Markus Schubert hat gestern eine absolut professionelle Leistung geboten und war Rückhalt seiner Mannschaft. Beim Gegentor war er m.E. chancenlos, weil:
- kein Mitspieler zentral an Strafraumgrenze positioniert
- kein Mitspieler sofort zum ballführenden Gegner (Kimmich) sprintet
- mehrere Mitspieler Markus Schubert die Sicht versperren, ohne aktiv einzugreifen (vordere Mitspieler dreht sich um, hintere Mitspieler wird getunnelt)
Insgesamt hat Markus Schubert sehr gut mit seiner Defensiv-Abteilung harmoniert. Dem Trainerteam gilt hierbei ein besonderes Lob für die gute taktische Einstellung des Teams. Sie hat es verstanden, das Fehlen von Lewandowski im Zentrum für sich auszunutzen. Darüberhinaus konnte sie selbst einige gefährliche Konter gestalten. Hier hätte man sich allerdings mehr präzise mittlere und lange Pässe als Mittel gegen ein Gegenpressing gewünscht.
Beim gestrigen Pokalspiel sollte selbst unserem "Bundes-Jogi" aufgefallen sein, dass nicht einmal mit 80 % Ballbesitz eine Erfolgsgarantie ist. Wenn man keine Dribblingspieler hat, die nach erfolgreichem Zweikampf den Ball in den torgefährlichen bringen und keinen Zielspieler in der Box hat, die den finnalen Paß abschlußsicher verwertet, dann sollte man es doch eher mit einer guten Balance zwischen Offensive und Defensive probieren, um nicht wie die Bayern mit dem Gesicht zum eigenen Tor verteidigen zu müssen. Hansi Flick und auch Manuel Neuer erkannten es gerade noch rechtzeitig, sodass sich die Abwehr zunächst rechtzeitig bei Ballverlust absetzte. In der zweiten Halbzeit geschah dies jedoch nicht mehr! Dies mag eine Erklärung dafür sein, dass die Bayern gerade in der 2. Halbzeit toranfällig sind?
Abschließend würde ich mich darüber freuen, wenn die Leistung von Markus Schubert gelobt wird ohne gleichzeitig Nübels Leistungen der letzten Spiele zu kritisieren. Gerade der Tod von Robert Enke hat uns gezeigt, wie hoch der Druck von außen wirkt und die Zukunft junger Menschen dabei zerstören kann. Freuen wir uns mit ihnen über gute Leistungen und akzeptieren wir es, dass auch der Gegner tollen Ideen hat, die zum Torerfolg führen. Wenn wir den Fussball lieben, dann sollten wir auch die Akteure, die es uns Woche für Woche genießen lassen, unser Vertrauen geben, dass sie immer ihr Bestes geben wollen.