Welches Dogma? Bis 3 Schritte kommt man in der Regel höher mit abgesenktem Knie. Danach ist eine normale Absprungbewegung nur noch mit angewinkeltem Knie möglich. Hier ist aber das dynamisch Gleichgewicht durch die Vorwärtsbewegung gewährleistet, während im Stand ein besseres Gleichgewicht mit abgesenktem Knie erzielt werden kann. Schau dir zu den Sprungabläufen mal andere Sportarten die natürlichen Bewegungsabläufe an. Warum soll der Fußball hier eine Ausnahme machen? Wenn ich als Torwart nicht hoch genug komme, ist die Gefahr eines Unterlaufens noch größer. Allerdings hab ich die Wahl, ob ich einen Ball fange, fauste oder lenke. Entscheide ich mich falsch, dann mag alles andere (Timing, Bewegungsablauf) richtig gewesen sein.

Ähnlich historisch überfrachtet sehe ich in diesem Zusammenhang den Mut, der solchen Torhütern zugesprochen wird, denen nichts besseres einfält, als ihrem Gegner mit dem Knie die "Einbauküche" zu richten. Bei uns gehört soetwas zum Glück längst der Vergangenheit an. Aber braucht ein Torwart überhaupt einen besonderen Mut, wenn es sowieso keine Sportart gibt, die besonders für Angsthasen und Feiglinge geeignet wäre? Oder sollte man Mut besser durch Intelligenz und Handlungsschnelligkeit ersetzt und kann vielleicht den kleinen Rest an Aktionsungewissenheit besser in der Risikobereitschaft beschreiben?

Meine Worte enthalten eine Provokation, denn ich bin mir selbst nicht sicher, was man Gutes aus der Vergangenheit in die Zukunft übernehmen kann?