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Thema: Ballserien

  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Ballserien

    Es war und es ist einfach kein Torwarttraining.
    Trotzdem sieht man es immer und immer wieder - Ballserien.
    Spielnahe sollte, so der DFB und seine Landesverbände, das Training sein. Daher schraubt man die Belastung der Torleute runter. Wo in den 80ern und frühen 90ern noch Ballserien als Torwarttraining üblich waren, änderte sich dies rasch und man kam auf 5 Aktionen in Folge runter, wobei auch zwischen den Bällen Pause sein soll.
    Dies ist der Belastung nahe, die ein Torwart im Spiel erfährt. Der Kopf braucht Pause, um die Situation zu verarbeiten und sich neu einzustellen. Daher sind Doppelball Aktionen schon Stressig, dreifach Aktionen komplex.... doch hier liegen die Reize anders. Oft weiß der Torwart nicht genau, wohin der zweite Ball kommt, doer auch der dritte... dies ist hochkomplex und fordert eine Handlungsschnelligkeit aber auch entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit - vor allem im Kopf, um die eine Situation abzuschließen und sich auf die neue Situation einzustellen.

    Ballserien sind anders, der Torwart weiß, wohin der nächste Ball kommt und hat daher die klare Richtung. Zwar ist die Distanz immer ein Problem, bei halbhohen Bällen vielleicht auch die Höhe des Balles vom Boden - aber letztendlich ist es der Richtungswechsel, der die Sache einfacher macht. Kam ein Ball links, kommt der Nächste rechts, keine Frage. Der Torwart muss also schnell wieder Aufstehen und den Richtungswechsel vollziehen. Das ist alles und das große Geheimnis.
    Das macht Ballserien zu Doppelball oder Dreifach Aktionen weniger schwierig und schon gar nicht Spielnahe... trotzdem, es gab Sie und es gibt sie noch heute.



    Jörg Daniel, Chefausbilder des DFB für Torwarttrainer und Leiter des DFB Leistungskurses benutzte gern ein Video zu Ballserien, um zu erfahren, ob Teilnehmer etwas als Tw Training ansehen oder nicht... und weil er das tat, ohne den Eigentümer des Videos zu befragen, kam es in Ruit im Jahr 2014 zu einer kleinen Konfrontation. Aber es kam zu der Frage: Was ist aus dem Kleinen Kerlchen im Video geworden.
    Das Video oben zeigt es, und es wurde für Jörg Daniel gemacht.

    Ihr dürft es auch sehen, wie viele andere - denn Ihr dürfte nun Euch fragen:

    Ballserien - Ja oder Nein?

    Also sind Ballserien Tw Training, wenn ja, warum und was glaubt Ihr wird damit erreicht. Wenn ihr das gern macht, warum macht Ihr das und was meint Ihr hat es Euch gebracht?
    Wenn Ihr Nein sagt, warum seit Ihr gegen Ballserien und was glaubt Ihr hat es für negative Auswirkungen?

    Lehnt Ihr es komplett ab, oder denkt Ihr, daß man es ab und an vielleicht doch mal machen kann - wenn vielleicht doch ab und an, warum würdet Ihr sagen, kann man es tun und was denkt Ihr, bringt es Euch/dem Torwart dann?
    Schaut Euch die Ballserien an, und dann überlegt... und letztendlich: Habt Ihr das vielleicht auch schon mal gemacht...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
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    haha geiles video daumen hoch steffen
    Der 2 Sieger ist der 1 Verlierer!

  3. #3
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    So ich mach dann mal den Advocatus Diaboli, weil sich ja sonst scheinbar niemand traut und verzeih mir, dass ich da einzelne Sätze herausquote.

    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Es war und es ist einfach kein Torwarttraining. Trotzdem sieht man es immer und immer wieder - Ballserien.
    Warum eigentlich nicht? Es schult schnelle Beine, schnelles Aufstehen und wieder bereit sein sowie das Abwehren von Bällen im Grenzbereich unter hoher Belastung. Sicherlich ist das keine sehr typische Situation für Torhüter, aber das Internet liefert einem ja immer passend das schönste Material.

    http://www.11freunde.de/video/ein-am...ch-unsterblich
    Natürlich ist das jetzt keine klassische Ballserie, aber doch nahe genug dran.


    Spielnahe sollte, so der DFB und seine Landesverbände, das Training sein. Daher schraubt man die Belastung der Torleute runter. Wo in den 80ern und frühen 90ern noch Ballserien als Torwarttraining üblich waren, änderte sich dies rasch und man kam auf 5 Aktionen in Folge runter, wobei auch zwischen den Bällen Pause sein soll.

    Dies ist der Belastung nahe, die ein Torwart im Spiel erfährt. Der Kopf braucht Pause, um die Situation zu verarbeiten und sich neu einzustellen. Daher sind Doppelball Aktionen schon Stressig, dreifach Aktionen komplex.... doch hier liegen die Reize anders. Oft weiß der Torwart nicht genau, wohin der zweite Ball kommt, doer auch der dritte... dies ist hochkomplex und fordert eine Handlungsschnelligkeit aber auch entsprechende Reaktionsgeschwindigkeit - vor allem im Kopf, um die eine Situation abzuschließen und sich auf die neue Situation einzustellen.
    Der Stürmer wartet auch nicht bis wir fertig sind. Ich stell mir gerade vor wie der Torwart zum Schiri läuft und sich beschwert, weil er doch einfach noch keine Zeit hatte die letzte Aktion zu verarbeiten. Ich muß einem Keeper auch beibringen manchmal einfach nur zu funktionieren und seine Bewegungsmuster abzurufen.

    Manchmal ist es auch gar nicht so wichtig gezielt zu springen, sondern überhaupt eine Bewegung einzuleiten.


    Ballserien sind anders, der Torwart weiß, wohin der nächste Ball kommt und hat daher die klare Richtung. Zwar ist die Distanz immer ein Problem, bei halbhohen Bällen vielleicht auch die Höhe des Balles vom Boden - aber letztendlich ist es der Richtungswechsel, der die Sache einfacher macht. Kam ein Ball links, kommt der Nächste rechts, keine Frage. Der Torwart muss also schnell wieder Aufstehen und den Richtungswechsel vollziehen. Das ist alles und das große Geheimnis.
    Das macht Ballserien zu Doppelball oder Dreifach Aktionen weniger schwierig und schon gar nicht Spielnahe... trotzdem, es gab Sie und es gibt sie noch heute.

    Was ist schon spielnah und warum überhaupt soll das ein Argument sein? Ist das Training im Fitnesstudio für den Profi spielnah? Trotzdem würde da niemand, auch nicht beim DFB, drauf verzichten und so eine Beinpresse hab ich auch noch nie im 16er gesehen. Sind Waldläufe spielnah? Immerhin wurde in der Jenaer Regel 1896 festgehalten, dass Bäume auf einem Spielfeld in Deutschland nicht stehen dürfen. Waruma lso noch durch den Wald laufen? Sind die berühmten Gummibänder spielnah?


    Ihr dürft es auch sehen, wie viele andere - denn Ihr dürfte nun Euch fragen:

    Ballserien - Ja oder Nein?

    Also sind Ballserien Tw Training, wenn ja, warum und was glaubt Ihr wird damit erreicht. Wenn ihr das gern macht, warum macht Ihr das und was meint Ihr hat es Euch gebracht?
    Wenn Ihr Nein sagt, warum seit Ihr gegen Ballserien und was glaubt Ihr hat es für negative Auswirkungen?

    Lehnt Ihr es komplett ab, oder denkt Ihr, daß man es ab und an vielleicht doch mal machen kann - wenn vielleicht doch ab und an, warum würdet Ihr sagen, kann man es tun und was denkt Ihr, bringt es Euch/dem Torwart dann?
    Schaut Euch die Ballserien an, und dann überlegt... und letztendlich: Habt Ihr das vielleicht auch schon mal gemacht...

    Ich hasse Ballserien aus tiefstem Herzen. Gerade weil ich so manchen Trainer hatte, der nichts anderes kannte. Da hast du eine Stunde lang nichts anderes gemacht als alle nur erdenklichen Varianten von Ballserien und anschließend dann noch eine halbe Stunde Torschusstraining mit der Mannschaft. In der Vorbereitung dann auch gerne mal in der Sprunggrube im tiefen Sand oder bei 35° bzw. -10° auf der Betonasche. Zumindest hat man sich dann sehr schnell eine saubere Technik angewöhnt. Wir hatten ja "damals" noch nicht diese neumodischen Schutzklamotten. Wenn man Glück hatte, waren die Polster an der Torwarthose an den Knien und an der "Seite". Zumindest bevor man los sprang
    Hat es geschadet? So im Nachhinein wohl eher nicht. Meine Sprungkraft und Explosivität, gerade durchs Training in der Sandgrube waren wohl nie besser als zu der Zeit des Ballserienfetischisten als Trainer. Aber als zentraler Trainingsschwerpunkt brauch ich das nicht mehr und solche Trainer hab ich dann irgendwann auch aktiv boykottiert und lieber als Feldspieler mit der Mannschaft trainiert. Hin und wieder eingestreut hingegen finde ich es durchaus als gute Konditionsübung, die einen relativ Torwartspezifisch auch mal an Grenzen bringt. Eben sich nach dem vierzehnten Ball nochmals aufzuraffen, nochmals hochzukommen, nochmals die Bewegung und den Sprung einleiten, sich nochmals richtig lang machen und dann den Ball mit den Fingerspitzen um den Pfosten drehen. Das ist schon geil.

  4. #4
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    Danke Anadur du sprichst mir aus dem Herzen!

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Danke Anamur, ich kann deine Argumentation sehr gut verstehen.
    Denn auch ich bin ein Kind unsäglicher Ballserien in vielen Variationen... Trotzdem ist die Trainingslehre heute anders.
    Und genau aus diesem Grund habe ich ja nach Eurer Meinung gefragt und nicht nach einer Lehrmeinung. Ich wollte Euch hören, ich wollte Eure Meinung zu diesen Dingen lesen und natürlich nachvollziehen.
    Daher waren die Infos für mich sehr, sehr wichtig.

    Denn man darf auch die "Lehrmeinung" von heute immer mal gern hinterfragen und auch überlegen, ob das so in Ordnung ist und ob nicht vielleicht alte Dinge doch sinnvoll oder nützlich waren
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
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    Derlei Übungen mache ich mal ganz gerne für meine Keeper, wenn ich merke, dass meine Keeper am Trainingstag verunsichert oder nicht konzentriert sind - klingt jetzt vielleicht im 1. Moment komisch. Aber so haben sie die Gelegenheit einfach mal "stumpf" zu funktionieren. Mir geht es dabei auch weniger um Geschwindigkeit, als um saubere Fang-und Falltechnik. Ist für mich auch mehr eine Aufwärm-Übung bevor wir uns um die jeweiligen Schwerpunkte kümmern.
    Nach meinem Dafürhalten kann man diese Übung ab und an mal einbauen, jedoch sollte man es nicht übertreiben.
    Wenn man ein 0:2 kassiert, dann ist ein 1:1 nicht mehr möglich. (Aleksandar Ristic)

  7. #7
    Amateurtorwart Avatar von Kevlitz
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    Wir trainieren bei uns unregelmäßig Ballserien. Ist eine gute Warmmachübung. Wir achten hier allerdings auch eher drauf, dass wir eher eine saubere Fall- und Fangtechnik benutzen anstatt auf Geschwindigkeit die ganze Übung zu machen. Ich persönlich find Ballserien nicht so schlimm. Manchmal ganz hilfreich und auch Abwechslung bei unserem Torwarttraining

  8. #8
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    Der DFB hat sicherlich recht, dass man erst einmal das Handwerkszeug können sollte. Aber im Endeffekt sind solche Ballserien (zumindest 2 (manchmal 3) Aktionen hintereinander) doch absolut spieltypisch.

    Im übrigen: Wenn man ne Weile unter Beschuss steht (z.B. Fernschuss mit Hechten und nochmaliger Klärung des Abprallers zur Ecke, daraufhin schnell ausgeführte Ecke mit Rauslaufen, wegfausten, zurück in Position) ist sauanstrengend - das kennt jeder. Und komplex ist es auch - so what...


  9. #9
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    Habe grundsätzlich nichts gegen Ballserien, finde sie anstregenend, fordernd und auch spaßig. Allerdings könnte ich mir kein komplettes Training nur mit Ballserien vorstellen, das würde für mich keinen Sinn ergeben. Ab und zu mal eingestreut allerdings eine gute Abwechslung zum sonstigen Training.
    “Mach' das Beste aus dir selbst, denn das ist alles, was du hast.”



  10. #10
    Welttorhüter Avatar von Torbinho
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    Also für mich ist wesentlich, was man unter Ballserien versteht. In Bezug auf Steffens Video halte ich das alte Video (mit junger blauer Mauer) nicht für eine kritikwürdige Ballserie. Hier hat der Keeper ausreichend Zeit, wieder auf die Beine zu kommen und der TWT passt die Ballfrequenz daran an. Im zweiten Video (mit gealterter Mauer) sehe ich das schon kritischer, denn hier rennt der TW wirklich nur noch dem Ball hinterher.
    Also "Ballserien = viele Aktionen auf Tempo hintereinander" würde ich eher ablehnen, wohingegen gegen "Ballserie = Mehrmalige Wiederholung einer Aktion mit angepasstem Tempo" nichts einzuwenden ist.
    Letztere kann man gerne 5-10 mal wiederholen.

    @Marsson: Um 2-3 Folgeaktionen geht es ja auch nicht, die finde ich - richtig dosiert - auch hilfreich. Aber bei 10-15 Bällen auf Tempo sehe ich nur noch ein Bootcamp-Workout auf Kondition, bei welchem man gut und gerne mal noch nicht fest verankerte Techniken über den Haufen wirft um irgendwie den 14. Ball zu halten und sich dafür fehlerhafte Muster aneignet (z.B. dass man einfache Bälle aus Zeitmangel nicht festhält!)

    Und für die Anekdoten-Freunde: Mein Trainer hat mal eine Übung durchgeführt:
    - Trippelschritte über Hürden vom kurzen Pfosten schräg vorwärts
    - hohen Ball wegfausten
    - Trippelschritte über Hürden (s.o.) rückwärts
    - Dropkick auf kurzen Pfosten abwehren
    - Bewegung zur Tormitte
    - Zentralen Abschluss abwehren

    Im Prinzip bisher eine 3-fach-Ballaktion und durchaus mal machbar, aber jetzt kommts: Das Ganze in Dauerschleife ohne Pausen (ich meine, wir hatten 5-7 Wiederholungen). Habe ihm damals eine deutliche Meinung dazu mitgeteilt

  11. #11
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Danke für die Beiträge bisher.
    Deutlich sieht man doch eine eher Kontroverse Haltung, und das finde ich bei diesem Thema so spannend.
    Denn wenn ich Anadur lese, lese ich das die Auswirkungen die er selbst spürte deutlich positiv waren, also diese "Folter" sehr nützlich und damit zielführend war, auch wenn diese heutiger Lehrmeinung widerspricht.
    Und die Frage ist nun, kann man gleiches heute ebenso effektiv, schnell und zielführend erreichen, ohne gegen die gängige Lehrmeinung zu verstoßen?

    Und für die Gegner, welche Gründe sind und waren hauptausschlaggebend für die Ablehnung, denn die Lehrmeinung war es so wohl nicht...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  12. #12
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Danke für die Beiträge bisher.
    Deutlich sieht man doch eine eher Kontroverse Haltung, und das finde ich bei diesem Thema so spannend.
    Denn wenn ich Anadur lese, lese ich das die Auswirkungen die er selbst spürte deutlich positiv waren, also diese "Folter" sehr nützlich und damit zielführend war, auch wenn diese heutiger Lehrmeinung widerspricht.
    Und die Frage ist nun, kann man gleiches heute ebenso effektiv, schnell und zielführend erreichen, ohne gegen die gängige Lehrmeinung zu verstoßen?

    Ich sag mal: Nein. Warum das so ist, empfehle ich mal sich ein Stündchen Zeit zu nehmen und dem Vortrag von Herrn Prof. Spitzer anzuschauen. https://www.youtube.com/watch?v=L_jAJbp9jZs

    An der Biologie, also der Art und Weise wie wir lernen, führt da kaum ein Weg vorbei. Für alle, die sich den Vortrag nicht ansehen möchten: Wir brauchen einfach viele, viel, wirklich viele Wiederholungen um effektiv zu lernen. Wenn das ganze dann am Ende, aus welchen Gründen auch immer, mit starken und optimaler Weise positiven Gefühlen verknüpft wird, ist das durch nichts zu ersetzen. Beide Aspekte werden durch die klassische Ballserie optimal angesprochen.


    Und für die Gegner, welche Gründe sind und waren hauptausschlaggebend für die Ablehnung, denn die Lehrmeinung war es so wohl nicht...
    Wie du so passend schreibst, es war schon teilweise Folter und dafür wurde ich zu schlecht bezahlt. Außerdem leiden natürlich andere Aspekte des Torhüterspiels, wenn man ausschließlich Ballserien trainiert.

  13. #13
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    ...wenn man ausschließlich Ballserien trainiert...
    Ich will mich mal dagegen verwehren, daß es um ausschließlich geht. Es geht schlicht daraum, daß Ballserien in Verruf gekommen sind. Man macht das so nicht mehr und es ist kein Torwarttraining. So ist die Aussage.
    Wenn man mich nun kennt, dann weiß man, daß ich ein übler Ketzer sein kann.
    Denn die Frage die sich nun stellte war: Warum macht man das nicht mehr?
    Dann kommt so das übliche, von wegen Spielnähe, Trainingslehre, etc... Doch es kommt nicht wirklich was bei rum, was daran schädlich wäre.
    Torbinhos Einwurf bringt es auf den Punkt - "Irgendwann bis du so platt, daß Du dir Schei..e angewöhnst!"

    Das war immer mein Lieblingsargument. Denn es ist nun die Gegenfrage: Wenn ich einige 1000 Wiederholungen brauche, um etwas zu lernen - wie oft muss ich dann im Vergleich zu gut und richtig, etwas falsch gemacht haben, damit es verinnerlicht wird?
    Richtig! Ich muss es mindestens ebenso oft gemacht haben, also das Falsche, den Käse, die Schei..e ... sonst verinnerliche ich das auch nicht.
    Mache ich also eine Ballserie und mache es 8 mal korrekt und 2 mal falsch, überwiegt die richtige Form - und ich sollte mir intensiv und damit sehr einprägsam den korrekten Bewegungsablauf in den Kopf eingemeiselt haben! Denn nix anderes ist es doch, daß stupide Auswendig lernen von Bewegungen.
    Natürlich darf man nun fragen, ob diese Form der Ballserie für das Erlernen der Technik korrekt ist und da muss man wohl eher sagen 'nein', aber man könnte das anders gestalten und dann wären die 10 Bälle mindestens ebenso intensiv - aber zumindest die Ausführung korrekter oder forciert korrekter. Und bei nicht mal Einer Minute höchster Belastung hat man 10 Bälle verarbeitet, 10 Wiederholungen... also ich kann Anadurs Selbstempfinden hier klar nachvollziehen.

    Trotzdem muss man sagen: Es geht nicht um ausschließlich - denn das ist ja völliger Unsinn. Mir geht es aber um diese dogmatische und generelle Ablehung solcher Dinge. 5 Bälle maximal, ausreichende Pausen... So ist es doch, daß haben wir alle gelernt. Nach den 5 Bällen eine längere Pause....
    Machst Du mehr Bälle, 10 oder 15, ist es eine Ballserie, die nix bringt...

    Daher ja nun die Frage! Sind wir uns da sicher? Ist das dogmatische Ablehnen dieser Form wirklich so haltbar? Oder können Ballserien in gewisser Hinsicht - nicht ausschließlich, aber immer mal wieder durchgeführt - doch sinnvoll und richtig sein?

    Achja, ganz vergessen: Prof. Dr. Dr. Spitzers Vortrag zum Thema Lernen ist, man kennt Ihn genau dafür, spitze und absolut sehenwert. Man sollte sich die Zeit nehmen, und diesen Vortrag sich wirklich in Gänze mal anzusehen.
    Das ist etwas, was man wissen darf und wissen sollte - für seinen eigenen Vorteil.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  14. #14
    Welttorhüter Avatar von Torbinho
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    Wenn du jetzt von 5 Bällen sprichst, Steffen, möchte ich eine Frage anbringen:

    Was genau bringt das hohe Tempo einer Ballserie dem Torwart? Okay, schnelles Aufstehen und umfokussieren auf den nächsten Ball wird geschult, aber das wird es doch auch, wenn ich z.B. eine Doppelaktion trainiere, Kondition wird vielleicht ebenfalls trainiert.
    In meinen Augen hat eine Ballserie zwar gewisse positive Aspekte, aber man kann das Gleiche auch auf andere Weise trainieren, ohne das man Gefahr läuft, dass sich Fehler einschleichen. Nehmen wir eine Ballserie von 6 Bällen (weil gerade Anzahl), in der der Keeper wechselseitig einen flachen Ball ins Eck abwehren soll:
    Also Variante A: Die 6 Bälle auf Tempo hintereinander weg.
    Variante B: Ein Ball links, ein Ball rechts (Doppelaktion), Durchatmen, neu Stellen, und wieder von vorn (insgesamt 3 Mal).

    Meiner Meinung nach schult Variante B genau das selbe wie Variante A. Durch die "Pausen" (nicht falsch verstehen, hier soll der Torwart sich wirklich nur wieder in eine korrekte Ausgangsstellung bringen, nicht etwa "nachdehnen", "was trinken" oder sich mit dem anderen Keeper abwechseln) gebe ich dem Keeper Gelegenheit sich neu zu sortieren, unsauber geklärte Bälle doch noch zu sichern etc.
    Eine Aktion nicht aus der korrekten Ausgangsstellung zu trainieren, macht auch durchaus Sinn, dafür ja die Doppelaktion. Aber beim dritten, vierten, fünften Ball summieren sich doch die Fehlstellungen auf, sodass man wirklich nur hinterherrennt und den Zeitdruck durch technisch unkonventionelle Lösungen (u.U. = technische Fehler) kompensiere.
    Fakt ist also, bei einer 6er Ballserie schule ich 1x (erster Ball) die Abwehraktion aus der Ausgangsstellung und 5x die Abwehraktion aus einer Fehlstellung. Wie gesagt, nichts gegen das Training solcher Aktionen aus der Fehlstellung, aber das Verhältnis (1:5) stimmt hier nicht und die von Anadur angesprochene Wiederholung verschiebt sich auf die Folgeaktionen. Da finde ich z.B. (1:1) besser, es kann ebenfalls wiederholt werden, nur halt in einem spielnäheren Verhältnis der Aktionen.

  15. #15
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Torbinho,
    Genau! Du sprichst es an. Ball, Aufstehen, Pause, neu aufstellen, neue Aktion.

    Weißt Du, ich habe mit das Video oben viele Male angesehen auch immer und immer wieder in der Zeitlupe. Dabei ist mir aber etwas aufgefallen...
    Denn Du spricht gerade den Trainingszustand an, den so viele Torleute kennen:
    Sie stehen an Punkt A, halten Ball an Punkt B, gehen zurück nach Punkt A und dann wieder aktion zu Punkt B...

    Ist das Spielnahe? Nur im Idealfall!
    Der Regelfall aber, da stehen wir Beschi..en! Ein gutes Stellungsspiel macht uns unüberwindlich, darum feilen wir so daran. Doch diese Dinger, wo man sich wirklich wie kein anderer beweisen kann, daß sind die Dinger, wo wir eben mal gar nicht richtig stehen.
    Wir stehen dann meist irgendwo im Nirgendwo... und plötzlich sehen wir uns der Zielverteidigung ausgesetzt...
    Und just das ergibt sich nach 4 5 Bällen der Serien... Du bist weit entfernt davon, die Kiste wirklich zu holen und musst aus der Situation her Improvisieren. Ich finde z.B. bei den Hechtaktionen es extrem Interessant, wie die Koordinative Schrittfolge sich verändert, nur um den Stemmschritt immer wieder korrekt hinzu bekommen. Das ist Koordinationsarbeit in den Beinen, ohne das Du auch nur Zeit hast runter zu schauen, zudem mit einem Ziel.
    Bei den flachen Bällen hingegen geht es auch mal quer, dann wird halt der eine Schritt nicht als Abdruck ausgeführt, sondern nachgestellt und dann zum flachen Ball gekippt. Das ist extreme Arbeit in der Hinsicht und Fehler der Bewegung sind daher also hier gar nicht mal unerwünscht, in einem gewissen Rahmen.

    Das bekommst Du gar nicht anders simuliert, damit die Muster entsprechend so koordinativ abgerufen werden - schreibe ich mal ketzerisch dazu - und das ist dann sicherlich auch der Grund für Anadurs Selbsterfahrung...
    Denn man macht es ja nicht ausschließlich und ständig, sondern es findet ab und an statt, und dann ist das Ganze in der Form vielleicht sogar eher förderlich als verwerflich... und das mal wertneutral betrachtet.
    Sicher, man muss nicht, aber der Weg und die Methode kann in der Form verdammt effektiv sein, wenn auch unbeliebt.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  16. #16
    Amateurtorwart
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    Steffen, jetzt habe ich mir das Video angeschaut und bin schockiert. Du hast zugenommen mein Freund :-). Scherz beiseite, eine sehr tolle Aktion. Nicht alles was der liebe Herr Daniel lehrt macht auch wirklich Sinn und ist fundiert. Würden die Herren mal einige Aspekte der Neurobiologie in die Ausarbeitung von Trainingsmethoden einfließen lassen, dann würden die teilweise nicht so einen Quark erzählen. Ballserien machen verdammt viel Sinn. Die meisten Gründe wurden hier schon genannt, aber es gibt noch einen weiteren Aspekt, Anadur hat mit seinem Link auf Prof. Spitzer hingewiesen und genau in die Richtung geht es auch. Abgesehen von den vielen Wiederholungen die den Lernprozess festigen, passiert noch mehr. Es gibt einen Bereich des Gehirns, der sich Hippocampus oder Seepferdechenareal nennt. Das ist verantwortlich dafür, dass das Gehirn bewusst als auch unbewusst Erlebnisse abspeichert. Klartext, der Keeper konzentriert sich bei der Übung darauf die Bälle zu halten und dieses kleine Seepferdchen scannt und speichert alle Bewegungsabläufe a) des Spielers und b) eigene darauf folgende Reaktionen. So entsteht dann der Impuls zum Reflex, die Antizipation und der Intuition. Bewusst bekommen wir das gar nicht mit, das Gehirn ist dermaßen schnell in der Datenverarbeitung, dass es ad hoc alle notwendigen Entscheidungen trifft, die es in dem Moment abgespeichert hat. Genau dann kann der Keeper re-agieren. Das kennen die Herren Daniel und Lasch alles nicht ;-)
    By the way, ich kann euch auch folgenden Tipp mitgeben, wenn ihr Trainingsmaterialien einsetzt, dann macht das bitte immer außerhalb des Torraumes. Wenn der Keeper im Tor steht, dann trainiert ihn so praxisnah wie es euch möglich ist.
    Geändert von TW-Mentalcoach (25.04.2015 um 09:21 Uhr)

  17. #17
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    TW-Mentalcoach,
    jaaa so ist das… viel Stress, viel Arbeit, wenig Zeit für Schlafen und Bewegung und weil ich dann unter Stress auch noch Heißhunger Attacken bekomme - Du kannst das Ergebnis deutlich sehen.
    Andere sind halt Berufs TW Trainer - die haben Zeit zum gut Aussehen - und werden meist besser ernährt, als ich mit dem lausigen Kantinenfutter.

    Nunja, man darf nicht vergessen, daß der Verband eine grobe Richtung vorgibt und letztendlich glaube ich, daß ist der Hauptgrund, warum es einen Kurs für > 500 Euro gibt, der dann in einem Zertifikat endet, welches Dich zu nix, aber auch gar nix berechtigt oder sonstige Vorteile verschafft.
    Schade, finde ich. So ist es ein Kurs, den man mitgenommen hat und wo ich, ehrlich gesagt, auch immer wieder hingehen würde, wenn er nicht so teuer wäre.
    Und weil dann diese Ausbildung halt nicht fertig ist - sondern eigentlich immer noch keiner so recht weiß, wie, was und wann - kommt halt so etwas bei rum.
    Schlimmer hingegen finde ich halt - Die C-Lizenz ist abgeschenkt, kein Problem. Doch da wo ich was lernen könnte und eigentlich hin gehen müsste, weil es um Taktik, Defensivarbeit, etc. geht, also die B-Lizenz, sind die Hürden so groß, daß ich definitiv sagen muss - das würde ich nicht mal im Traum wagen. Zumal man mich ja beim Verband auch nicht wirklich leiden mag - und das ist dan die Chance überhaupt, so jemand entsprechend "einzubremsen"… Schade.
    Denn Diskussion, sieht man hier, bringt einen weiter.

    Ich gehe mit Dir was Wiederholung angeht, völlig konform.
    Denn das ist ja, was wir Älteren so 'empfinden'. Wir fühlten uns zu der Zeit explosiver, schneller und auch irgendwie fitter… Wir hatten dieses Raubtierhafte, diese besondere Art der Geschmeidigkeit.
    Heute? Mir fällt auf, daß die Torleute sich oft 'tot' stellen, also Stellungsspiel gut, aber für den Abdruck ist keinerlei dynamischer Auftakt da, dann haste eine reine Kraftaktion - und dann sieht man Bananen und hängende Hüften. Ein Leichtathlet würde für diese Core-Stabilität entlassen und für die mangelnde Dynamik in den Gartenstatus versetzt, ein Torwart spielt.
    Viele Torleute sind heute zwar gute Fussballer, aber nur halb so katzenhaft, wie viele Handballer. Warum? Irgendwas stimmt also nicht…
    Und das ist mir gerade aufgefallen, als wir das Video gedreht haben. Denn ich kenne die Blaue Mauer ja schon lange genug, aber diese Dynamik, daß war schon echt ein Augenschmaus - ich mein, man sieht, daß wir das nicht oft machen… aber die Frage stellt sich - WARUM ist das 'verboten' oder warum soll man das nicht machen?
    Wenn am Ende wirklich die Sache unsauber wird und man Angst hat, daß sich damit unsaubere Dinge einschleifen, muss man definitiv immer dagegen halten, daß 2/3 der Aktionen eigentlich positiv sind und nur 1/3 der Aktionen negativ zu beurteilen sind… Dann habe ich trotzdem 6 positive Bälle zu 3 negativen Bällen, in einem so kleinen und intensiven Zeitfenster, wo ich definitiv rein ohne Denken und bewusste Handlungen arbeite - verdammt, man sage mir, wie ich effektiver diese Prozesse so in das Unterbewusstsein programmieren kann.
    Wird langsamer, kommt der Keeper wieder ins Denken und dann wird's träge und noch unsauberer.

    Übrigens, weiß ich warum Du für das Training ausserhalb des 16ers plädierst und gehe damit völlig konform… aber leider läßt sich das nicht immer so realisieren. Im Sommer, wo man Rasen hat, schon eher… aber im Winter hat man oft nur 16er und Tor… Es ist daher immer schwer.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  18. #18
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Schau dir halt mal an, wie sehr doch ein Gerri Ehrmann belächelt wird. Dabei spricht der "Erfolg" einfach für ihn, egal was man von ihm als Persönlichkeit vielleicht halten mag.

    Das Ballserien kategorisch abgelehnt werden seitens des DFBs bzw. dessen Ausbilder ist imho darauf zurückzuführen, dass man nicht wirklich weiß was bzw. wen man mit der Ausbildung wirklich ansprechen möchten. Es gibt sicherlich immer noch viele, viele "(Torwart-)trainer" denen man eben sagen muß: "Sorry Jungs, aber eine Stunde lang Bälle rechts-links werfen ist kein Torwarttraining!". Im ambitionierten bzw. höherklassigen Amateursport sollte das aber eigentlich auch kein Thema mehr sein. Zumindest heute nicht mehr. Damals, du weißt schon, als die Pfosten noch aus Holz waren und wir im Tor standen, sah das ja noch anders aus.
    Zum anderen habe ich das Gefühl, das viele glauben, das Rad neu erfinden zu müssen. Weil der Fußball ist ja soooo super modern geworden und der Torwart hat sich ja soooo super verändert. Tja und dann schau ich mir die Champions-League an und sehe da Casillas und Buffon im Tor stehen. Oder wenn ich mich mal international umschaue dann sehe ich jetzt nicht viel von dem ach so "modernen" Torwartspiel, auf das sich die Reporter und "Experten" in Deutschland so gerne einen r... holen.
    Dazu kommt, das abseits von Bayern und mit Abstrichen noch Dortmund alle Deutschen Mannschaften international höchstens zweitklassig sind. Zumindest Leverkusen und Schalke. Der Rest erreicht noch nicht mal das. Das wird nächste Saison ganz bitter in der CL. Das hat verschiedene Gründe, am Geld liegt es allerdings nicht, auch wenn das gerne vorgeschoben wird.
    Das hängt vor allen mit massiven Schwächen im Bereich Fitness und Taktik zusammen. Die Bundesliga kennt halt nur noch Konterspiel und in 9 Sekunden von der Balleroberung zum Abschluss. Lustigerweise brauchst du für diese Spielweise keinen Neuer, sondern einen Kahn im Tor. Aber Kahn ist ja altmodisch. Wahrscheinlich zu viele Ballserien trainiert damals in Karlsruhe.

    Sorry, wenn das jetzt so ein kleiner rant in Richtung DFB und seiner Verbände war, aber ich kann diesem Haufen an sich selbst lobenden Parteisoldaten wenig abgewinnen und es wundert mich nicht, wenn du da Probleme hast. Aber was will man auch erwarten. Man muß sich ja nur mal anschauen, wer da so Präsident in den letzten 20 Jahren war. Ob ein Braun, ein Meyer-Vorfelder oder ein Zwanziger. Gerade letzterer hat das ja echt nochmals getoppt und wo man ja eigentlich immer dachte, schlimmer als unter Meyer-Vorfelder gehts nicht. Und das zieht sich eben bis unten durch.

    Um nochmal zurück zu kommen. Es spricht absolut nichts dagegen intensive Ballserien als Übungsvariante im Training zu nutzen. Denn letztendlich sind viele Übungen sowieso nichts anderes als Variationen der klassischen Rechts-Links Ballserie.

  19. #19
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    So langsam geht die Diskussion endlich in Richtungen, die ich höchst interessant finde.
    Da ich schon immer bemängele, daß jeder seinen "Neuer" haben will - und für mich völlig unbegreiflich ist, warum man meint, man müßte den Torwart durch einen "Libero" ersetzen - vor allem weil jegliche Konzepte zur Massenerschaffung solcher Torleute bisher fehlgeschlagen sind.

    Doch nun mal Fakten auf den Tisch - Warum brauche ich für ein schnelles Konterspiel einen Kahn?


    Zumal wir uns hier einige sind, das Buffon und Casillas die besten Jahre hinter sich haben, spielen diese nichts desto trotz immer noch, und Real, Barcelona und auch andere Teams spielen jetzt keinen Schlafwagenfussball.
    Warum in aller Herrgottsnamen hat man da nicht Zonenspiel, "SweeperKeeper" und so einen Kram übernommen, wenn es wirklich die Creme des Torwartspiels ist?

    Schau ich auf YouTube, so sehe ich in Spanien und Italien gerade jede Menge Ballserien, ebenso in Großbritannien - mit Ballserien meine ich hier nicht das stupide links rechts in schneller Folge, sondern viele Aktionen hinter einander und das 10 bis 20 Bälle. Sprich, nach 10 bis 15 Minuten wäre der Torwart körperlich und mental völlig platt.
    Doch just diese Übungen sind in diesen Ländern scheinbar sehr, sehr häufig anzutreffen und - sie haben dort im Gegensatz zu Deutschland, einen großen Platz im Trainingsprogramm.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  20. #20
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen

    Doch nun mal Fakten auf den Tisch - Warum brauche ich für ein schnelles Konterspiel einen Kahn?

    Es ist schwierig das so in Worte zu fassen, ich versuch es trotzdem mal. Wir bräuchten eigentlich jetzt Zugang zu einem Spielanalysesystem um da wirklich in die Tiefe gehen zu können.
    Die Bundesliga unterscheidet sich in ihrer allgemeinen Spielphilosophie massiv von den anderen europäischen Spitzenligen. Der deutsche Fußball ist dem italienischem Catenaccio näher als dem englischen Kick&Rush der Premier League oder der offensiven Ausrichtung der Spanier. Zumindest ist die Grundidee vieler Bundesligisten die des Catenaccios. Hohe Organisation in der Defensive, sowie stets sofort hinter den Ball zu kommen ist das oberste Prinzip. Deshalb war ja Dortmunds Gegenpressing so extrem erfolgreich und in dieser Saison, bzw. schon ab letzter Saison mit sovielen Problemen behaftet. Als Reaktion auf Dortmunds Pressing hat sich nämlich die Bundesliga noch weiter zurück gezogen. Ist es sonst üblich etwa auf Höhe der Mittellinie +10 Meter die Räume zu verdichten und die Zweikämpfe zu suchen, stehen Mannschaften gegen Dortmund ca. 20 Meter tiefer. Dazu kam, dass entgegen des sonst üblichen Konterspiels der Bundesligisten der Ball gegen Dortmund einfach mal nach vorne getreten wurde nur um dem Pressing zu entgehen. Hinten haben 8 Spieler dicht gehalten und vorne sind zwei den langen Bällen hinterher.

    Selbst das Spiel zu gestalten abseits der eingeübten Konterlaufwege - in 10 Sekunden zum Abschluss ist das Mantra vieler Mannschaften - können aktuelle Bundesligisten nicht mehr, oder nur noch bedingt. Wenn der Gegner aber nicht presst und ich selber sowieso nicht das Spiel gestalten möchte, warum brauch ich dann einen 11 Feldspieler hinten drin? Dann brauch ich einen klassischen Torwart, weil das den Anforderungen entspricht, die die Taktik der defensiven Grundordnung entspricht.


    Zumal wir uns hier einige sind, das Buffon und Casillas die besten Jahre hinter sich haben, spielen diese nichts desto trotz immer noch, und Real, Barcelona und auch andere Teams spielen jetzt keinen Schlafwagenfussball.
    Warum in aller Herrgottsnamen hat man da nicht Zonenspiel, "SweeperKeeper" und so einen Kram übernommen, wenn es wirklich die Creme des Torwartspiels ist?

    Schau ich auf YouTube, so sehe ich in Spanien und Italien gerade jede Menge Ballserien, ebenso in Großbritannien - mit Ballserien meine ich hier nicht das stupide links rechts in schneller Folge, sondern viele Aktionen hinter einander und das 10 bis 20 Bälle. Sprich, nach 10 bis 15 Minuten wäre der Torwart körperlich und mental völlig platt.
    Doch just diese Übungen sind in diesen Ländern scheinbar sehr, sehr häufig anzutreffen und - sie haben dort im Gegensatz zu Deutschland, einen großen Platz im Trainingsprogramm.

    International sind unsere Torhüter seit Jahren einfach Ladenhüter.

  21. #21
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Hab auch noch etwas Senf über:
    1. Wenn wir wirklich so modern sind (bzw. der Verband so modern sein möchte), warum haben wir dann die Vorgabe, dass Training immer spielnah sein muss?
    Zumindest, wenn man unter spielnah versteht, dass eine Trainingsform immer einer Spielsituation entsprechen muss.
    Über sowas ist man doch lange hinweg. Andere Sportarten extrhieren auch immer wieder Teile von Bewegungsabläufen, wie z.B. Sprinter: Die trainieren den Knie-Hebel. Würde sich der Verband hinstellen und sagen "das ist aber kein Bewegungsablauf, wie im Wettberwerb!" ?!?

    2. Der Mental-Coach hat es gut beschrieben: "Intuition". Gemischt mit Antizipation. Q: "Wie hast Du den denn gehalten?!" A: "Ich wusste einfach, wo der Ball hingeht".
    Dieses "Wissen" - ohne eingehende Untersuchung und Studien-Gedöns - eine Mischung aus Lesen der Körperhaltung des Schützen, eine unterbewusste Orientiereng in der Situation, Vorausahnen der logischen Schussrichtung und nicht zuletzt dem Willen.
    Ich würde behaupten all dies ist in Ballserien zu finden.
    Kein Arme hochwerfen, abwinken oder wegdrehen, kein "Warum ist der Verteidiger jetzt nicht mitgelaufen", kein "oh, der ist jetzt aber nah am Tor" oder "was soll ich da noch machen".
    Halten.
    Und hinerher den Ball aufessen...

    3. Beim Warmmachen tut man zig Dinge, die nicht spielnah sind oder seit wann nimmt der Stümer den Ball 7 Meter vorm Tor in die Hand und schießt volley oder Drop-Kick drauf?!
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  22. #22
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Pfui, kleiner schmutziger Ketzer, der Du bist Ice!

    Aber, ich mag das. Vieles kann ich da rauslesen und stelle auch jetzt wieder fest: ich bin mit meiner leicht kritischen Haltung dem Verband und dem DFB gegenüber gar nicht mal allein.
    Vieles kann ich verstehen, wie z.B. anstelle Fussball eine Bewegungsstunde für Bambinis abhalten. Andere schlagen die Hände über'm Kopp zusammen und ich lächle nur… das ist schlicht der Tatsache geschuldet, daß es Bambini Trainer gibt, die die Taktiktafel auspacken, Spielzüge einstudieren wollen und dann auch noch der Meinung sind, daß man nicht früh genug damit anfangen kann. Oder wo der kleine Keeper im Tor steht und am Ende des Trainings 2 Stunden "Tormanntraining" bekommt, indem der Trainer einen Ball nach dem anderen in der Kiste versenkt und selbst wenn er nicht mehr laufen kann, noch feuert… oder dann Flanken Training machen… Man darf sich hier gern auch mal fragen, ob das wirklich für die U6 so in Ordnung ist…
    Und weil wir dann auch Trainer haben, die nach einer 6:5 Niederlage in die Kabine gehen und dann die Kurzen auch noch rund machen, daß man es bis drei Strassen weiter hört. Oder im Spiel die Kiddies anbrüllt… Sorry… hier hat der Verband immer wieder versucht, nett und mit Regeln - daran gehalten hat sich keiner. Dann kam es jetzt eben Knüppeldick.
    Leidtragende sind, die Kinder - aber wie hätte man es anders lösen sollen?

    Liest man meinen Aktuellen Blog Eintrag, daß weiß man, daß ich sehr darunter leide, daß viele Trainer, trotz Ausbildung und Lizenz, schlichtweg mit dem Torwart nix anzufangen wissen oder diesen wie ein Feindbild behandeln, und daher auch die Leistung nicht wirklich einschätzen können oder wollen…
    Und daher, ich musste feststellen, daß es einfach ist, gegen den Verband zu wettern, es aber schwierig ist, es besser zu machen. Doch, doch! Angetreten dazu bin ich, ob's klappt - andere Diskussion.

    Somit sind Ballserien sicherlich bei vielen einfach auch deshalb verboten und verpönt, weil Du eben viel falsch und kaputt machen kannst, vor allem wenn Du meinst, Du bist der obercoole Tw Trainer - hast aber eben nicht wirklich Ahnung davon oder kannst den Torwart nicht wirklich einschätzen. Dann geht es schlicht nach hinten los.
    Aber wenn man einen Keeper hat, den man einschätzen kann, dann kann man, und der Überzeugung bin ich inzwischen, auch mal Ballserien einstreuen. Du tust es ja nicht immer, aber ab und an ist das doch etwas, was man mal machen kann.
    Das ist wie viele nicht mehr in die Sandgrube gehen - ich schon, gern und regelmäßig.
    Sagte mir ein Trainer: Aber Sand ist doch härter wie Rasen. Nun, daß mag bei nassem Sand stimmen, aber bei trocknem Sand ist der Sand etwas, was besser nachgibt und weicher ist, als jeder Rasenplatz. Verdammt, nein. Leute…. Warum probiert Ihr das nicht aus? Nur weil Ihr Sandgrube nicht mögt, muss man es doch nicht mit Hanebüchen Kommentaren oder Begründungen arbeiten. Ich hasse das!
    Anstelle so etwas zu verargumentieren, kann man nicht sagen: "Ich mag das nicht?"

    Ich als Trainer mag auch bestimmte Dinge nicht, deshalb mache ich das nicht gern oder häufig, das ist z.B. Koordinationsleiter. Sorry, ich empfinde es immer als langweilig, andere Trainer schwören darauf. Aber ich kann doch dann nicht Gründe "erfinden" warum die Leiter schlecht ist und damit begründen, warum ich das nicht mache, vor allem dann nicht, wenn das nicht wirklich haltbar ist.
    Kann ich nicht einfach zugeben das ich das nicht mag - und deshalb nicht mache?

    Die Vorteile der Ballserien stehen doch erst einmal für sich - und lassen sich auch nicht einfach "wegargumentieren" … und wie ich an der Diskussion erkennen kann, bin ich mit den Zweifeln daran, daß man es nicht machen darf oder soll, nicht allein.

    Zudem kommen dann taktische Dinge dazu, wie Anadur ausgeführt hat.
    Und das ist, warum ich gern auf einen B-Schein gehen würde. Ich will taktisch mehr verstehen und besser werden, mehr Trainingslehre - doch werden mir, als Torwart der nicht kicken kann, diese Weihen nie zuteil - denn den Eignungstest bestehe ich nicht und bekomme damit keine Zulassung.

    Also ich habe hier schon wieder Ansätze, nur Teile davon, wo es bei mir brennt, wo ich große Lücken habe, die werde ich nicht wirklich rasch füllen können - schade.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  23. #23
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Pfui, kleiner schmutziger Ketzer, der Du bist Ice![...]
    Bin ich das?
    Oder spreche ich eine unangenehme Wahrheit aus...?

    Vor einigen Jahren (2007 oder 2008) gab es noch ein schönes DFB-Trainingsvideo mit Robert Enke (RIP).
    Darin wurden von Andreas Köpke Doppelaktionen beschrieben.
    Wenn man es genau nimmt, ist eine Doppelaktion - drei bis fünf Mal wiederholt - auch eine Ballserie.
    Insofern kann das Wesen dieser Trainingsart ja nicht völlig abwegig sein. Sie kann ja modernisiert werden.
    Wenn wir es mal mit einem Auto vergleichen: Das wird auch vielfach modernisiert, hat aber immer noch vier Räder und ein Lenkrad und nicht Kufen und einen Steuerknüppel.
    Allerdings gibt es schon Autos ohne klassisches Zündschloss. Ist für viele auch eine arge Umstellung. Und wissen wir schon, was besser ist...?
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  24. #24
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Naja, mir geht es weniger darum.
    Ich habe die letzten Tage viel viel Zeit gehabt, darüber nachzudenken.

    Denn letztendlich… Drill ist wichtig, denn nur über die Wiederholungen bekommt man die Sache in den Kopf - und es ist eine üble Schinderei.
    Das sind dann aber Vollgas Einheiten. Da geht es nur im grobe Schleiferei.

    Hingegen sind technische Einheiten dann ein, vielleicht zwei Bälle, dann Pause in der dann Korrektur gemacht wird. Man muss bewußt machen, was man will, was man machen muss - dann macht man es und korrigiert wieder…

    Doch wenn es dann so einigermaßen sitzt, also nur ganz wenige Korrekturen nötig sind, dann kommt die Schleiferei. Somit sind also Ballserien durchaus wichtig, aber nicht ausschließlich.
    Und damit komme ich wieder auf die Dogmatiker, die schlicht etwas ablehnen, oder darüber nachzudenken
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  25. #25
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    So, das Thema ist ja nicht tot zu kriegen
    Also, ich habe vor einigen Tagen die Blaue Mauer zum Training begleitet. Nicht das es nötig ist, aber ich schaue gern mal zu, was andere im Tw Training tun, hole mir so Anregungen für die eigene Arbeit.

    Was meint Ihr, was auf dem Programm stand? Richtig! Ballserien.
    Die Blaue Mauer hat nur gegrinst und mit "Bullshit!" durch den Zaun zugeflüstert - und wir wußten Beide, was gemeint war. Gute Laune war vorprogrammiert, vor allem wenn man als Torwart weiß, was auf einen zukommt und das man es bestehen kann.

    Ich habe mir nur überlegt, was geschied, wenn man die Blaue Mauer durch diese Drills noch (!!) schneller macht... gibt's eigentlich Trikots, die den Temperaturen beim Eintritt in die Erdatmosphäre genügend Widerstand bieten und vor allem den Temperaturen der Reibungswärme gewachsen sind... noch habe ich keinen Überschallknall vernommen, aber ich frage mich, wann das passieren wird.

    Ballserien - nicht tot zu kriegen - und mein lieber Jörg Daniel, jetzt sollten wir uns überlegen, warum...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  26. #26
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Zitat Zitat von Steffen Beitrag anzeigen
    Ballserien - nicht tot zu kriegen - und mein lieber Jörg Daniel, jetzt sollten wir uns überlegen, warum...

    Ich finde das ist so ein bisserl der falsche Ansatz. Wer sich gegen eine gewisse Trainingsmethode ausspricht muß dafür a) die Gründe nennen und b) Alternativen aufzeigen.
    Ich bin ja bei deinem Themen eh immer etwas irritiert, dass das überhaupt in Frage gestellt wird. Ob das jetzt hier die Ballserien sind, das rückwärtige Landen oder das Übergreifen. Das kenn ich aus meinem fußballerischen Umfeld überhaupt nicht. Gut ich bin jetzt nicht so aktiv auf Lehrgängen unterwegs wie du und versuche gewisse Verbandsgelehrte bewußt zu ignorieren, aber das sowas irgendwo gelehrt wird, finde ich doch sehr fragwürdig.

  27. #27
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Zitat Zitat von Anadur Beitrag anzeigen
    Ich finde das ist so ein bisserl der falsche Ansatz. Wer sich gegen eine gewisse Trainingsmethode ausspricht muß dafür a) die Gründe nennen und b) Alternativen aufzeigen.
    Ich bin ja bei deinem Themen eh immer etwas irritiert, dass das überhaupt in Frage gestellt wird. Ob das jetzt hier die Ballserien sind, das rückwärtige Landen oder das Übergreifen. Das kenn ich aus meinem fußballerischen Umfeld überhaupt nicht. Gut ich bin jetzt nicht so aktiv auf Lehrgängen unterwegs wie du und versuche gewisse Verbandsgelehrte bewußt zu ignorieren, aber das sowas irgendwo gelehrt wird, finde ich doch sehr fragwürdig.
    Ich denke, dass das genau das ist, was Steffen aufzeigen will: Dieses "rumdoktorn". Die ständige Neuschöpfung der "absoluten" Wahrheit.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  28. #28
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zitat Zitat von Icewolf Beitrag anzeigen
    Die ständige Neuschöpfung der "absoluten" Wahrheit.
    Richtig!
    Der Versuch allein, etwas als "absolute Wahrheit" zu verkaufen, und dann immer und immer wieder absolut dogmatisch darauf rumzureiten. Tw Ausbildung ist so vielfältig und so facettenreich, da muss ich einfach offener sein, breiter werden...
    Da nutzt es nix zu sagen: Macht man nicht... da muss ich eher anders argumentieren: "Kann man mal machen, für ... aber eben nicht dauernd, weil .... " und dann ist doch schon gut.

    Was nutzt den alle Ausbildung, wenn es eh jeder anders macht?

    Beispiel: In allen DFB Ausbildungen redet man übner Bambinis und F Jugend, als eigentlich Spaßgekicke in einr FairPlay Liga. Dabei soll die spielereische Entwicklung im Vordergrund stehen, ebenso wie eine allgemeine Ballgewöhnung und Bewegungsschule mit Ball.
    Gehst Du jetzt auf dne Platz, brüllen da Lizensierte Trainer, die das wissen müssten, 6 jährige zusammen. Argumente wie "die sind sechs Jahre alt und in der Schule, die müssen sich konzentrieren können!" sind dann eine völlige Unterhöhlung alledem was in der Schulung gelehrt wird.
    Egal wie man es dreht und wendet: Was ist eine Ausbildung wert, wenn danach trotzdem alles ist, als hätte man diese ausbildung nicht gemacht? Was ist jede Bildungsoffensive wert, wenn diese an der Basis nicht ankommt?

    Nicht die Leute müssen zum Verband kommen, sondern der Verband muss zu den Leuten kommen.... und daher muss auch der Verband vielleicht ein wenig mehr zulassen und auch von den Leuten lernen... nur, daß passt ich keine Excel Tabelle oder wunderbare PowerPoint Präsentation.
    die Wahrheit und das sieht man jederzeit, liegt auf dem grünen Rasen, ob aus Kunststoff oder Natur...

    Und da brauche ich Lösungen, oft individuelle Lösungen, einzig auf einen Torwart zugeschnitten. Da nutzt es nix, die Gießkanne zu benutzen, oder Allgemeingültige Phrasen zu dreschen - hier und jetzt muss ich einen Keeper verbessern.

    Und plötzlich sind Ballserien für bestimmte Dinge gar nicht schlecht - haben wir oben schon befunden. Und damit stellt sich eine "Allgemeingültige und absolute Wahrheit" schlicht selbst in Frage...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  29. #29
    Blickfeld Avatar von Betröger12
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    Steffen, da ist mir auch noch was schönes von Gerry Ehrmann gekommen...
    Signatur entfernt.

  30. #30
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Weil es gerade durchs Netz wandert:

    https://www.youtube.com/watch?v=JBkem7dB1fY
    Geändert von Anadur (30.08.2015 um 21:30 Uhr)

  31. #31
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    *grinsen* ich finde es sehr beeindruckend... Muss aber sagen, dass nach den Landungen er das 100%ig am nächsten Tag spürt... Man sieht es auch, denn er braucht zum Wenden immer länger... Jaja, Newtons Gesetze gelten auch für Torleute
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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