Genau!
Wenn mir einer sagt:
..dann bin ich dabei. Dann ist das nichts, wo ich ein Problem mit habe. Wenn aber dann man loslegt und meint, daß man jetzt alle Torhüter zu einem Manuel Neuer machen muss, weil das jetzt so alle tun sollen und so machen müssen - dann fürchte ich, basiert das alles auf einem großen Missverständnis und kann, bzw. wird zu gravierenden Problemen und Nachteilen führen, auch in der individuellen Förderung des Torhüters.Manuel Neuer hat eine sehr individuelle Art des Torwartspiels, die in auszeichnet und daher zu einem der Besten Torhüter der Welt macht...
Ich gehe mit Anadur konform: Der Torhüter darf nicht von der Mannschaft entfernt sein, gerade heute ist der Torwart essentieller Bestandteil der Defensive und sogar zum Kontrollzentrum geworden. Ein gut dirigierender (neudeutsch: coachender) Torhüter kann Situationen entschärfen, ohne selbst eingreifen zu müssen und kann selbst im Spielaufbau durch Rufe und Hinweise einen großen Beitrag für das Team leisten. Punkt. Da beisst die Maus kein Faden ab, daß ist einfach so.
Torwarttraining muss also insbesondere den individual technischen Fähigkeiten der Position nachkommen, im Mannschaftsverbund aber dann den besonderen taktischen Verhaltensweisen, die diese Position im derzeitigen Fussballspiel mit sich bringt.
Somit ist es für mich gerade von Nöten, daß der Torwart immer und immer wieder in Spielformen mit der Mannschaft trainieren muss - und dabei insbesondere vom Tw Trainer betreut und korrigiert wird. Hier ist eine enge und möglichst nahtlose Zusammenarbeit des Trainerstabes wichtig, nur dann kann diese Position im Verbund wirklich optimal funktionieren.
Doch das wird NICHT so verkauft - sondern eine individuelle Ausprägung des Spiels versucht, als Ziel einer Aus- und Fortbildung in die Köpfe der Teilnehmer zu implantieren. Ob das nun unabsichtlich ist, oder nicht - ich vermute ja eher ersteres - damit hilft man der Sache an sich nicht.
Denn es gibt nun Trainern Argumente in die Hand, daß diese einen Torwart haben wollen, der so spielt, wie ein Torwart gar nicht spielen darf oder soll, weil es taktischer Unsinn wäre und auch dem Zusammenspiel Defensive/Torwart einfach nicht förderlich ist. Der Torwart darf kein Risikofaktor im Spiel sein, sondern muss eine tragende Säule sein, eine stabile Säule… denn nur mit Vertrauen, Ruhe und Stabilität auf der (Torwart-)Position kann der Abwehrverbund überhaupt das maximum an Leistung erreichen.
Das heißt für mich, daß Individualtraining zwar wichtig ist, aber korrigiertes und begleitetes Mannschaftstraining ebenso wichtig ist. Ersteres führt nur zum Erlernen , Verinnerlichen und Leistungserhalt der besonderen Techniken des Torhüters, deren Anwendung, Stellungsspiel, Spieleröffnung, Antizipation und Spielintegration lassen sich dann nur im Mannschaftsverbund ausprägen - also erlernen, verbessern, verinnerlichen und leistungserhalten.
Somit sind diese Dinge untrennbar voneinander…
Müssen wir dann nicht eher anstelle über "modernes Torwartspiel" über "modernes Torwarttraining" reden?
Und wenn ja, sind dann nicht gerade auch die Mannschaftstrainer gefragt, gerade hier auch auf einen Spezialisten an Ihrer Seite zu vertrauen, der diese Sache im Sinne des Verbunds Trainerstab / Mannschaft - Torwart/Mannschaft - Torwart/Trainerstab übernimmt und daher auch hier seinen Teil beiträgt, die Mannschaft zu führen, zu formen und zu Höchstleistungen zu bringen?




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