Warum sind wir es, die es nicht verstanden haben?
Warum sollte ich mir Torwarttypen züchten, welche sich an Druck und Konkurrenzkampf aufgeilen und dann letztlich auch nur in so einem Umfeld Leistung bringen können?
Schließlich kosten 2 Top-Torhüter mehr Geld als einer. Dazu kommt die Frage: Was passiert, wenn sich einer der Konkurrenten verletzen sollte und der andere dann keinen Druck mehr hat? Fällt dann der fitte Keeper in ein Loch? Oder sollte man dann direkt einen dritten und vierten gleichstarken Lusttorhüter im Kader haben?
Mir stellt sich weiter die Frage nach dem "Warum". Wenn es deiner Meinung nach doch ohnehin mehr Angsttorhüter gibt, muss man halt mit denen arbeiten. Und die Ergebnisse die Angsttorhüter wie (lt. deiner Aufzählung) Neuer, Kahn und ter Stegen erzielen, sind doch gut. Zumindest sind sie nicht schlechter als die der Lusttorhüter (Cassilas, Cech und Weidenfeller). Man muss also gar nicht solche Konkurrenzmonster züchten, sondern kann sich an den tollen Leistungen bedienen, die vorhanden sind. Zumal das viel weniger Geld kostet.
Dir ist vielleicht das Prinzip des abnehmenden Grenznutzens bekannt?!?
Beispiel: Ein Weltklasse-Keeper mag jährlich 4 Millionen € verdienen, ein guter Ersatzkeeper (Format Starke) vielleicht 1 Million €. Macht zusammen 5 M€ für ein gut funktionierendes Torwartgespann, indem der erste Torwart einen gewissen Vorsprung hat, sich aber nicht zurücklehnen kann (Aspekte: Druck vom Ersatztorwart, intrinsische Motivation, Vertragsverlängerung, Ruhm&Erfolg).
Jetzt dein Modell, in dem ich mir 2 Weltklasse-Keeper leiste, also 2x4 M€. Da bezahle ich dann für mein konkurrenzgeprägtes Torwartteam 8 M€. Das sind 60% mehr Lohnkosten auf dieser Position. Und jeder Betriebswirt wird dir sagen können: Wenn du 60% mehr ausgibst, musst du mindestens 60% mehr Nutzen (eher noch mehr, Stichwort Risiko) damit generieren müssen. Im Vergleich zur erstgenannten Konstellation müssten sich die Torwartleistungen auf dem Platz mit dem "Lusttorhüter"-Duo also um mindestens 60% verbessern. Und da ein Keeper immer auf der Bank sitzen muss, muss der spielende Keeper diese 60% alleine auf seinen Schultern tragen. Das wäre eine wahre Leistungsexplosion, die in meinen Augen selbst dann unrealistisch wäre, wenn wir davon ausgehen, dass Konkurrenzkampf wirklich leistungsfördernd ist.
Ich glaube, du hast selbst mal von den "letzten Prozentpunkten" gesprochen, die man "rauskitzelt". Das ist aber hochgradig unwirtschaftlich.