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Thema: reusch "Neoprene Shorty"

  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard reusch "Neoprene Shorty"

    In punkto Kälteschutz und Nässeschutz hat Neopren deutliche Vorteile, wie man hier lesen kann.
    Konnte nun der Einteiler von reusch mit dem Zweiteiler des Tauchfachhandels mithalten?

    Zunächst einmal ist das Material dicker und damit wärmer, doch der Anzug unterscheidet sich deutlich vom Zweiteiler. Denn vorn auf der Brust verläuft ein Reisverschluss, der das An- und Ausziehen deutlich erleichtert, zudem sind an den Seiten Mesa-Einlagen eingearbeitet, die eine vordere Neoprenschicht mit der hintern Neoprenschicht elastisch verbinden. Auch im Schritt ist eine Mesh Schicht eingearbeitet. Schultertragriemen und um die Arme sind ebenfalls Mesh Teile verbaut, die daher den Anzug zu wirklich einem "Shorty" machen, der sich aber von den Tauch-Shorties durch das Mesh unterscheidet.

    Und genau DAS ist das Hauptproblem! Zwar isoliert das Neopren recht gut und wärmt auch, aber es zieht feucht und kalt durch die Mesh Einlagen, was das Tragen gerade an kalten und nassen Tagen unangenehm macht.
    Auch sind die Wärmeverluste höher.
    Wir haben 36,2° C zu Beginn gemessen und 37,8° C nach dem Aufwärmen, in der Halbzeit waren wir bei 37,5° C und am Ende des Spiels bei 37,0° C. Der Wärmeverlust war auch spürbar, so klagte der Torhüter doch, daß es durch das Mesh 'zieht' und daher unangenehm ist.
    Unter Nässe möchte man es nicht ausprobieren, denn der Torhüter landet auf der Seite, wo das Mesh ist und daher hier keinerlei Isolationsschicht existiert, ausser im Beckenbereich, so daß kalte Flüssigkeit ungehindert unter das Neopren und an die Haut gelangen kann, was einen deutlichen Wärmeverlust bedeutet.
    Auch oben um Halsansatz und Arme schließt der Shorty nicht dicht ab, im Gegensatz zum Shirt des Zweiteilers, so daß es auch hier deutlich kühler ist.

    Alles in allem ist der Shorty eine Option für Torhüter, die keinerlei andere Option haben, für jemand, der aber einen Zweiteiler aus Neopren WarmGuard 0.5 bekommen kann, ist der Reusch Shorty keine Option.
    Denn der Komfort des An- und ausziehen mit Hilfe des Reissverschlusses wiegt leider nicht die Komfortverluste und Isolationsverluste des Anzugs beim Tragen auf, hier hätte Reusch einen geschlossenen Anzug erstellen müssen, um wirklich mit einem Zweiteiler mithalten zu können, was Wärmeisolation und Tragekomfort, als auch 'empfundener Tragekomfort in Wärme' beim Gebrauch angeht.

    So gibt es für die Verarbeitung 4 Sterne
    Die Isolation ist hoch, was 4 Sterne geben müsste, wird aber durch das Mesh herabgesetzt, daher nur 2 Sterne
    Der Tragekomfort ist mit 4 Sternen hoch, Abzüge nur durch den Reisverschluss vorn und die etwas zu lockeren Armriemen aus Mesh, die den Shorty oben rutschig machen.
    Das Wärmeempfinden liegt mit 1,5 Sternen erstaunlich niedrig, was den Mesh Einlagen geschuldet ist, unser Testtorwart wollte es bei Nässe erst gar nicht versuchen, denn er hatte ständig das Gefühl, es zieht an den Seiten, an den Armen und am Hals, das Kälteempfinden im Schritt war nun nicht so tragisch... aber die bemerkten Stellen wurden als unangenehm empfunden, was zur Ablehnung führte.
    Geändert von Steffen (01.02.2015 um 00:35 Uhr)
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von motörmatze
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    Also das mit den zu lockeren Armriemen & dem "Zugigkeitsgefühl" kann ich so persönlich nicht ganz nachvollziehen.
    Wenn ich den Shorty in der richtigen Größe trage, sitzt der so perfekt am Körper, dass ich mir die Träger beinahe schenken kann - so zumindest mein Eindruck nach nem Jahr mit dem Shorty.
    Und wenn es trocken kalt ist, soll es ziehen? Komisch, ich hatte den Shorty diesen Freitag wieder beim Konditions-/Kraftraining an, es war auch trocken kalt und ich schwamm in meinem eigenen Saft, von Zugigkeit hab ich da rein gar nichts gemerkt.
    Und selbst bei extrem nassen Bedingungen (wir ham nur einen Rasenplatz mit relativ schwachen Drainagen, man schwimmt also beim größten Sauwetter) hatte ich noch nie diesen von dir beschriebenen Eindruck. Natürlich gelangt durch das Mesh Nässe an den Körper, hab ich aber nie als so extrem empfunden, da man ja durch das eigene Schwitzen auch schon feucht genug ist - aber auch vom Temperaturempfinden hab ich mich da bis jetzt noch nicht wirklich unwohl gefühlt; wenn ich dran denke, wie viele Jahre ich ohne so nen Anzug verbracht habe & nach einmal hechten scho getropft habe wie ein Kieslaster - da wird mir so richtig unwohl.
    Ich trage halt beim schlechten Wetter relativ viel Kleidung, unterm Overall sitzen noch ein Unterziehshirt sowie ne -hose & darunter dann der Shorty. Also da hab ich noch nie gefroren.

    Wo ich aber vollkommen bei dir bin: wenn der Shorty komplett geschlossen wäre, würde er noch mehr taugen; und da die Warmguard Teile preislich genauso erschwinglich sind wie der Shorty, würd ich jetzt auch eher zum komplett dichten Zweiteiler tendieren - da ich aber mit dem Shorty recht zufrieden bin, entfällt das für mich.

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Wir haben nochmals nach getestet und die obigen Dinge bestätigt.
    Die Aussentemperaturen lagen bei +1° C, fielen im Laufe des Trainings aber auf -2° C ab.
    Trocken und leicht windig.

    Der Anzug wärmt, gefroren hat der Torwart nicht, bemängelt aber weiterhin, daß es ab und an kühle durch die Mesh Schichten kommt, vor allem der offene Schulterbereich und tiefe Rückenausschnitt wurden als 'ungeschützt' und unangenehm empfunden.
    Da diesmal viel mehr Torabschlüsse kamen, war auch am Ende des Tages eine deutliche Abnzeichnung des auf der Vorderseite verlaufenden Reissverschlusses auf der Haut zu erkennen, ebenso wurde der Schließer oft unangenehm in die Haut gepresst, wenn der Torwart fiel oder ein Ball auf die Brust kam - dies ist unglücklich, zumal viele Shorties einen schrägen Reisverschluss haben und gerade die reusch Torwart Overalls hier durch dieses Feature punkten können. Es ist hier aber nicht 'verbaut' und man spürt es.
    Der Wärmeverlust hält sich in Grenzen, dies ist wohl dem Mesh geschuldet, denn mit dem dickeren Neopren Material würde es sonst wahrscheinlich bei der Bewegung viel zu warm - so daß hier die Mesh Einlagen sinnvoll sind, um die überflüssige Wärme abzuleiten, doch ist genau dies auch der Punkt, der als unangenehm empfunden wird. Wärme ja und sehr gut, aber doch wird immer wieder ein Kältegefühl durch das Mesh nicht von der Hand zu weisen sein, wenn vielleicht auch nur kurzfristig.
    Da es trocken war, konnten wir nicht testen, wie es sich beim Eindringen und bewegen unter nassen Bedingungen verhält, doch hier bleibt die Skepsis, daß eben die Mesh Einlagen hier nicht isolieren und gerade auf der Körperseite kalte Nässe von aussen direkt auf die Haut gelangen kann.


    Anmerken wollen wir auch noch, daß wir immer ungefähr gleich testen:
    Dünne Baumwollunterhose, dann Neopren, darüber ein dünnes Unterziehshirt, ggf. eine lange dünne Skiunterhose, Tennissocken und dann sofort die Tw Bekleidung in Form einer normalen Tw Hose und eines normalen Tw Trikots.
    Es werden keine zusätzlichen isolierenden Materialien benutzt, keine weiteren dicken Schichten getragen.
    Wärme und Isolation sollen rein über das Neopren Material kommen.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Nationale Klasse Avatar von motörmatze
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    Ja, das mit dem Reißverschluss ist verständlich. Hat sich bei mir insofern von selbst erledigt, da mein Shorty dermaßen eng sitzt, dass bei nem Spiel der Reißverschluss zerrissen is - ich hab dann einfach rausgetrennt & nen durchlaufenden Klettverschluss eingenäht, da drückt dann nix.

    By the way, habt ihr schon mal irgendwelche Neopren-Socken getestet? Weil das is noch so ein Punkt, der mich bei extrem nassen (und kalten) stört - wenn man kalte Füße hat, fühlt sich der ganze Körper unwohl. Bin mir da aber bei der Auswahl an Neopren-Produkten noch etwas unschlüssig.

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