Sieht schon seltsam aus. Erst prallt der Ball an den einen, dann an den anderen Arm und schließlich rutscht er zwei den Beinen hindurch. So ein Tor hat absoluten Seltenheitswert.

Etwas genauer hinschauen lohnt sich beim Bewegungsablauf des Nachfassens beim 3. Gegentor. Nübel dreht sich zwar, kommt aber nicht direkt zum Sprung, sondern macht einen Zwischenschritt, bekommt keinen Abdruck zum Sprung, stämmt sich beim Fallen mit dem linken Arm am Boden, um schließlich mit dem rechten Arm zum Ball zu greifen.

Er bekommt beim Bewegungsablauf kein kontrollierbaren Gleichgewichtsschwerpunkt, sodass er mehrfach korrigieren muß. Das dauert zu lange, weshalb der Ball die Torlinie überqueren kann.

Man mag als Torwart mit Körperlänge kleine Fehler bei fehlendem Gleichgewicht korrigieren. Aber schaut euch mal die 3 Tore an! Hier hat ihm seine Größe nichts genutzt. Ich würde sogar sagen, dass beim 3. Tor die günstigeren Hebelkräfte eines normalwüchsigen Keepers von Vorteil gewesen wären, um den Ball noch vor der Linie beim Nachfassen zu erreichen. Eine Garantie gibts nicht, denn es sich alles nur Menschen, die tagtäglich hunderte von Fehlern machen, die wir nur uns selbst als Kavaliersdelikte zugestehen, nicht aber unseren Helden!

Deshalb möchte ich keine Diskussion darüber führen müssen, ob nun die Größe eine allesentscheidende Rolle spielt? Anmerken möchte ich vielmehr, dass das "Gardemaß" eines idealen Torwarts meiner Meinung nach überbewertet wird. Wenn ein Torwart gut ist, interessiert es mich nicht, wieviel er größer oder kleiner als der Durchschnitt ist.

Wer aber so wie Schalke-Scouts unlängst behauptet, der Torwart und die Innenverteidiger müssten "Mindestmaß" haben, der schafft sich selbst ein Tabu. Er macht sich "betriebsblind"! Er beraubt sich damit die Chance andere, wichtige Determinanten des Anforderungsprofils in seine Bewertung einfließen zu lassen.