Schwer zu sagen. Man muß halt Prioritäten setzten, im Amateurbereich noch viel mehr als bei den Profis. Gänzlich verzichtet sicherlich niemand auf den Bereich beim Training, aber wirklich einen Fokus setzt auch niemand drauf. Flanken sind halt so eine Sache beim Training. Ohne Gegenspieler, selbst mit den Pappkameraden, bekommt man als Keeper wohl jede Flanke, die halbwegs in den Gefahrenbereich geschlagen wird. Aber die eigentliche Spielsituation läßt sich damit nur schwer nachstellen. Was man alles beachten muß, Stellung des Flankengebers, Geschwindigkeit des Flankengebers, Stellung der Abwehrspieler, Stellung der Stürmer, Winkel zum Tor, doch ein direkter Torschuß, lange oder kurze Flanke, mit Zug oder eher im Bogen, gerade oder angedreht, trifft der Schütze den Ball überhaupt so wie er will... vor allem, jeder Stürmer hat immer den Geschwindigkeitsvorteil auf seiner Seite, weil er sich aktiv in seine Position bewegt unabhängig davon wo der Ball am Ende landet. Der Torhüter muß zwangsläufig bei seinem Stellungsspiel einen Kompromiss eingehen, weil er eben den Ball nicht mal eben ignorieren kann weil er dann doch auf den zweiten Pfosten geht. Um dann letztendlich die Flanke innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde vor dem heranstürmenden Stürmer zu bekommen, muß man auf höchstem Maße die Flanke antizipieren und selbst das kann eben manchmal nicht mehr reichen. Gerade das Antizipieren, quasi das Lesen der Flanke geht nur über Erfahrung, sobald man sich fußballerisch auf einem Niveau befindet.
Letztendlich ist das eine Situation, die für den Torhüter grundsätzlich sehr schwierig ist. Man muß innerhalb kürzester Zeit eine riesige Fläche abdecken ohne wirklich garantieren zu können, dass das Geübte im Training Anwendung findet. Hingegen das was im Anschluss passiert, der Torschuß/Kopfball muß so oder so trainiert werden.