Zunächst mal glaube ich, dass das Topic hier falsch aufgehängt ist. Eher Fussball-Allgemein statt "Allgemeine Torwartthemen".
Aber egal: Ich denke nicht, dass der FC Bayern dafür verantwortlich ist. Die Frage ist: Wollen wir eine Bundesliga, die international erfolgreich ist oder eine Liga, in der der nationale Titel umkämpft ist? Der Trend momentan geht zu letzterem, wobei sich der BVB anders als früher auf die CL konzentriert. Darunter leidet aufgrund des schmalen Kaders die Performance in der Liga. Bislang kann nur der FC Bayern auf beiden Hochzeiten tanzen, weil sie den Kader dafür haben. Um langfristig auf englische Verhältnisse zu kommen - national und international erfolgreich - müssten die "Verfolger" ihre Kader verbreitern. Das Problem dabei ist bisweilen, dass kein deutscher Verein ausser dem FCB im europäischen Vergleich "angemessene" Gehälter bezahlt. Heißt: Man hat Probleme, Spieler zu verpflichten, weil diese zwar leistungsmäßig (Bereich letzte 8 in der CL) passen, bei den übrigen Kandidaten aber mehr verdienen können.
Das ist auch der Grund - ich glaube nicht an diese Kaputtmach-Theorie - dass sich der FC Bayern vornehmlich in der BL bedient. Vom Niveau her vergleichbare Spieler verdienen in Spanien, Italien und England viel mehr Geld als beim BVB, müssten also entsprechend mit einer höheren Gehaltserhöhung gelockt werden. Beispiel: Spieler A (ManUtd., 10M€/a) und Spieler B (BVB, 6M€/a) sind gleich gut, würden beide aber 20% mehr Geld verlangen, um zu wechseln. Da liegt es doch nahe, den günstigeren Spieler zu verpflichten.
Was muss passieren, damit z.B. der BVB dahin kommt, wo der FCB ist? Nun, es ist sicher schwierig, von heute auf morgen das Gehaltsniveau ans internationale Level anzupassen. Aber vielleicht sollte man in Dortmund das Gehaltsgefüge schon etwas lockern, um nicht ständig Spieler wegen des Gehaltes zu verlieren. Ansonsten sind eigentlich alle Vorraussetzungen da. Ich bin z.B. der Meinung, dass die Transfersummen für Mchitarjan und Aubameyang besser investiert gewesen wären, wenn man sie in höhere Bezahlungen der Schlüsselspieler gesteckt hätte, um diese zu halten. Sicherlich darf der BVB dabei kein Geld ausgeben, das er nicht hat, aber im Moment scheint der Weg eher dahin zu gehen, dass man kaum versucht, die Spieler zum Bleiben zu bewegen (ausser halt mit warmen Worten). Das birgt aber die Gefahr, dass ein Wechsel (Lewandowski) auch andere Spieler zum Nachdenken bringt (Gündogan,...). Ich denke, halten ist immer günstiger (und sicherer) als nachverpflichten. Das müssen die "Verfolger" lernen und dürfen nicht mehr jeder Offerte nachgehen. Das muss sich dann z.B. so äußern, dass man einem Götze lieber 1M€ mehr im Jahr zahlt, als im eine Ausstiegsklausel in den Vertrag zu schreiben.