch nicht der Tenor der Zeit nach dem Enke-Selbstmord. Es ging darum, Verständnis dafür zu schaffen, dass Profis keine Maschinen sind. Dass sie Schwächen haben und ihnen die Angst genommen werden muss, diese zu zeigen, um sie nicht daran zerbrechen zu lassen. Dass man auf seine Kollegen achtet und sie im Zweifel schützt. Nie aber wurde ernsthaft gefordert, dass man nicht über einen schlechten Spieler schreiben darf, dass er schlecht ist.
Meiner Interpretation zufolge ist es schon eher verwerflich, einen Torwart in einem Umfeld spielen zu lassen, dem er nicht gewachsen ist, einfach nur um Geld zu sparen. Das passiert nämlich in Bremen. Wolf wird aus finanziellen Gründen verheizt. Wenn er an etwas kaputt geht, dann daran, nicht an irgendwelchen Sprüchen im Internet.