Ich verstehe, was du meinst und: Ja, dieses Gefühl habe ich manchmal auch (auch, wenn es sich sicherlich ein bisschen "komisch anhört" ). Was ich dagegen tue? Ich versuche, die Fehler, die ich in einer schweren Phase mache, einfach zu vergessen und alle Bewegungsabläufe bei Reaktionen auf Schüssen, Flanken, 1 gegen 1 usw. noch weiter einzuschleifen, sodass alles eben automatisch ausgelöst wird und ich nicht darüber denke. Denn, wenn man darüber nachdenkt, stellt man das, was man tut, ja infrage. So "vertraut" man eben seinen Entscheidungen nicht mehr und hat eben keinen Glauben mehr daran, das, was man tut, auch erfolgreich durchzuführen.Stelle dir das mal bei einer Ecke vor: Jetzt stellst du die die Frage, ob du den Ball, der 7 Meter vors Tor kommt, erreichen kannst oder nicht, während er in der Luft ist. Wenn du das tust, kommt nicht mehr alles automatisch, du fängst an, daran zu zweifeln. So ziehst du, wenn du doch rauskommst, nicht mehr richtig durch. Es könnt ja sein, dass man den Ball nicht mehr erreicht. Oder umgekehrt, dass man eben zuerst drin bleibt und du erst am Ende rauskommst und an der Flanke vorbeirauscht? Beides sollte man verhindern, also das Zweifeln. Das ist tödlich für einen Torwart. Wie tut man das verhindern? Um nicht an dem zu zweifeln, was du tust, muss ja alles, was du tust, einfach selbstverständlich kommen. Damit du diese Selbstverständlichkeit erreichst, du also keine Zweifel mehr hast, muss alles automatisch kommen. Das schaffst du mit Training, um eben alles einzuschleifen und, dass dann im Spiel, falls z.B. die Flanke kommt (nur ein Beispiel), praktisch der Schalter von selbst umpolt und du "ohne eine äußere Einwirkung", also ohne Nachdenken (!) rauskommst, oder eben auf der Linie bleibst. Um sich jedes Mal aber richtig entscheiden zu können, müsste man theoretisch unendlich oft die Abläufe wiederholen. Weil dies aber nicht zu 100% geht, kommen trotzdem kleine Fehler, die aber immer seltener vorkommen, wenn du auch öfters das im Training realitätsgetreu (!) nachstellst.