Hallo zusammen!
Ich bin selbst kein Torwart, auch wenn ich als Kind mal einer werden wollte (kam aber übers Kicken auf der Wiese nie hinaus), bin aber einigermaßen fußballinteressiert und wollte mal ein Phänomen, das ich oft beobachte, mit Experten diskutieren.
Meiner Laieneinschätzung nach stehen viele Torwarte zu weit vorn, wenn aufs Tor geschossen wird, und können deshalb Bälle nicht halten, die sie vielleicht halten könnten, wenn sie auf der Linie stünden.
Ein Beispiel: Petr Čech beim 4:1 gegen Russland. Da waren zwei Verteidiger beim Schützen, der Torwart müsste mit dem Schuss rechnen, aber trotzdem machte er noch zwei Meter nach vorn.
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Gestern Polen - Tschechien das ähnliche Phänomen.
Ich kann das schwer einschätzen, aber nach meinem Dafürhalten hätte der Torwart in beiden Fällen Chancen gehabt, hätte er zwei Meter weiter hinten gestanden.
Die ganzen Extrem-weit-Distanz-Tore gehen auch immer nur deswegen rein: Die fliegen über den ziemlich weit vorn stehenden Torwart drüber, der keine Chance hat, und senken sich dann ins Tor. Für einen auf der Linie stehenden Torhüter wären solche Bälle wohl weniger ein Problem.
Klar muss der Torwart auch Rückpässe spielen, Steilpässe abfangen und Flanken herunterpflücken. Dafür muss er weiter vorn stehen. Aber es ist doch allemal einfacher, zwei Schritte nach vorn als einen nach hinten zu machen. Also frage ich mich, warum sie "standardmäßig" oder gar, wenn mit Schüssen zu rechnen, so oft so weit vorn stehen.
Ich wundere mich auch, warum auf diesen Aspekt Kommentatoren, Experten, Trainer und Spieler fast nie eingehen. Kann mich erinnern, dass Tim Wiese nach dem UEFA-Cub-Finale mal sowas gesagt hat wie: "Hätte weiter hinten stehen sollen", aber das wars auch schon, was mir dazu einfällt.
Mich würde interessieren, wie ihr das einschätzt: Stehen viele Profis tatsächlich zu weit vorn bei Schüssen oder seh ich das falsch?