Das sehe ich auch so! Allerdings kann man nicht ausreichend Erkenntnisse daraus gewinnen, wenn man sie nicht im Kontext zum jeweiligen Spiel sieht. Wenn z.B. der Gegner hoch steht, dann wird die Zahl der nicht angekommenen Abwürfe und Pässe nicht so groß sein, als wenn sich der Gegner sofort nach Ballverlust in die eigene Hälfte zurück zieht.
Auch die Ballbesitz-Quote kann eine Rolle spielen. Denn je höher die fürs eigene Team ist, je weniger Ballkontakte hat der Keeper und (in den meisten Fällen) je weniger gefährliche Situationen entstehen vor seinem Tor.
Denn je mal Ballkontakte der Keeper hat, je höher die Wahrscheinlichkeit, dass darunter eine paar Bälle in seinem Netz zappeln.
Die Anzahl der reinen Torwartaktionen so zu filtern, als das er aufgrund ausreichender Reaktionszeit die Situation im ballnahen Bereich scannt, die bestmögliche Entscheidung trifft, sie technisch sicher ausführt und als Ergebnis abspeichert, ist gar nicht so groß! Von daher macht es auch wenig Sinn die Torhüter lediglich nach groben Merkmalen einmaliger Wettkampfsituationen, die statistisch erfasst werden, zu vergleichen.
Es gibt einige typische Beispiele, bei denen ein Torwart zunächst als überragend beurteilt wurden, jedoch nach der schlechter werdenden Leistung seiner Mannschaft ebenfalls in die Kritik gerieten. Mir fallen da spontan Tim Wiese, Diego Bennalio und Rene Adler ein. Was soll also ein Keeper, der zuvor als Held gefeiert wurde und nun zum Deppen gemacht wird, nach eurer Meinung machen? Gerade beim Keeper ist die Mess-Skala zwischen Weltklasse- und Kreisklassenformat besonders klein. Da lobe ich mir den Trainer, der in solcher Situation klare Worte für ihn spricht! Denn wozu soll die zusätliche Kritik schon führen? Rückgängig machen kann er sowieso nichts! Deshalb gilt es schnellstmöglich so einen "gebrauchten Tag" abzuhaken und sich neue Ziele zu setzen.
Die Keeper unter euch kennen doch selbst den Spruch des Trainers: den hättest du aber halten können! Aber inwieweit hilft euch so eine Aussage, wenn sie ohne weitere Unterstützung bleibt?
Wie gesagt, hier geht es am Ende darum, einen Torhüter zu messen, ob er wirklich auch auf hohem Niveau konstant gute Leistungen bringen kann. Ein Manuel Neuer oder Oliver Kahn hatten sicherlich auch mal in wichtigen Spielen gepatzt, das war aber meistens nur einmal pro Saison, wenn überhaupt.
Bürki ist sicherlich ein guter Torhüter, der ein gutes BL Niveau hat. Um aber beim BVB zu bestehen solltest du zu den Top 10 Torhütern auf der Welt gehören und dazu gehört eben auch Stabilität.
Ich persönlich denke, dass Dortmund mit Horn, Trapp oder Zieler besser aufgestellt wäre. Vor allem Horn hätte jetzt auch internationale Erfahrung und wäre nach einem Abstieg der Kölner sicherlich zum Nulltarif zu haben.
torwart.de-Team
Dazu gehört aber auch ein fairer Umgang mit ihm. Denn wie Bruchhagen schon vor kurzem sagte, gehen die Medien durchaus sehr unterschiedlich mit den Vereinen und ihren Spielern um! Ullreich und Leno wurden bei ihren internationalen Einsätzen weitaus weniger kritisiert als Bürki.
Der Torwart hat sicherlich eine Schlüsselfunktion, weshalb man sich eine Unrühe über seine Position nicht lange leisten kann, weil sie sich auf die Leistungen seiner Vorderleute übertragen kann.
Hier wurde mir ein bißchen viel Theater um Bürki`s Patzer gemacht, ohne dabei zu vergleichen, welche hervorragenden Leistungen er unter Tuchel hatte und seine Stammkeeper-Position rechtfertigte.
Nun muß man ihm auch ein wenig Zeit gönnen, sich an den neuen Chefcoach und seine Spielphilosophie zu gewöhnen. Dass Peter Bosz wie auch die anderen Verantwortlichen des BVB vom Keeper des aktuellen Tabellenersten der Bunesliga große Stücke halten, haben sie ja nun durch die vorzeitige Verländerung mit ihm eindrucksvoll bewiesen.
Nunmehr gilt es, sich neue Ziele zu setzen!
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