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Thema: Produkttest: Nike Gunn Cut

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    Welttorhüter
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    Avatar von Manuel
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    Standard Produkttest: Nike Gunn Cut

    Hallo zusammen,

    habe die ablaufende Saison mit dem Nike Gunn Cut gespielt und nehme dies als Anlass zu einem neuen Produkttest.
    Sollte jemand Probleme mit den von mir verwendeten Bezeichnungen haben, könnte er in diesem Thread die nötige Erklärung finden: http://forum.torwart.de/de/showthrea...%C3%BCbersicht


    Produkttest: Nike Gunn Cut


    Die Promoversion mit weißem Haftschaum und das Stangenmodell in schwarzer Ausführung

    Der Nike Gunn Cut zählt schon seit Jahren zum festen Bestandteil von Nikes Torwarthandschuhsortiment.
    Wie der Name vermuten lässt handelt es sich um einen Handschuh im Rolled-Fingers-Schnitt.

    Der Name spiegelt auch wieder, wie lange der Handschuh schon angeboten wird, da der Schnitt aus UK zu uns rübergeschwappt ist und (meines Wissens) dort auch als "Gunn Cut" eingeführt wurde und bekannt ist.

    Mittlerweile tragen auch viele Profis diesen Schnitt (Trapp, Langerak, Ter-Stegen, Guzan, ...).

    Vielleicht schätzen sie, so wie ich, die Vorteile dieses Schnittes. Dass man immer den hochwertigen Latex der Innenhand am Ball hat, egal ob sich die Finger verdrehen oder nicht.

    Diese Eigenschaft beruht auf der Konstruktion des RF/GC-Schnittes. Statt wie bei Innen- und Aussennaht üblich Schichtel zwischen Ober- und Innenhand zu vernähen, wird hier der Haftschaum der Innenhand um die Finger gerollt (daher der Name Rolled-Finger) und direkt mit der Oberhand vernäht.

    Ein dabei immer wieder auftretendes Problem (für Profis sicherlich kaum relevant, für uns Normalsterbliche dafür ein großes) ist, dass (simpel ausgedrückt) Mittel- und Ringfinger seperat an den Handschuh genäht werden. Diese Naht an der Latexfläche reisst hin- und wieder ein.

    Daher ist es bei diesem Schnitt sehr wichtig, dass man eine gut passende Größe wählt. In diesem Bereich des Handschuhs sollte weder zu viel, noch zu wenig Spannung auftreten. Meiner Einschätzung nach ist es auch nachteilhaft, wenn es sich um einen besonders weichen oder dünnen Haftschaum handelt.

    Für mich stellt es bei dem Nike Gunn Cut kein allzu großes Problem dar. Da mir der Handschuh an dieser Stelle gut passt und Nike eine art "Haftschaum-Wulst" über die Naht legt, konnte ich bisher kein verfrühtes Einreissen feststellen.

    Erst jetzt, nach einigen Einsätzen in Punktspielen und vielen Torwarttrainingseinheiten, entstand an einem meiner Gunn Cuts ein leichter Einriss.
    Dieser stört nach aktuellem Stand aber noch nicht, der Handschuh hält weiterhin.


    Gut sichtbar: Haftschaum-Wulst und minimaler Einriss

    Ebenso wichtig wie die Haltbarkein der Konstruktion ist sicherlich, wie sich der Haftschaum schlägt.
    Ich habe nun parallel das aktuelle Stangenmodell sowie die dazugehörige Promoversion getragen.

    Laut Beschreibung handelt es sich jeweils um den 4mm starken Kontakthaftschaum.
    Ob es sich um identische Beläge handelt kann ich ehrlich gesagt nicht sagen, da ich das Stangenmodell im Vergleich seltener getragen habe.

    Was ich aber definitiv sagen kann ist, dass der Haftschaum der Promoversion sehr gut funktioniert.
    Ich habe ihn, wie ich es mit allen Handschuhen mache, in der Maschine ausgewaschen und hatte dann vom ersten Moment an eine sehr gute Haftung.
    Im Vergleich zu Uhlsports AbsolutGrip klebt der Haftschaum nicht so stark, aber er haftet sehr gut.
    Das ist jetzt schwierig zu beschreiben, wer beide Beläge kennt versteht eventuell was ich meine.

    Dies soll keinesfalls negativ ausgelegt werden - die angesprochene Haftung ist sehr gut. Schüsse und scharf geschlagene Flanken lassen sich problemlos abfangen. Sollte man einen Ball fallen lassen, darf man dies ruhig den eigenen Fähigkeiten zuschreiben, nicht dem Kontaktschaum.

    Beim Promomodell fiel mir der Abrieb auf. Es mag daran liegen, dass ich den Handschuh sehr eng trage und dadurch vergleichsweise viel Spannung auftritt, jedenfalls ist der Abrieb recht hoch. Dies führt mich auch zu der Unsicherheit, ob es sich bei den beiden Modellen 1 zu 1 um den selben Latex handelt. Ich hatte den Kontaktschaum als abriebsresistent im Kopf. Nicht ganz auf einem Level mit dem AbsolutGrip, aber ähnlich gut.

    Dies ist hier nicht gegeben - was aber meinem aktuellen Erfahrungsstand nach gar nicht schlimm ist.
    Ich stelle nämlich keinen Verlust der Haftungswirkung fest. Der Handschuh haftet so gut wie am ersten Tag.

    Das hat mich selbst sehr überrascht, aber natürlich begrüße ich das.


    Trotz sichtbarem Abrieb - Haftung wie am ersten Tag

    Auch die Dämpfung ist sehr gut. 4mm reiner Haftschaum + eine dämpfende Kaschierung absorbieren die Wucht der Bälle sehr gut (das finde ich auch bei hohen Bällen gut spürbar, der Ball sinkt förmlich in den Handschuh).

    Die angesprochende Kaschierung sorgt auch für ein angenehmes Tragegefühl im Handschuhinneren.

    Sollte bei den hohen Bällen keine Möglichkeit für das saubere Fangen bleiben, greifen wir häufig auf das Fausten zurück.
    Dabei unterstützen uns unsere Torwarthandschuhe.

    Der Gunn Cut hat zwar keine Sci-Fi-mäßig klingende Punching- oder Shockzone, dafür aber eine Oberhand aus Latex.
    Dank dieser sollte einem kein Ball über die Hand rutschen können.

    Die Oberhand ist in zwei Teile gesplittet, was den Handschuh flexibel macht und für ein bisschen zusätzliche Luftzirkulation sorgt.


    Gesplittete Oberhand aus Latex - gut für die Faustabwehr

    Stichpunkt Flexibilität - wer viel Bewegungsfreiheit am Daumen schätzt, wird die Konstruktion des Gunn Cuts lieben.

    An der Daumenspitze wird der Haftschaum auf die Rückseite geklappt - damit hat es sich dann auch bereits erledigt.
    Nur eine dünne, aber stabile Schicht Textil verbindet den Daumen mit dem Rest des Handschuhkörpers.

    Dies hat zwar den angesprochenen Vorteil der Flexibilität, setzt aber voraus, dass der Handschuh/Daumen sehr gut passen muss.
    Fragt mich nicht wie ich es gemacht habe, aber ich habe das Modell vor einiger Zeit bereits in Größe 9,5 gespielt (heute: 8,5) und kann mich gut daran erinnern, wie unangenehm ich den Daumen fand. Da er einfach ein bisschen zu groß was, verlor er seine komplette Stabilität.
    Dies kann durch eine Haftschaumoberseite (teilweise) kompensiert werden, wenn diese aber nicht existiert funktioniert das natürlich nicht.

    Daher auch hier wieder der Rat: Unbedingt auf eine gute Passform achten!


    Simpel und flexibel - die Daumenkosntruktion

    Positiv an dieser Konstruktion ist, dass ich bisher keinerlei Probleme mit dem Einreissen zwischen Daumen und Zeigefinger hatte. Durch das flexible Textilmaterial bleibt genug Spiel, um Spannungen abzufangen, bevor ein Einreissen auftritt.


    Flexibles Textil verhindert ein Einreissen

    Das Modell wird durch eine Vollbandage inkl. Latex-Haftschaumtunnel abgerundet - sehr hilfreich, wenn man mal leicht neben den Ball greift (und bietet etwas Raum für 'extravagante' personalisierungen, wie bei meinem Modell ).

    Zum "Belt-Lock-Verschluss" kann ich leider nichts sagen - da ich den von TW.de angebotenen Service des Laschenwechsels wahrgenommen habe.
    So habe ich den gewohnten Verschluss aus einer Haftschaumlasche, die den Handschuh wunderbar fixiert.


    Bequeme Bandage + bewährte Latexlasche, dank Torwart.de

    Ansich habe ich nur einen Kritikpunkt an dem Handschuh.
    Für mich ist der kleine Finger zu kurz - und ich möchte behaupten, dass das (mehr oder weniger) ein Konstruktionsfehler ist.

    Betrachte ich meine Hand, fällt mir auf, dass der gesamte kleine Finger tiefer sitzt, als die anderen drei. Diese sitzen ca. auf einer Höhe.
    Würde ich einen Handschuh herstellen, würde ich nun darauf achten, dass dies berücksichtigt wird.

    Leider sitzen die 4 Finger aber (fast) auf einer horizontalen Linie. Dies führt dazu, dass der Handschuh zwischen dem kleinen Finger und dem Ringfinger nicht perfekt an der Hand sitzt. Die Fingerlänge insgesamt passt aber wunderbar.


    Der einzige Kritikpunkt - der kleine Finger ist etwas zu kurz

    Aber unsere Hände sind ja nicht einheitlich geformt, also stehe ich mit diesem Problem vielleicht auch recht alleine da (hatte ich allerdings auch schon bei der letzten Version der Fangmaschine HN Pro).
    Ich muss das auch gleich weiter entschärfen und dazu schreiben - während dem Tragen stört mich das so gut wie gar nicht. Wenn ich auf das Fangen der Bälle konzentriert bin, registriere ich es überhaupt nicht. Aber das hier soll ja ein ausführlicher Produkttest sein, daher spreche ich es an.

    Mir gefällt der Handschuh sehr gut. Ich konnte weder aufplatzende Nähte noch sonstige Qualitätsmängel feststellen.
    Ich habe zwar noch vor, den Nike Vapor Grip 3 zu testen, doch es besteht eine gute Chance, dass ich mir zur kommenden Saison ein oder zwei weitere Paar des bald erscheinenden WM-Modells bei Torwart.de kaufen werde.

    Sollte ich irgendetwas vergessen haben oder jemand spezielle Fragen haben - her damit.
    Geändert von Manuel (02.06.2014 um 16:47 Uhr)


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