Danke für deine detaillierte Antwort Mentalcoach und das du dir die Mühe gemacht hast!
Bzgl. Kopfmensch hat mir das jemand mal bescheinigt, eben weil wenn "dumme" Kommentare kommen, ich mir darüber Gedanken mache. Selbstzweifel sind da natürlich auch und diese Koppeln sich negativ zu mir als Mensch, der eben viele Wörter auf die Goldwage legt und auch viel zwischen den Zeilen raushört.
Als ich am Anfang meiner Karriere stand, war ich 5-6 Leistungsstufen schlechter als jetzt, ich war wirklich nicht gut. Mittlerweile denke ich, das ich ein guter Keeper bin, musste mir aber alles extrem hart erarbeiten und sehr viele Hindernisse, Spott und Häme überwinden, um da hin zu kommen, wo ich jetzt bin.
Leider ist aus dieser Zeit eben viel Hängen geblieben und ich tu mich schwer, Kritik anzunehmen, weil ich mich für mein Anfangsstadium extrem verbessert habe. Das wissen die Leute natürlich nicht, Unterbewusst wünsche ich mir aber mehr Anerkennung, die ich aber von niemandem erwarten kann und eigentlich auch nicht will...
Eigentlich bin ich stolz auf mich und ich gehe auch nicht in jedes Spiel mit Selbstzweifel rein, aber ich analysiere jede Szene, was ich besser machen hätte können. Auch jedes Tor wird bei mir in den Gedanken "...ach den hätte ich doch halten können..." umgewandelt. Oder nach einem Spiel oder Training, das in meinen Augen gut war, wünsche/erwarte ich mir Anerkennung, obwohl ich das irgendwie gar nicht will. Das ist wie ein innerlicher zwang und hemmt mich irgendwie total.
Durch die ständige Selbstanalyse geht mir auch viel von meiner Konzentration verloren, die für das Spiel wichtig ist. Ich tue mich leider auch schwer, das Positive aus meiner Situation zu ziehen. Früher habe ich in der C-Klasse gespielt und da war ich nicht gut. Seit damals habe ich vier Klassen höher gute Spiele geliefert und bin auch persönlich stärker geworden. Nur eben das Mentale ist irgendwie auf der Strecke geblieben. Mir sitzt noch das Negative im Nacken, das wenn du das Spielfeld betrittst und du merkst, wie die Leute sich denken "...oh Gott, spielt der immer noch..." und bei jeder Aktion "...puhh, der hat sich das Ei zum Glück nicht selbst reingelegt..." geredet wird bis nach einem Fehler das einhellige "...das war ja klar..." kommt.
Die daraus resultierende Unsicherheit zieht sich da sogar auch noch ein wenig durch mein Leben, da ich mir teilweise hart tue, an meiner Meinung festzuhalten bzw. diese überzeugend darzustellen.
Das ist die Misere die ich habe und obwohl schon vieles besser geworden ist, ist das der Sack aus der Vergangenheit, den ich zu schleppen habe - den ich aber unbedingt endlich weg haben will. Ich möchte auch so selbstbewusst und zielstrebig sein, dass mir das, was falsch ausgelegt wird, ich als falsch auffasse und daraus wieder teilweise unnötige Selbstzweifel resultieren. Ich möchte da "härter" werden und nicht immer gleich umkippen.
Hast du da noch weitere Tipps für mich, wie ich da an mir arbeiten kann oder reicht da autogenes Training erstmal aus?




Zitieren