@Pascal
Ich denke mal, dass ein Trainer wie Heynckes weiß, wie hoch die Belastung in einer Mannschaft ist, die in jeder Saison in 3 Wettbewerben (Liga, DFB-Pokal, Championsleague) spielt. Hinzu kommen Belastungen durch Einsätze in der Nationalmannschaft. (Bei Pep gab es eine hohe Verletzenquote, bei Guardiola lief man seiner Form hinterher.)

Macht der Trainer da 5 % mehr als nötig, häufen sich die Verletzungen. Macht er 5 % zu wenig, dann reicht es nicht für die sportlichen Ziele. Hinzu kommt das normale Verletzungs- und Krankheitsrisiko sowie andere unvorhersehbare Ereignisse. Ich will damit sagen, der Trainer arbeitet fortan im Grenzbereich! Das wird leider häufig vergessen, wenn wir von Spitzensport reden.

Die Argumente für den Stammtorwart sind mindestens so alt wie die anderer Stammspieler! Aber auch der Stammtorwart gehört meiner Meinung nach auf den Prüfstand, um die wachsenden Anforderung physisch und psychisch besser bewältigen zu können. Am Beispiel von Manuel Neuer erkennt man, dass der Körper nicht über einen längeren Zeitraum.

Was macht es für einen Unterschied, ob man nur einem Torwart sondern gleich zwei Keepern sein Vertrauen schenkt? In der jetzigen Konstellation mit Stamm- und Reservetorwart wird dem Reservekeeper deutlich weniger Vertrauen geschenkt! Wie soll der sich dabei verbessern, wenn wir immer von einem absoluten Vertrauensverhältnis auf der Schlüsselposition reden?

Auch die Einsatzquote von weniger als 10 Prozent ist m.E. ein Alarmzeichen für die Talentförderung auf der Torwartposition! Wenn man sagt, ein Feldspieler könne sich nur durch ein kontinuierliches Fordern und Fördern besonders gut entwickeln, warum glaubt man, dass dies auf der Torwartposition ganz anders wäre? M.E. gilt auch für den Torwart, dass der Wettkampf die Fortsetzung des Trainings ist.

Was ist eine bessere Dauerlösung für die Mannschaft?
A. 2 in etwa gleichgute Keeper mit regelmäßigem Einsatz
B. 1 Stammtorwart und 1 oder mehrere Reservekeeper ohne regelmäßigen Einsatz