Torbinho,
wir dürfen nicht vergessen:
Good old england hat einen anderen Ansatz des Torwartspiels als wir in Deutschland es haben, oder auch in den Niederlanden. Schaut man sich allein die Unterscheide zwischen Marten Arts und Frans Hoeck an... diese Gegensätze aber sind es, die das Torwartspiel weiter bringen, weil man die unterscheidlichen Ansätze diskutiert.
Allein Marten Arts deckt sich mit seiner "Pro Goal" Methode nicht immer mit z.B. Hans Leitert. Trotzdem stehen diese beiden im absoluten Austausch miteinander, lernen von und durch einander immer wieder das Spiel ein Stück besser zu definieren.
Dann kommt z.B. Claudio Filippi hinzu, der durch den "Ballangriff" von sich hat reden gemacht... Ich empfand damals den Ballangriff als Methode allein viel zu extrem, doch die Diskussion mit anderen Tw Trainern, mit meinen Torleuten, lernt man schlicht, bestimmte Dinge, die einzeln dargestellt werden, in eine Relation zu setzen.
Somit, alles was erst einmal unterscheidlich ist, muss es gar nicht sein - man darf das Umfeld nie vergessen.
Sprich, was in Britannien mit der Comfortzone 'entwickelt' wurde, hat man hier ein wenig mit dem Zonenspiel anders definiert. Ich sage nun nicht, daß eines dem anderen besser oder überlegen ist - es ist einfach anders.
So muss man jetzt aus diesen Dingen herausarbeiten, was man wie und wo einsetzen kann - damit es im Wettkampf funktioniert... und hier sehe ich schon Verständnis für die 'Comfortzone'...
Wie lange haben wir Manuel Neuer und seine sehr offensive Spielweise kritisch beäugt und darüber diskutiert, bis Heynkes ihn ermutigte, etwas defensiver zu bleiben - also näher an der ComfortZone... und sein Spiel wurde abgeklärter, ruhiger und weniger impulsiv...
Daher stellt sich mir durchaus die Frage, ob diese Forderung des offensiven Torhüters vielleicht doch nur ein Missverständnis, ja einee Missinterpretation vieler Trainer ist, die sich auf den Lehrgängen mit dem Torwart befassen mussten, aber bei weitem nicht so intensiv, wie nun Torhüter selbst oder richtige Tw Trainer... das will ich nicht ausklammern und ich hege sogar einen begründeten Verdacht, daß es eben so ist - also ein Missverständnis. Das man den Torwart nie wirklich so offensiv und fussballerisch aktiv haben wollte, wie es einige Trainer heute auslegen (versuchen)
Und dann darf man, aufgrund dieser Sache, auch das Zonenspiel anders betrachten - auch was Leitert schrieb "optimale Position und Distanz" sowie "Rechtzeitig fertig" bekommt deutlich mehr Gewicht, aber bestimmt nicht die Bedeutung, daß man eben schon ausserhalb des 16ers zwingend klären muss... und all dieses Nachdenken, einfach Überdenken - selbst wenn man es später verwirft - bringt einen doch auch wieder ein Stück weiter... und vor allem dann näher an die britische ComfortZone...
Daher, es ist nicht schwarz oder weiß...