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Thema: Direkter Freistoß - Spieler auf die Linie stellen?

  1. #1
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    Frage Direkter Freistoß - Spieler auf die Linie stellen?

    Schönes neues Jahr wünsche ich zu aller erst!

    Nun aber zu meiner Frage, die sicherlich auch schon einigen von euch durch den Kopf gegangen ist:

    Ist es sinnvoll, bei einem direkten Freistoß, der auf jeden Fall aufs Tor getreten wird, einen Spieler auf die Torlinie zu stellen?

    Am ehesten würde ich den Spieler natürlich in die "kurze Ecke" stellen. Als einziges Problem stelle ich mir die Aufhebung des Abseits vor und das einem dann mehr Spieler die Sicht versperren würden.. Aber ist das wirklich der entscheidende Grund, weshalb das niemand macht? Oder kennt ihr Torhüter, die das regelmäßig praktizieren? Ich habe es noch nicht versucht, weil in der Liga, in der ich spiele, die Freistöße nie platziert genug kommen.. Da erschien es mir bisher weniger sinnvoll, etwas derartiges auszuprobieren..

  2. #2
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    Die Frage habe ich gerade bei Benaglio und dem Freistosstor gestellt! Ich denke das das durchaus legitim ist, einen Spieler auf die Linie zu stellen, bei einem direkten Freistoss.
    Beim indirekten Freistoss halte ich persönlich es auch für falsch, das die Mauer stehen bleibt!Man sehe Freiburg, die die wenigsten indirekten Freistosstore bekommen, weil die Mauer direkt Richtung Ball läuft und sich dazwischen schmeisst!

  3. #3
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    Ja, du hattest auch den letzten Anstoß für das Thema gegeben, mir ging die Frage aber schon länger durch den Kopf. Deshalb nun ein eigener Thread

    Ich frage mich ja, wie sich wohl die andere Mannschaft verhält.. Ob sie es beim ersten Mal gar nicht bemerken? Also den Spieler still und leise an den Pfosten stellen und ansonsten normal Mauer etc stellen?
    Auch die Frage, inwiefern man was an der Mauer verändert.. Aber rein theoretisch, mehr Spieler vor dem Tor würden bei einem direkten Freistoß aufs Tor die Flugkurve nicht beeinflussen.. Der Ball senkt sich ja sowieso erst unmittelbar vorm Tor (wenn er gut geschossen ist). Also ein häufiges Abfälschen halte ich für relativ unwahrscheinlich..

    Aber da fehlen irgendwie praktische Erfahrungen..

  4. #4
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    Denke das da in den Kreisligen der welt rin gutes Mittel sein könnte, allerdings halte ich das ganze aufgrund der abseits regelung nicht sinnvoll. Gute Mannschaften merken sofort wenn da einer das abseits aufhebt und somit öffnest du dem gegner viel zu viele Möglichkeiten zum Abschluss. Zum einen kannste ja einen pass/ flugball vor das tor schlagen ohne das abseits gepfiffen wird. Stürmer werden daher grundsätzlich schonmal näher am tor stehen und du als defensive stehst viel zu tief hinten drin. Wir wollen ja möglichst früh zum ball und möglichst hoch verteidigen.

  5. #5
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    Wie ich schon beim Thread 27m Mauer Benaglio geschrieben habe, aber nochmals:Wir reden von einem direkten Freistoss aus der brandgefährlichen Zone 1.
    Das heisst es kann der Spieler aus einer ausgezeichneten Position ohne Druck direkt auf das Tor schiessen. Natürlich kann sich der Spieler dieser ausgezeichneten Chance berauben und nah vor dem Tor Flanken, ja Du hast Recht, es käme vieleicht zur Rudelbildungvor dem Tor, aber das ist nicht so gefährlich wie ein unbedrängter Schuss aus Zone 1, denn der Tw muss bei so einer Flanke aktiv die Flanke abfangen. Gefährlich sind solche Flanken nur, wenn die Stürmer in den freien Raum laufen können und der Torwart zur Passivität gezwungen wird, da er im allerletzten Augenblick erst reagieren kann, was jedoch aus Zone 2 oder Zone 3 deutlich gefährlicher ist. Im Umkehrschluss heisst das, das eine Rudelbildung vor dem Tor also wenig sinnvoll wäre und das hineinlaufen in den freien Raum ist auch ohne Abwehrspieler auf der Torlinie möglich, jedoch weniger erfolgsversprechend als ein direkter Schuss. So oder so bleibt es eine brandgefährliche Situation, wo die Devise für die Defensive nur lauten kann:Risiko so gering wie möglich halten!!! Heutzutage kommt man eben mit dem ängstlichen Torwart, der seinen Strafraum nicht beherrscht, nicht mehr weit. Im modernen Fussball heisst es für den TW eben -so aktiv, wie möglich und so defensiv, wie nötig!
    Bei Freistössen aus Zone 1 sollte meiner Meinung nach der TW hinter der Torlinie stehen, um nach vorne arbeiten zu können, bei einem direkten Schuss und es ist durchaus auch sinnvoll, aber auch kein muss, einen Spieler auf die Torlinie zu stellen.
    Mich würde brennend Steffens Meinung dazu interessieren!
    Geändert von xirram (03.01.2014 um 07:30 Uhr)

  6. #6
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Warum wollt ihr euch das Leben so schwer machen? In dem Moment, in dem ihr einen Spieler neben den Pfosten stellst, habt ihr einen Gegner auf den Füßen und den kompletten Raum vor euch besetzt. Außerdem fehlt wieder ein Spieler, der Deckungsaufgaben übernehmen könnte. Ihr würdet also entweder die Mauer verkleinern müssen oder noch einen Spieler opfern. Der komplette Deckungsraum im Bereich 15-20 Meter würdet ihr auch aufgeben müssen, schließlich ist der Gegner mit 3-4 Spielern im 16er und hat mehr Spieler zur Verfügung, so dass er den kompletten Bereich als Schussbereich erhält. Ein Querpass, den du nicht mehr verhindern kannst aus Mangel an Verteidigern, und die Mauer war umsonst.

    Außerdem müsst ihr euch dann nicht nur auf einen eventuellen Schuss konzentrieren, sondern auch auf plötzlich mögliche Flanken oder Steilpässe, sprich euer Stellungsspiel muss geändert werden und ist damit logischerweise nicht mehr optimal um einen direkten Schuss zu halten.

    Das ist einfach keine sinnvolle Alternative. Was geht und funktionieren kann ist, es einem wirklich erfahrenem Spieler mit der entsprechenden Spielintelligenz und Übersicht es erlauben sich neben den kurzen Pfosten zu Bewegen und zwar kurz bzw. während der Ausführung des Freistoßes. Das muss aber wirklich optimal ausgeführt werden.

  7. #7
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    Als Anmerkung möchte ich noch erwähnen, das wir hier vom Profifussball reden, da sind solche Schüsse auch aus 27m megagefährlich, wenn der Schütze unbedrängt ist. Im Amateurbereich sieht die Sache wieder ganz anders aus, da kann man in der Regel sicherlich die Mauer weglassen. Im Jugendbereich aber, denke ich, im Hinblick auf eine etweigige Profikarriere, sollte man da eine Mauer stellen, und es als Ausbildungsstatus sehen.

  8. #8
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    [QUOTE=Anadur;1000642]Warum wollt ihr euch das Leben so schwer machen? In dem Moment, in dem ihr einen Spieler neben den Pfosten stellst, habt ihr einen Gegner auf den Füßen und den kompletten Raum vor euch besetzt. Außerdem fehlt wieder ein Spieler, der Deckungsaufgaben übernehmen könnte. Ihr würdet also entweder die Mauer verkleinern müssen oder noch einen Spieler opfern. Der komplette Deckungsraum im Bereich 15-20 Meter würdet ihr auch aufgeben müssen, schließlich ist der Gegner mit 3-4 Spielern im 16er und hat mehr Spieler zur Verfügung, so dass er den kompletten Bereich als Schussbereich erhält. Ein Querpass, den du nicht mehr verhindern kannst aus Mangel an Verteidigern, und die Mauer war umsonst.



    Naja, Du hast 5-6 Leute um den Raum zu verteidigen plus Torwart, der ja sofort rauskommt um die Flanke abzufangen.Der Gegner wird sich hüten mehr als 6 Leute in den Strafraum zu schicken, wegen der Kontergefahr.Also verteidigt man den Raum,ähnlich wie bei einer Ecke.Letztendlich bleibt es dabei, das ein Schuss wesentlich gefährlicher bleibt, als eine Flanke oder Pass in den Raum. Beides bleibt schwer zu verteidigen.Es ist Zone 1 und hier ist eben jede Aktion höchst brenzlig!

  9. #9
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    5 in der Mauer, einer neben dem Pfosten. Es bleiben also 4 Feldspieler. Der Gegner hat zwei zur Absicherung und zwei Schützen. Bleiben ihm 6 Spieler, die du versuchen musst mit 4 zu verteidigen. Jetzt stellt der Gegner 4 in den Bereich vor dir bis zu 10 Meter vor dem Tor. Die musst du also im Prinzip bereits manndecken. Du hast also für den Bereich 11 bis 20 Meter niemanden. Oder du mußt jemanden in der Zone vor dem Tor frei stehen lassen, der offene Schussbahnen hat. An eine Flanke aus dem Bereich kommst du auch niemals ran als Keeper. Nicht, wenn du durch 5 Mann durch musst und dein Stellungsspiel bereit sein muss auch ggf. einen direkten Schuss zu verteidigen.

  10. #10
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    max. 4 in der Mauer, eher 3 , 1 Pfosten,bleiben also 6 Feldspieler.Du deckst auf keinen Fall den Mann, sondern Du musst den Raum verteidigen, genauer gesagt(Bsp. Arango) !Sp. an den li. Pfosten, 3 Mann in die Mauer, die nicht den äußeren Pfosten abdecken, der Torwart muss jetzt auf Tormitte bis re. Pfosten abdecken, die Spieler decken den Raum, ausschliesslich im linken Bereich bis Höhe Mitte des Tores4 Sp.2 Sp.den 16er . Kommt der Ball als Flanke über die Mauer kommt der Ball in einer relativ hohen Flugkurve , entweder auf den re. Pfosten, oder mittig-beides kein Problem für den Torwart. Kommt er als Lupfer li. über die Mauer, können und sollten die verteidigen Spieler den Ball kären können.
    Schiesst der Angreifer direkt bleibt alles beim alten. Es ist also letzlich durchaus sinnvoll so zu verteidigen. Ich schätze, auch wenn die Möglichkeiten für die angreifende Mannschaft mehr sind, letztendlich die Torgefahr geringer ein. Letzenendes bleibt die gefährlichste Variante, die herkömmliche, nämlich der direkte Torschuss.

  11. #11
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    Hat sich erledigt, danke für eure Argumente.. bin inzwischen der Meinung, es wäre nicht einmal einen Versuch wert. Nutzen ist klar zu gering.

  12. #12
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    MrF4rmer,
    nimm mal die Zone 1 - ich muss da immer grinsen - also direkt vor dem Tor. Du musst nicht 16 Meter nehmen, nehmen wir doch mal 20 Meter.
    Such dir den besten Schützen aus und lass Dir dann 10 Dinger auf die Hütte zimmern. Er soll Tore machen, wirklich, knipsen, Tor erzielen.
    Und dann schau, wie gewachsen Du der Situation bist...

    Und dann stell mal einen Dummy ins Tor und schaut, wie nützlich dieser ist... wenn du einen guten Trainer hast, dann spielt es mal mit 4 Verteidigern und 3 Stürmern gegen Dich durch, der Schütze ist der 4. Stürmer, die Aufgabe bleibt unverändert - Tore erzielen, mit Nachdruck und aufgrund der Gefährlichkeit der Lage, auch entsprechend mit Quote...

    Und dann änderst Du zu Gunsten einer Mauer, also ein paar Dummies, und dann schaust Du mal... ich stelle da gern 5 Leute, wobei der kurze Posten, oder den Pfosten, den ich mit Mauer gedeckt haben will, mit 2,5 Leuten überdeckt wird... und dann wieder: Testen...
    Finde heraus, was am Besten funktioniert
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  13. #13
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    Hallo Steffen,

    leider habe ich dazu nicht die Möglichkeiten (weder Dummies, noch entsprechend präzise Schützen). Deshalb habe ich ja nach Erfahrungen bzw euren Gedanken dazu gefragt.

  14. #14
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Dann beantwortet sich die deine Frage ebenso einfach, wie die Möglichkeit einer geteilten 6 Mann Mauer:

    Diese Dinge sind bekannt. Warum es keiner macht, ist dann klar - es hat sich in den Versuchen im Training schlicht nicht bewährt.
    Nimm einfach mal wirklich in der Bundesliga einen simplen Eckball... und dann stelle Dir mal vor, daß am kurzen Psten sich plötzlich drei Stürmer aufstellen.. weißt Du wie unangenehm es zu verteidigen ist? Sicher, es fallen bei guten Verteidigern auch nicht mehr Tore, ABER als Torwart kommst Du in den Pulk kaum rein und wenn immer der Ball dorthin geschlagen ist, es ist so unangenehm und brandgefährlich... Es wird nur nicht gern gemacht, weil es eben Flipper-Spielen ist, zudem viele Trainer diese unangenehmen Methoden zu Gusten der 'schöneren' Methoden ablehnen.
    Nimm einfach auch mal die Geteilte Mauer bei einem Freistoss direkt vor dem Tor. Eine Idee, die in den 80ern schon von Frans Hoeck propagiert wurde... umgesetzt hat es niemand, denn der Torwart hatte dabei immer ein ungutes Gefühl - und das ist bei einem Freistoß aus dieser Position das letzte was man braucht... im Training holt dir aber ein guter Schnapper bei dieser Aufstellung fast 95% der Freistöße sicher. Nur: Im Spiel ist soviel Druck und damit Psyche bei, da will keiner "zocken" - auch wenn die Chancen besser sind. Also 6 Mann und eine Ecke zugestellt...
    Auf die Linie stellt man sich dann auch keinen, denn die Rudelbildung die vor deinem Tor statt findet, behindert schlicht alle Vorwärtsbewegungen des Torwarts, so daß neben einem direkten Abschluss auf das Tor, der dank der "Millionen" (gefühlter) Beine ebenso flipper mäßig auf dein Tor kommt, wo Du gar nicht weiß, wie und was du als Torwart machen sollst, ist auch eine hohe Hereingabe möglich, die dann wieder im Haufen Menschen runterkommt - und es daher wirklich schwierig ist, da hinzu kommen und den Ball zu holen.
    Also stellen die meisten auch hier eine Mauer, denn das Risiko, da einen eingeschenkt zu bekommen, ist geringer, als mit dem Mann auf der Linie. Denn im Beispiel von Benaglio muss man einfach sagen - er hat da für mich ein wenig spekuliert und wurde dann schlicht für eine so gestellte Mauer von einem ebenso guten Mann ausgeschossen. Das kommt vor, daß ist Fussball.
    Das Risiko muss man aber gehen - und im Nachhinein weiß man es immer besser.

    Worüber ich mich im Falle des Tores Benaglio so gewundert habe, ist einfach daß er bei 27 Metern die Mauer so stellte, und sich damit nahezu in einer klitzekleinen Ecke versteckte, obwohl die Tordistanz selbst bei einem direkten Schuss für einen Mann seiner Klasse kein Problem darstellen sollte.

    Aber ansonsten MrF4armer... es ist eine Sache auch, wie man eben taktisch im Verbund diese Sache verteidigt... denn als Tw kann man solche Situationen nicht allein verteidigen, sondern muss auch mal das Gespräch mit dem Mannschaftstrainer suchen, diese Dinge besprechen. Das sollte kein Torwart (gezwungen sein) allein entscheiden müssen.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  15. #15
    Freizeitkeeper
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Aber ansonsten MrF4rmer... es ist eine Sache auch, wie man eben taktisch im Verbund diese Sache verteidigt... denn als Tw kann man solche Situationen nicht allein verteidigen, sondern muss auch mal das Gespräch mit dem Mannschaftstrainer suchen, diese Dinge besprechen. Das sollte kein Torwart (gezwungen sein) allein entscheiden müssen.
    War genau mein Weg. Mein Trainer hat es mir so ähnlich erklärt, wie ihr es erläutert habt.

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