Ich finde, bei einem Strafenkatalog muss man einfach auch differenzieren. Viele Sachen, die ich hier bisher gelesen habe, finde ich unpassend oder unverhältnismäßig.
Beispiel der gelben Karte: Niemals würde ich einen Spieler für ein taktisches Foul zahlen lassen oder aber für das schnelle Vorstellen für einen Freistoß, denn damit hat er seiner Mannschaft einen Dienst erwiesen. Wenn er sich die Karte jedoch für Meckern abholt bzw. eigener Dummheit (Ball wegschlagen), sehe ich das ein. Weiteres Beispiel: ungeputzte Schuhe. Wem genau nützen geputzte Schuhe? Ich finde, hier ist jeder selber verantwortlich, wie er mit seiner Ausrüstung umgeht. Schließlich legt man demjenigen ja nicht auch seine Fußballsachen aus dem Schrank. Anders ist es bspw. mit Schienbeinschonern beim Spiel, denn dort schade ich meiner Mannschaft, da ich ohne dieses Utensil nicht mitspielen darf.
Es geht in meinen Augen auch darum, was ich bewirken will. Möchte die Mannschaft mit der Mannschaftskasse auf Abschlußfahrt gehen? Dann nimmt man natürlich jeden Euro gerne und es werden dann auch ein paar spaßige Sachen besteuert. Soll es darum gehen, erneut an die Disziplin zu erinnern? Dann sollte man sich nochmal zusammen setzen, an die Regeln erinnern und den Strafenkatalog genau damit einführen - damit niemand aus der Mannschaft sagt, er hätte von nichts gewusst und sich ungerecht behandelt fühlt. Zu einer Mannschaft gehören natürlich auch Trainer und Betreuer und die sollte man während dieser ganzen Aktion auch aktiv einbinden.
Wenn ihr bestimmte Sachen nicht abgesprochen hat, sollte man eine gewisse Übergangszeit ausmachen. Denn wenn bisher keine Schienbeinschonerpflicht im Training war, kann es vielleicht ein wenig dauern, bis sich das eingebürgert hat. Und definitv auch daran denken, was verhältnismäßig ist. Bei einer Mannschaft, die fast nur aus Schülern, Studenten und Azubis besteht, brauche ich nicht 30€ für eine gelbe Karte nicht kommen, das macht wenig Sinn.
Also setzt euch vielleicht nochmal zusammen, meinetwegen mit 5 Spielern (Mannschaftsrat?) und sprecht darüber, was genau bei euch helfen könnte. Denn manchmal hilft ein anderer Blick auf die Dinge auch schon.