Die Nennung des Alters von 36 Jahren, im Bezug auf die Rente, war eher scherzhaft gemeint. Und vielleicht auch einwenig provokant, da wir hier einige unter uns haben, die älter als 30 sind. Wir haben eine sehr junge und hungrige Mannschaft, der Älteste ist 27 Jahre alt, der Rest eher um die 18 - 22 Jahre jung. - Eben, es ist reine Einstellungs- und Erfahrungssache, inwieweit man gelernt hat, dass auch Fussball - oder anders gesagt -, gerade Fussball im Regen sehr viel mehr Spaß machen kann, als bei 26°C und Sonnenschein. Jeder hat da so seine Vorlieben!
Ein guter Torwarttrainer ist sehr viel Wert. Manchmal währe es schon genug, wenn er einfach nur für die Torhüter da ist, sollte etwas sein. Gerade im Breitensport. Noch besser ist es natürlich, wenn er neben einigen psychologischen Grundlagen, besondere Ahnung vom Torwartspiel hat und nach einer Methodik ausbilden kann, die der jeweiligen Altersklasse und dem aktuellen Leistungsstand seines Schützlings entspricht. Viele Kinder und Jugendliche, sind aber schon froh darüber, wenn sie eine besondere Bezugsperson haben, an die sie sich wenden können.
Selber habe ich nach der Torwart-Trainer-Ausbildung einen Torhüter gehabt, mit dem ich in der Woche mindestens zwei Mal trainiert habe. Ein damals recht talentierter Spieler, ob im Feld oder im Tor. Auf dem Gymnasium nur einsen und zweien geschrieben - wie seine Eltern sagten, ohne viel zu tun -, fast unheimlich Intellektuell und sehr ergeizig und zielstrebig. Bereits bei den D-Junioren konnte ich sehr umfangreiche und komplexe Übungen mit ihm durchgehen, taktische Inhalte durchsprechen, welche ich zum Teil C- und B-Junioren zumute und dabei Abstriche machen muss. Er hat von dem Torwarttraining sehr profitiert, leider waren und sind seine Mannschaftstrainer deppen, die an ihren eigenen Ruhm dachten. Er wurde verheizt, völlig falsch von seinen Trainern eingeschätzt und auch behandelt. Da halfen leider auch Gespräche zwischen den Trainern und mir nicht viel. Nach heutigen Stand würde ich sagen, wenn ich solch einen Charakter nochmal in die Finger bekommen würde, dann hätte er mit großen Abstand das Vermögen zur Landesauswahl und dies in sämtlichen Altersklassen. Alles weitere ist dann individuell abhängig.
Was ich damit eigentlich sagen möchte ist, dass er viel von mir gelernt hat, ich aber noch viel mehr von ihm. Ich konnte Sachen ausprobieren, musste mir bei seinem Leistungsstand wirklich Gedanken darum machen, was ich ausbilde und wie ich es ausbilde. Wir hatten sehr viel Spaß, auch einige kritische Momente, aber das gehört dazu. Die Korrelation zwischen Torwartausbilder und Torwart ist mit unter so eng, dass beide sich gegenseitig pushen und auch gegenseitig aufeinander aufbauend steigern. Ohne Ihn, währe ich ausbildungstechnisch bei weitem noch nicht soweit, wie ich jetzt bin. Und dafür bin ich Ihm sehr sehr dankbar.