Tja, dann gehöre ich wohl auch zu diesen gewissen Torwarttrainern. Allerdings finde ich die Bezeichnung Dogmatisch ein wenig frech...
Es gibt natürlich immer mal Spielsituationen, in denen eine Fußabwehr gerechtfertigt ist. Dennoch sollte dies immer nur eine Notlösung sein!
Was habe ich denn von einer Fußabwehr? Ich bereinige vllt die aktuelle Situation, schaffe aber sofort eine neue Gefahr. Der Ball wird immer unkontrolliert von meinem Fußabprallen. Im schlimmsten Fall direkt nach vorne. Also besteht das hohe Risiko, daß der Gegner sofort wieder an den Ball und zum Torabschluß kommt. Ich als Torwart gucke dann dumm in die Wäsche, denn ich sitze ja noch auf dem Hosenboden und kann nicht reagieren. Als Torwart muß ich es Anstreben, jeden Ball nach Möglichkeit zu sichern. Nur ein gefangener Ball kann vom Gegner nicht mehr eingetütet werden.
Und an dieser Stelle kommt die Technik des Tauchens ins Spiel. Wie Steffen absolut treffend beschrieb, kann man - bei korrekter, technischer Ausführung - seinen Körper schnell genug nach unten bekommen um auch harte, körpernahe Schüsse aus kurzer Distanz zu halten. Und dies absolut unabhängig von köperlichen Gegebenheiten. Ein in dieser Technik gut trainierter Keeper, ist genau so schnell unten, wie manch anderer seinen Fuß hinter den Ball bekommt.
Wie die Technik korrekter Weise aussehen sollte, kann Steffen sehr gut erklären und demonstrieren. Beim 2ten TW.de-Camp hatten wir auch eine Übung dazu.
Ach ja... Dogmatische Torwarttrainer... Das Ziel eines Torwarttrainers sollte es sein das Optimum aus seinen Schützlingen herauszuholen. Das heißt er sollte auch die - nach seiner Philosophie - perfekte Technik anstreben. Wer sich mit lalafitti zufrieden gibt, kann mit seinem Arsch auch zu Hause bleiben.
Back to Topic:
Da Frank Rost ja ungefähr meine Generation Torhüter ist, kann ich das Trainingsprinzip ein wenig nachvollziehen. Aber es ist auch recht altbacken. Die Fußabwehr im Hürdensitz habe ich in meiner Jugendzeit auch oft angewendet - ein Relikt aus einem kurzen Ausflug zum Handball, wo diese Technik zum 1x1 der Torhüter gehört - und wurde sehr häufig direkt bestraft. Entweder durch Gegentreffer (der berühmte 2te Ball), oder durch Verletzungen. Die Technik ist auch im Handball sehr umstritten, da die Verletzungsgefahr für die Beine/Knie sehr hoch ist.
Die Fußabwehr geziehlt zu trainieren birgt übrigens noch ein zweites Risiko: Der Torwart wird faul! Er geht zunehmen häufiger mit dem Fuß zum Ball, auch wenn er diesen locker sichern könnte. Reine Bequemlichkeit und die Technik wurde ja so trainiert...
Was mir in dem Video übrigens stark auffällt ist, daß Frank Rost bei allen Übungen aus der Bewegung (mit den Markierungstellern) seinen Körperschwerpunkt viel zu weit hinten hat und nach hinten abkippt. Auch hier: Andere Generation. "Früher" war es den meisten TwT egal wo der Schwerpunkt lag. Hauptsache man hatte die Murmel...





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