Ui, das ist ja gruselig. Wie kann so etwas auf Bundesliga-Niveau passieren?
Ich denke, verdeckte Sicht und die vielleicht seltsame Flugkurve des Balles darf man hier nicht als Faktoren heranziehen.
Ui, das ist ja gruselig. Wie kann so etwas auf Bundesliga-Niveau passieren?
Ich denke, verdeckte Sicht und die vielleicht seltsame Flugkurve des Balles darf man hier nicht als Faktoren heranziehen.
In Deutschland bleibt ihm nur eine Chance, sollte Flekken gehen, dann als Back Up für Atubolu zurück ins ruhige Freiburger Umfeld
NUR WER AUFGIBT KANN VERLIEREN
Gut, schauen wir es uns an.
Highlights Schalke gegen Eintracht, 33. Spieltag, Kanal ZDF Sportstudio auf YouTube
Ausgleich Eintracht Frankfurt bei Schalke 04, 21. Spielminute.
Wir gehen rein in die Situation, diese beginnt bei 2:04 Minuten des Videos, und wir gehen in die Bild für Bild Video Analyse.
2:04 Bild 9 Schusslösung durch Kamada - Schwolow im Auftakt Hops, Arme an den Hüften. Distanz ca. 19 Meter fast zentral vor dem Tor
2:04 Bild 14 Schwolow hat nach dem Auftakthops endlich Bodenkontakt, Ball bei ca. 12 Meter
2:04 Bild 15 Schwolow dreht rechts Bein in Richtung Ball
2:04 Bild 16 Hüfte senkt sich, linkes Bein beginnt zu schieben, eine Kippbewegung wird eingeleitet
2:04 Bild 17 Hüfte hängt nach hinten, Arme beginnen sich Richtung Ball zu bewegen, Oberkörper noch sehr aufrecht
2:04 Bild 18 Einleitung des Kippens, linke Hand hängt etwas durch, rechte agiert zum Ball, Ball ca. 7 Meter vor dem Tor
2:04 Bild 19 linkes Bein fast gestreckt, Kippen in Aktion, Kopf sehr weit oben, rechtes Bein scheint entlastet, linke Hand hängt scheinbar immer noch, rechte bewegt sich weiter Richtung Ball
2:04 Bild 21 Ball ca. 5 Meter vor dem Tor, beginnt sich deutlich zu senken, linkes Bein von Schwolow deutlich entlastet, Gewicht auf dem rechten Bein, aber nicht stabil. Hüfte scheinbar nicht über Fussgelenk (Perspektivisch nicht klar)
08 16 2:04 Bild 22 linke Hand führt nun auch zum Ball, Handflächen zeigen zum Ball, linkes Bein ohne Bodenkontakt, kein Gewicht auf dem rechten Bein.
2:04 Bild 23 beide Hände zeigen mit Handflächen zum Ball, sowohl das linke Bein als auch nun das Rechte Bein sind ohne Bodenkontakt. Das Einzige was nun den Torwart nach unten, und damit zum Boden, also zum Ball bewegt, ist die Schwerkraft. Sehr ungünstig
2:04 Bild 24 Schwolow liegt quer in der Luft, Hüfte ca. 50 cm über dem Boden, kein Bodenkontakt, Ball kurz vor dem Aufsetzen.
2:04 Bild 25 Ball setzt knapp vor Schwolow rechtem Knie auf, da er immer noch ohne Bodenkontakt ist, kann er weder steuern, noch lenken, da ohne Bodenhaftung keine Aktion möglich ist.
2:05 Bild 1 Ball flutscht unter dem Torwart durch, genau vor dem rechten Knie, zwischen Oberkörper und Hüfte. Es besteht kein Bodenschluss, so daß hier der Ball genau durch diese Lücke flutscht.
2:05 Bild 2 Schwolow prallt auf den Boden, Ball schon hinter seinem Körper, wird durch den Fall scheinbar noch weggeprellt, in Richtung Tor
2:05 Bild 3 Schwolog auf dem Boden, Ball passiert Torlinie
Das klingt nun alles nicht optimal gelöst, daher ist die Hintertorkamera-Perspektive wichtig, diese steht aber nicht zur Verfügung, sondern nur die Perspektive hinter dem Schützen, doch auch diese hilft uns ein gutes Stück weiter:
Perspektivwechsel zur Perspektive der Kamera fast hinter dem Schützen:
2:19 Bild 16 Schusslösung durch Kamada, gleich zu Minute 2:04 Bild 9 - Schwolow kann den Ball unbehindert sehen.
2:19 Bild 22 Ball geht unbehindert und ohne von einem Schalker Spieler berührt zu werden durch die Lücke Richtung Tor. Schwolow dreht hier bereits das Knie in Richtung Ball zum Kippen ein
2:19 Bild 23 rechter Fuss wird leicht nach Innen eingestellt, linkes Bein beginnt zu Schieben
2:19 Bild 25 rechter Fuss wurde nach Innen eingestellt, linkes Bein ist gestreckt, rechte Hand agiert zum Ball, Oberkörper neigt sich in Ballrichtung
2:20 Bild 1 Kippen geht voran, beide Hände bewegen sich nun zum Ball, dabei ist die rechte Hand ca. auf Hüfthöhe und der Arm fast gestreckt, die linke Hand vor der Hüfte, etwa auf Brusthöhe
2:20 Bild 2 linkes Bein beginnt Bodenkontakt zu verlieren, Handflächen drehen sich in Richtung Ball, rechter Arm im Ellenbogen nun gebeugt, Ausrichtung zum Ball. Sichtbare Senkbewegung des Balles
2:20 Bild 3 linker Fuss nun ohne Bodenkontakt, kein Druck über das Ballnahe Bein erkennbar. Hände nun Handflächen zum Ball zeigend
2:20 Bild 4 linker Fuss vollständig vom Boden weg, rechtes Bein aber scheinbar ebenso entlastet, nur die Fussspitze hat noch Kontakt, Ball hat sich weiter gesenkt, Handflächen vor dem Körper, zeigen offen Richtung Ball.
2:20 Bild 5 Ball senkt sich weiter, Ellenbogen des rechten Arms zeigt nun zu Boden, Körper liegt quer, ca. 50 cm über dem Boden, rechter Fuss hat nun ebenfalls Bodenkontakt verloren. Wie bereits erwähnt, ist nun einzig die Schwerkraft dafür verantwortlich, daß der Körper wieder zu Boden kommt. Es ist keine Aktive Bewegung zum und in den Ball mehr möglich.
2:20 Bild 6 Ball hat sich weiter deutlich gesenkt, Schwolow liegt nun komplett waagrecht in der Luft, daß Linke Bein nahezu gestreckt, das rechte ohne Bodenkontakt im Knie stark gebeugt. Es ist daher eine große Lücke zwischen Schulter und Knie des rechten Beines deutlich zu sehen.
2:20 Bild 7 Schwolow immer noch in der Luft, Ball kurz vor dem Aufsetzen vor Schwolows rechtem Knie, die Lücke zwischen rechtem Unterarm/Oberarm und Schultergürtel, sowie dem Oberschenkel/Knie ist zwar etwas kleiner geworden, aber immer noch deutlich. Er kann nicht gegensteuern, weil er keinen Bodenkontakt hat.
2:20 Bild 8 Ball setzt genau unter und leicht hinter Schwolow auf und geht genau durch die Lücke zwischen rechtem Arm und Hüfte/Oberschenkel/Knie rechtes Bein. Ein Lückenschluss war wegen fehlendem Bodenkontakt zur Bewegungssteuerung nicht möglich. Die Lücke ist immer noch im Bild zu erkennen.
2:20 Bild 9 der Ball ist durch, jetzt bekommen rechter Unterarm und rechtes Knie endlich vollen Bodenkontakt, die Lücke wäre jetzt für den Ball nahezu geschlossen, aber zu spät
2:20 Bild 10 Schwolow hat vollständigen Bodenkontakt, der Ball ist aber, wie oben erwähnt schon durch.
Was kann der Torwart in dieser Situation verbessern?
Nun, es ist essentiell, daß beim Kippen der Bodenkontakt nicht verloren geht. Entweder weil über das vordere Ballnahe Bein der Körper gezielt und aktiv in den Ball geschoben wird. Hier sind dann immer durch Strecken des Knies die Reichweite und durch Fuss und Hüftbewegung die Richtung fein einstellbar, der Oberkörper muss nach dem Ball ausgerichtet sein, sprich der Kopf führt zum Ball, so daß auch hier mit dieser Steuerung über den Bodenkontakt des Ballnahen Fusses eine Korrektur dieser Ausrichtung erfolgen kann. Die Bewegung bleibt so offen und variabel.
Schiebt der Torwart nur mit dem Ballfernen Bein, wie dies häufig zu sehen ist, so sind die Reichweite limitiert, da nur mit der Länge vom Ballfernen Bein und gestreckten Leitarm gearbeitet werden kann. Auch läßt sich die Richtung nicht mehr fein justieren, da die Hüfte durch das Schieben des Ballfernen Beines ein Stück blockiert wird. Aber durch die Einstellung mit dem Kopf Oberkörper kann die Höhe bis zum Schluss bei Entlastung des Ballnahen Beines zumindest gut eingestellt und fein korrigiert werden, ein gewisser Abdruck ist ebenfalls möglich, aber sehr ineffektiv.
Daher ist es wichtig, daß der Torhüter beim Kippen den Bodenkontakt nicht verliert, die Beine also nicht „wegwirft“. Dieses „Wegwerfen“ der Beine, also beim Kippen beide Beine seitlich noch oben zu bewegen und den Bodenkontakt aufzugeben, ist eine häufige Fehlerquelle. Diese führt, wie man gut im Video erkennen kann, zu einer Lücke zwischen Körper und Boden, die ein Ball passieren kann, und der Torwart aufgrund der keine Möglichkeit der Steuerung mehr hat, sondern lediglich durch die Schwerkraft zu Boden gezogen wird, nicht aber muskulär auf diese Bewegung Einfluss nehmen kann (er ist ja kein Eichhörnchen oder Fledermaus), zu Gegentoren.
Hätte Schwolow nicht die Beine „weggeworfen“, sondern über das Ballferne Bein Stabilität in der Bewegung behalten, hätte er den Oberkörper auf die sich ändernde Flugbahn des Balles Einfluss nehmen können. Da er aber das Ballnahe Bein bereits in der Bewegung entlastet und zudem später auch das Ballferne Bein entlastet und sogar zuerst vom Boden löst, gibt er diese Steuermöglichkeit auf.
Gerade beim Kippen ist es essentiell, daß ich den Bodenkontakt nicht verliere: Wäre Schwolog idealerweise über das Ballnahe Bein in den Ball geschoben, hätte also seine Bewegung über das Bein, die Gewichtsverlagerung und das korrekte Einstellen des Oberkörpers im Kippen voreingestellt, hätte er bis zum Schluss auf dem Ballnahen Bein „gestanden“, und hätte sich so aktiv in den Ball bewegen können, und weil er Bodenkontakt hatte, hätte er den Oberkörper auch nach unten ziehen können, um sich so hinter den Ball zu bewegen, ohne das die gefährliche Lücke unter einem quer und frei in der Luft liegenden Torwarts überhaupt entstanden wäre.
Ursache: Falsche Entscheidung, falsche Technik - nicht schnell und aktiv zum Ball.
Lassen wir das, war nie eine Leuchte...
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