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Thema: Torwarttraining praxisnah: Teil II - Freistöße

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  1. #23
    Nationale Klasse Avatar von nik1904
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    Zitat Zitat von Marseck Beitrag anzeigen
    Was mich noch interessiert: Selbst mit Mauer kann man ja 100 % sicher sein, dass der Ball auch von der Mauer abgefangen wird oder über die Mauer und auch über das Tor geht. Stellt ihr euch bei Freistößen in die Mitte? Oder doch 1,2 Schritte weiter in Richtung des TW Ecks?

    Das wurde ja schon von anderen hier angesprochen und ich bin da etwas verwirrt. Wie bitte soll das gehen, mittig zu stehen und gleichzeitig den Ball zu sehen. Letzteres ist für mich das entscheidende Kriterium. Außerdem bin ich wie Steffen der Meinung, dass eine Mauer physikalisch, geometrisch und sportliich ab einer gewissen Distanz keinen Sinn ergibt. Klar kann mal ein Ding rausrutschen, das einschlägt. Aber wie oft ist das aus 30 Metern der Fall?

    Ich bleibe bei dem,was ich weiter oben schon geschrieben habe: Je niedriger die Liga, desto geringer ist die Entfernung, die eine Mauer überhaupt sinnvoll macht. Schusshärte ist gar nicht das entscheidende Kriterium. Stellt Euch mal beim BuLi-Training hinter das Tor (wenn es die Infrastruktur ermöglicht) und dann kann man einen Eindruck von den Verhältnissen bekommen. Der Unterschied ist bei den meisten noch nicht mal so sehr die Schusshärte (auch wenn es logischerweise etwas schneller ist), sondern die Präzision,mit der diese Jungs noch extrem hart schießen können.

    Wenn der Ball hinter einer Mauer ist, die für einen Freistoß aus 17 oder 18 Metern gestellt ist, dann ist es schwierig,nicht zu sehr im Torwarteck zu stehen und gleichzeitig den Ball zu sehen. OK, das spräche dafür, weiter in die Mitte zu gehen. Dennoch stelle ich die Frage: Wenn der Ball für mich erst über der Mauer sichtbar wird, sind das aus dieser Entfernung nur noch acht oder neun Meter Flug als Reaktionszeit. Dann ist bei einem etwas zentralerem Stand nicht nur die Mauerecke,sondern auch die Torwartecke höchst bedroht. Letztlich hat der Schütze mit einem sehr gut geschossenen Freistoß (in der Torwartecke auch mit Kraft) eine Option mehr. Ich kann beide Bereiche nicht voll abdecken, wenn ich die Position weiter in der Mitte des Tores einnehme. Ich nehme dann lieber einen Mann aus der Mauer, gehe maximal einen Schritt weiter zur Mitte, sichere mir freie Sicht auf den Ball und sichere zugleich meinen Bereich der Torwartecke weiterhin gut ab. Auch wenn ich dadurch die Möglichkeiten für den Schützen leicht erhöhe und mehr direkt zu erreichende Fläche im Tor anbiete, sehe ich wenigstens den Ball. Freie Sicht ist immer das wichtigste Kriterium, soweit es nur irgend möglich ist.

    Die mittige Position bringt mir nichts, wenn ich dadurch den Bereich meiner realistischen Zugriffsmöglichkeit nicht vergrößere, sondern faktisch verkleinere. Es ist in diesen Situationen nie eine 100%ige Sicherheit zu erreichen,es ist immer eine Risiko/Nutzen-Abwägung. Und es ist eine Abwägung, wie sehr ich den Schützen dazu zwingen kann, dass sich seine Erfolgschancen auf beinahe nur eine ideale Möglichkeit der Ausführung beschränken - nämlich über die Mauer und so platziert und hart, dass ich als Torwart aus der Torwartecke nicht mehr hinkomme, obwohl ich den Ball von Anfang an sehen kann. Für mich beantwortet das die Frage, ob man sich zentraler und hinter der Mauer platzieren sollte. Und hier schließe ich den Bogen zu den Profis: Diese Erfolgschancen sind unterklassig geringer. Somit gehe ich dasRisiko bewusst ein und sichere meinen Bereich im Torwarteck.

    Ich würde 1 Meter bis etwa 1,5 Meter als Bereich erachten, den ich vom Pfosten entfernt sein muss. Ab da muss ich genau abwägen,wann mein zentralerer Stand mehr Risiko als Chancen mit sich bringt und wie groß die Mauer sein kann,ohne dass ich die Sicht verliere bzw. wie groß sie sein muss, dass ich z.B. bei einem indirekten Freistoß noch immer einen Teil des Tores schützen kann.

    Komplex ist das, aber es macht ja auch Spaß, sich damit auseinanderzusetzen.
    Geändert von nik1904 (31.08.2012 um 14:52 Uhr)

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