Ich glaube, "Ecke anbieten" wird hier ein wenig falsch verstanden... Natürlich deckt man beim geschickten Verkürzen des Winkels das Tor gleichberechtigt ab, indem man in der Mitte der beiden gedachten Strahlen steht, die vom Ball zu den beiden Pfosten gehen. Dann entsteht eine Situation, wie in der Abbildung schematisch dargestellt. Die lange Ecke sieht größer aus, weil der Stürmer die Form des Tores kennt und er die Projektionsfläche hinten am Tor wahrnimmt. Diese ist, wie eindeutig zu sehen, in der langen Ecke größer als in der kurzen Ecke.
Aber das ist ja nur die gedachte Wirklichkeit. In der Realität ist es ja so, dass der Ball am TW vorbei muss und das geht (angedrehte Bälle ausgenommen) nur im Bereich der gepunkteten, roten Linie. Diese Linie ist zu beiden Seiten gleich lang, bietet dem Stürmer also in Wirklichkeit keine Ecke an. Für diesen sieht es aber, wie zuvor beschrieben, so aus, als sei die lange Ecke "größer" und damit einfacher zu treffen, was nicht der Realität entspricht... Ich denke, das ist mit "Ecke anbieten" gemeint, was letztlich dann nur etwas unglücklich ausgedrückt ist.
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