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Thema: Mentale Stärke trainieren

  1. #1
    Nationale Klasse
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    Standard Mentale Stärke trainieren

    Wie der Titel schon sagt, möchte ich an meinen mentalen Schwächen arbeiten.
    Da ich zur neuen Saison zu einem neuen Verein wechseln werde, der viel Wert auf einen sicheren und mitspielenden Torwart mit Ausstrahlung legt, möchte ich soweit möglich an dem Punkt an mir arbeiten.
    Ich bin (leider) ein Kopf-Mensch, der sehr viel bzw. zu viel nachdenkt über jede Situation im Training und im Spiel, was sich natürlich nicht unbedingt positiv auf mein Selbstbewusstsein auswirkt. Zusätzlich tue ich mir schwer, Kritik auch ein Stück weit an mir abprallen zu lassen und mein Ding durchzuziehen. Auch wenn ich innerhalb der Mannschaft den ein oder anderen dummen Kommentar höre, kann ich nicht auf Durchzug schalten und nehme mir da auch viel zu viel zu Herzen.

    Darunter leidet natürlich meine Konzentration auf das Spiel, was zu vermeidbaren Fehlern führt und ich mein Leistungspotential deshalb selten voll abrufen kann. Hier entwickelt sich ein kleiner Teufelskreis, weil mich das dann auch wieder ärgert und beschäftigt. Und wenn ich mich verbessern will, verkrampfe ich auch oftmals zu leicht.

    Habe mir jetzt mal ein Buch über autogenes Training gekauft und erhoffe mir da etwas davon. Auch in Sachen los lassen habe ich mir was besorgt, weil ich im privaten Bereich auch eher so bin und ich das gern verbessern möchte.
    Allerdings würden mir Erfahrungsberichte und Tipps helfen, mich da zu verändern und gestärkt aus dieser Situation zu kommen. Und vielleicht hilft dieses Thema auch dem ein oder anderen weiter.

  2. #2
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hier gibt es einen Fachmann dafür, TW-Mentalcoach... vielleicht schreibst Du Ihm mal eine kleine Nachricht?
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  3. #3
    Amateurtorwart
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    Ich hoffe doch sehr das er auch hier im Thread antworten wird. Würde mich mal sehr interessieren was er dazu schreibt

  4. #4
    Torwarttalent Avatar von MarioCro
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    Wäre auch sehr interessiert

  5. #5
    Amateurtorwart
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    Guten Morgen, ich werde gerne heute Abend dazu etwas schreiben, da habe ich Zeit und Ruhe.

  6. #6
    Amateurtorwart
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    Darauf freue ich mich, hatte zwar nie persönlich das mentale Problem. Aber jetzt als Trainer geht es halt nicht mehr um mich sondern um meine Spieler und hier ist es halt schwierig für mich die Spieler die solche Probleme haben zu verstehen!

  7. #7
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    Ich denke auch das wird ein Highlight - wäre auch intressant regelmässige Blockeinträge für verschiedenste Themen in diesem Bereich hier lesen zu dürfen.

  8. #8
    Amateurtorwart
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    Du sprichst von mentalen Schwächen, welche mentale Schwächen hast du bei dir entdeckt? Das mit dem Kopf-Mensch möchte ich gerne korrigieren, ein Kopf-Mensch ist sehr rationell ausgerichtet und verdrängt/versteckt unbewusst seinen emotionalen Bereich. Das was du beschreibst klingt eher nach Selbstzweifel und den Grund dafür gilt es herauszufinden. Wenn du nicht an die Wurzel gehst, wirst du lediglich eine Symptombehandlung durchführen und dann steckst du im Hamsterrad. Der Grund der "Wurzelbehandlung" ist, dass dir bewusst wird, die aktuelle Befindlichkeit nichts mit einer Erfahrung, einem Auslöser aus der Vergangenheit zu tun hat. Danach konzentrierst du dich auf das was anders/besser sein soll. Situationen im Nachgang zu analysieren oder zu überdenken ist sogar sehr wichtig, die Frage die sich stellt ist welche Wertung du da rein bringst? Du entscheidest wie du mit deinen Erfahrungen umgehst, ziehst du dir das Positive da raus oder konzentrierst du dich auf das Negative? Beides erzeugt Gedanken und Gedanken sind reine Energie, Energie verschwindet nicht oder geht verloren, sie wandelt sich. Von daher heißt es als ersten Schritt sich darüber im Klaren zu sein was man so den lieben Tag lang über sich und die Welt denkt. Zum Thema Kritik, du tust dich schwer Kritik an dir abprallen zu lassen weil das nicht funktioniert, bei niemandem. Dir gehst es also bei dem Punkt wie jedem anderen von uns auch. Werte nicht, sehe Kritik immer als Rückmeldung und entscheide du für dich was du davon annimmst und was du wegschiebst, Sei dankbar, dass du Hinweise erhältst wo noch Handlungsbedarf besteht und arbeite dran. Wenn du Kritik als etwas negatives siehst, wird es dir nicht gelingen dem etwas zu entnehmen, was dich weiterbringt oder dich unterstützt. Prinzipiell mochte ich dir auch schreiben, dass du mit dem Thema sehr verantwortungsvoll umgehst und du dich auf einem guten Weg befindest. Du hast für dich erkannt, dass es eine Bereich gibt wo du aktiv werden musst und hast auch schon den ersten Schritt gemacht. Mentaltraining heißt auch Mentaltraining weil es mit Training zu tun hat. Das bedeutet nichts anderes als beim Fußball, je mehr je besser, bis es wie im Schlaf funktioniert. Die Bücher zum autogenen Training sind schon sehr gut, denn Mentaltraining funktioniert im entspannten Zustand, dem sogenannten Alpha Zustand. Da befindet sich das Gehirn auf einer Frequenz wo es zugänglich ist und "Befehle" übernehmen kann. Grundvoraussetzung ist einschränkende/hinderliche Gedanken zu kennen um sie dann umzuwandeln in förderliche/unterstützende. Dabei gilt zu beachten, dass man keine Negierungen verwendet, denn das Unterbewusstsein, kennt keine Negierungen. Beispiel, denkt mal nicht an den rosa Elefanten. Und lacht er euch schon an der Elefant in seinem rosa tütü? Ok, ich höre auf, der Elefant verabschiedet sich. Befehle zum umprogrammieren müssen immer auf das ausgerichtet sein was man erreichen möchte, sprich, wenn ich stark spielen möchte und vor dem Spiel denke "hoffentlich patze ich nicht, dann kommt der folgende Befehl im Gehirn an "hoffentlich patze ich", denn für das Wort "nicht" kennt das Unterbewusstsein kein Bild, also streicht es das Wort und führt den Befehl aus, patzen. Der richtige Befehl lautet in dem Fall " ich bin aufmerksam, konzentriert und mache heute ein starkes Spiel. Wenn ihr jetzt noch "starkes Spiel" so detailliert wie möglich beschreibt umso besser, je mehr Informationen das Unterbewusstsein erhält je hilfreicher für die Umsetzung.
    Geändert von TW-Mentalcoach (28.06.2014 um 08:42 Uhr)

  9. #9
    Amateurtorwart
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    Moin moin!

    Danke für den ausführlichen Bericht Mentalcoach. Sehr interessant ist für mich, der untere Teil deines Beitrags. Wie das Gehirn, welche Befehle verarbeitet, war mir nicht bekannt. Habe eigentlich wenig Mentale Probleme. Aber dennoch werde ich den Rat umsetzen, vor dem Training und Spiel, noch intensiver positive Bilder "starkes Spiel", an mein Gehirn zu senden. Denke das hilft noch fokussierter zu sein und gerade in engen Spielen mit noch mehr Selbstvertrauen zu spielen.

    Nochmals Danke für deinen Beitrag!

  10. #10
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    Sehr interessant .Ist es also besser,wenn ich z.B. Im Techniktraining ,sage wenn er was falsch gemacht hat,nur wie es richtig sein müsste ? Ich stelle nämlich oft die Frage,washast Du falsch gemacht ,damit sie selbst reflektieren .Sind die Begriffe richtig und falsch aus mentaler Sicht überhaupt sinnvoll?

  11. #11
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    Wenn du deinen Spieler fragst was er falsch gemacht hat, dann setzt du voraus, dass er das was du als "falsch" siehst er auch so sieht und den Fehler kennt. Die Begriffe richtig und falsch sollte man ersetzen durch hinderlich/förderlich. Es mag sein, dass du etwas als falsch erkennst oder beurteilst was dein Gegenüber als richtig ansieht weil er mit seiner "Variante" auch ans Ziel kommt. Die Frage die dich und den Spieler hier weiterbringt ist " was machst du das nächste Mal besser oder welche Aktion hilft dir hier weiter um ... zu erreichen?" So bringst du auch die Reflexion rein, allerdings richtest du den Fokus komplett auf den Soll-Zustand, sprich das Ziel, statt auf das Problem. Problemdenken bringt Probleme mit sich, Lösungsdenken bringt Lösungen mit sich.
    Geändert von TW-Mentalcoach (28.06.2014 um 13:10 Uhr)

  12. #12
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    Danke, ich habe verstanden ,wie ich es besser angehen kann.

  13. #13
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    Danke für deine detaillierte Antwort Mentalcoach und das du dir die Mühe gemacht hast!
    Bzgl. Kopfmensch hat mir das jemand mal bescheinigt, eben weil wenn "dumme" Kommentare kommen, ich mir darüber Gedanken mache. Selbstzweifel sind da natürlich auch und diese Koppeln sich negativ zu mir als Mensch, der eben viele Wörter auf die Goldwage legt und auch viel zwischen den Zeilen raushört.
    Als ich am Anfang meiner Karriere stand, war ich 5-6 Leistungsstufen schlechter als jetzt, ich war wirklich nicht gut. Mittlerweile denke ich, das ich ein guter Keeper bin, musste mir aber alles extrem hart erarbeiten und sehr viele Hindernisse, Spott und Häme überwinden, um da hin zu kommen, wo ich jetzt bin.
    Leider ist aus dieser Zeit eben viel Hängen geblieben und ich tu mich schwer, Kritik anzunehmen, weil ich mich für mein Anfangsstadium extrem verbessert habe. Das wissen die Leute natürlich nicht, Unterbewusst wünsche ich mir aber mehr Anerkennung, die ich aber von niemandem erwarten kann und eigentlich auch nicht will...
    Eigentlich bin ich stolz auf mich und ich gehe auch nicht in jedes Spiel mit Selbstzweifel rein, aber ich analysiere jede Szene, was ich besser machen hätte können. Auch jedes Tor wird bei mir in den Gedanken "...ach den hätte ich doch halten können..." umgewandelt. Oder nach einem Spiel oder Training, das in meinen Augen gut war, wünsche/erwarte ich mir Anerkennung, obwohl ich das irgendwie gar nicht will. Das ist wie ein innerlicher zwang und hemmt mich irgendwie total.
    Durch die ständige Selbstanalyse geht mir auch viel von meiner Konzentration verloren, die für das Spiel wichtig ist. Ich tue mich leider auch schwer, das Positive aus meiner Situation zu ziehen. Früher habe ich in der C-Klasse gespielt und da war ich nicht gut. Seit damals habe ich vier Klassen höher gute Spiele geliefert und bin auch persönlich stärker geworden. Nur eben das Mentale ist irgendwie auf der Strecke geblieben. Mir sitzt noch das Negative im Nacken, das wenn du das Spielfeld betrittst und du merkst, wie die Leute sich denken "...oh Gott, spielt der immer noch..." und bei jeder Aktion "...puhh, der hat sich das Ei zum Glück nicht selbst reingelegt..." geredet wird bis nach einem Fehler das einhellige "...das war ja klar..." kommt.
    Die daraus resultierende Unsicherheit zieht sich da sogar auch noch ein wenig durch mein Leben, da ich mir teilweise hart tue, an meiner Meinung festzuhalten bzw. diese überzeugend darzustellen.

    Das ist die Misere die ich habe und obwohl schon vieles besser geworden ist, ist das der Sack aus der Vergangenheit, den ich zu schleppen habe - den ich aber unbedingt endlich weg haben will. Ich möchte auch so selbstbewusst und zielstrebig sein, dass mir das, was falsch ausgelegt wird, ich als falsch auffasse und daraus wieder teilweise unnötige Selbstzweifel resultieren. Ich möchte da "härter" werden und nicht immer gleich umkippen.

    Hast du da noch weitere Tipps für mich, wie ich da an mir arbeiten kann oder reicht da autogenes Training erstmal aus?
    Geändert von Neuling (29.06.2014 um 13:13 Uhr)

  14. #14
    Amateurtorwart
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    Hallo Neuling,

    welche Expertise bringt dieser "jemand" mit, der dir den "Kopfmensch" bescheinigt hat? Das was du beschreibst sollten wir a) nicht in der Öfentlichkeit bearbeiten und b) helfen dir hier keine Tipps weiter was du weiter machen kannst. Teile mir bitte per PN mit wo du wohnst, evtl. können wir einen Termin abstimmen und schauen was sich ergibt.

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