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Thema: Video Analyse

  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Standard Video Analyse

    Auf YouTube bin ich von einem jungen Mann gebeten worden, eine Video Kritik zu schreiben.
    Erst einmal das Video:




    Ich denke, man sieht gut um was es geht. Es soll ein Video sein, welches anderen Torleuten helfen soll, also Torwarttechniken vermitteln soll.
    Ich habe nun nicht viel Zeit bisher gehabt, aber grob habe ich natürlich schon drüber geschaut.

    Aber bevor ich am Wochenende damit fertig werde, hier also schon mal das Video, damit auch GKTV weiß, daß es hier los geht und die komplette Analyse schon folgt. Wenn Euch aber was auffällt, sind ja genug Trainer und erfahrene Torleute da... nur zu, ich denke GKTV freut sich über jede Rückmeldung.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
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    Standard

    Ich bin mittlerweile ein großer Verfechter von Hans Leitert und wenn ich nach ihm gehe, sehe ich manche Diskrepanz zwischen ihm und diesem Video.

    Im Video wird empfohlen, einen kurzen Sprung zu machen und dabei am besten noch die Hände hinter die Hüfte zu bringen. Hier soll es die Ausgangsposition und die Konzentration steigern, halte ich jedoch für komplett kontraproduktiv. Durch den Sprung verlieren die mitunter genau die Zehntelsekunden, die am Ende zwischen Parade und Gegentor entscheiden. Für mich gilt daher, dass der Torwart zum Zeitpunkt des Schusses in der Grundstellung im Gleichgewicht steht und möglichst Spannung auf die Beine bringt um so einen starken Abdruck generieren zu können.

    Darüber hinaus haben die Hände meiner Ansicht nach nichts hinter der Hüfte zu suchen. Wir sind Torhüter und keine Skispringer.

    Es wird darauf hingewiesen, dass in dem Video nur die subjektiv beste Technik veranschaulicht werden soll, jedoch muss ich in dem Moment aber auch erwähnen, dass es andere Möglichkeiten gibt.

    Aber es ist dabei ja auch nicht alles falsch, zumindest der Grundgedanke ist ja vollkommen legitim. Ich hingegen halte manche Dinge wie eine möglichst gute Körperspannung gar thematisiert in dem Video und nur weil manche Keeper in der Jundesliga oder sonst wo so machen, heißt das noch lange nicht, dass es dort keine technischen Fehler gibt.
    Und sie nannten ihn Piplica...

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Analyse Videomaterial- 30 Frames per Second, 1 Frame = 0,03 Sekunden

Abschluss aus 25 Meter (0:02 Frame 21), Torwart Hechtparade mit Ablenken. Warum?
Stellungsspiel, mangelhaft. Torwart steht aussermittig, müßte nach rechtrs aus der Sicht des Schützen verschoben sein, ist aber nach links verschoben (0:02 Frame 23) Auftakt: Sprung mit deutlicher ausholbewegung - Skispringer (0:02 Frame 27)
Abdruck bei 0:03 Frame 18, zu geringe eintauchtiefe und damit Kniewinkel nach Doppelauftakt, Problem: Ball könnte mit einem leicht größeren Nachstellschritt mühelos erlaufen werden. 

Erläuterung zu: Wo muss ich stehen sind unzureichend, da die Distanz zum Tor nicht nur davon abhängt, ob Anfänger oder Fortgeschrittener Torwart, sondern, ich muss auch den Schusswinek in Betracht ziehen. Bei einem sehr spitzen Winkel stehe ich anders, als wenn der Schuss zentral vor dem Tor abgegeben wird. Auch stehe ich anders, wenn die Schusslösung weit vor dem 16er statt findet, als wenn diese an der 16er Grenze abgeschossen wird.
Beispiel dazu auch gleich bei 01:15 Frame 0 - Erläuterungen zu Schüssen aus Winkelpositionen.
Stürmer ist bei 01:16 Frame 17 in Abschlussposition, Tw steht unverändert bei 2,5 Meter vor dem Tor. Inkorrekt. Da Stürmer im 16er ist, sollte der Torwart in diesem Bereich, die der DFB Kippzone nennt, deutlich mehr Druck auf den Stürmer machen, der Torhüter sollte also sehen, daß er hier mindestens 6-7 Meter vor der Tormitte steht und in der Regel sogar noch weiter auf den Stürmer schiebt, um das Tor so weit wie möglich zu verkleinern.
Zudem sieht man in 01:16 Frame 17 schon, daß der Torwart nicht bereit ist, sondern hier bereits die Ecke 'spekuliert.
01:17 Frame 0 - deutlich sit die halb sitzende Position des Tw zu erkennen, dieser hatte nachgestellt, dann das rechte Bein nachgestellt und entlastet dieses gerade wieder.
Ballabwehr geht daher auch rückwärts 01:17 Frame 10 zeigt dies deutlich. Würde der Torwart besser stehen, könnte er den Ball mit einer Vorwärtsbewegung angreifen und damit dynamischer klären. (Reine Showparade im Video)

    Schön erkennen wir auch einen Auftaktfehler, in 01:33 Frame 29/29 haben wir eine Schusslösung, in Frame 0 bei 1:34 macht der Keeper den Auftakthopser, springt sehr breit ein. Dabei sieht man, das er von Frame 1 bis Frame 4 in 1:34 nach links aus Sicht des Schützen sein Gewicht verlagert, der Schuss aber nach rechts geht, so daß ein Verschieben des Gewichts bis Frame 14 dauert. Dabei benutzt der torwart keinen Auftaktschritt, wie das die Fussballverbände seitens des DFB gern haben möchten, sondern "zieht ein" - in dieser Auftaktbewegung ist der torwart zwar schneller, verliert aber etwas Reichweite. Dabei wird der Fuss der Aktionsseite aus dem breiten Stand nicht nach aussen, sondern nach innen gestellt, also eingezogen, wodurch Hüfte und Knie in eine Abdruckstellung kommen.
In 1:34 Frame 16 sieht man jetzt, daß unser Torwart, obwohl beide Hände am Ball sind, keine Intension macht, den Ball zu fangen. Die Hände sind, wie Frame 14 verrät, nicht zum Korbgriff geöffnet, sondern die Hände sind flach und die Finger nicht gespreizt, ein Fangen des Balles wird daher nicht erwogen. Frame 17 zeigt zudem, daß die Finger nach hinten im Moment des Ballkontaktes abklappen, der Ball wird so mit den Handballen abgeblockt und weggeschlagen. Dabei ist Fangen aus Position und Möglichkeit deutlich gegeben, warum der Keeper den unsicheren Weg wählt, ist fraglich (Showfliegen?) Zudem zeigen die Frames 18 bis 21 das kein Abdruck erfolgt, der Torwart aber trotzdem "abhebt"... Wäre hier ein Abdruck erfolgt, wäre die Bewegung dynamischer gewesen und zudem wäre der Ball sicher festzuhalten gewesen.
Da es sich im Video um ein Tutorial, also eine "Anleitung" handelt, ist solch eine Aktion nicht zielführend - Torleute sollen sicher sein und in solchen Fällen ist das Fangen des Balls Priorität eins weil es
    1. Balleroberung bringt
    2. Möglichkeit des raschen Spielaufbaus nimmt
    3. die sicherste Lösung ist

    Zur Grundstellung ab 1:45 / 1:46 - nein, die Grundstellung ist nicht von Torwart zu Torwart unterschiedlich. Sie ist von Situation zu Situation unterschiedlich, aber in der Grundlage bildet man Torleute auf eine Grundstellung als "Schusserwartungshaltung" aus.
Die Erwartungshaltung in 1:46 Frame 0 lässt folgendes offen:
    1. Torwart stützt sich mit den Händen auf dne Oberschenkeln ab
 Dies ist inkorrekt, zum Lösen der Hände muss der torwart immer erst die Handhaltung auflösen, damit die Hände entlastet und zur Aktion bewegen kann.
    2. Torwart steht auf dem Vollen Fuss
    Dies ist ebenfalls inkorrekt, denn die Ferse ist entlastet, der torwart steht auf dem Vorderfuss. So wird die nötige Vorspannung hergestellt , zudem ist damit eine rasche und zeitsparende Positionsveränderung, bzw. Auftaktbewegung möglich, ohne erst die Ferse anzuheben.

    Das Video erklärt, daß es wichtig ist, einen Auftaktsprung zu machen und die Arme nach hinten zu werfen. Das dies nicht so ist, sieht man in 2:32 Frame 0, wo die Bewegung beginnt. Wir können wir die Schusslösung nur vermuten, doch dürfte diese in der Sekunde bis 2:33 Frame 0 erfolgen und in Frame 0 sehen wir, wie weit die Arme nach hinten gezogen sind.Es ist schön in der Zeitlupe zu erkennen, daß der Ball genau über dem Tw einschlägt und zudem der Torwart nur durch einen Nachstellschritt direkt unter den Ball kommt, auch hier wäre das Nachstellen und Fangen des Balles die bessere Option gewesen, als eine Hechtparade.
Zudem ist der Weg der Hand von hinten, nach vorn und oben DOPPELT so lang, wie als wenn die Hand vor dem Körper auf Hüfthöhe gehalten wird. Die Hand braucht daher für den Weg DOPPELT so lang, was in entscheidenden Szenen den Unterschied ausmacht, ob ich den Ball halte oder der Ball einschlägt. Oft entscheiden genau diese Sekundenbruchteile.
Hier hatte Sven Hoffmeister von Mainz 05 ein Beispiel von Michael Rechner aus Hoffenheim zum Workshop mitgebracht, wo man genau dies erkennen konnte: Einmal ist die Handhaltung von Oliver Baumann nicht optimal, das tor fällt, in der vergleichbaren Situation ist die Handhaltung besser, Oliver Baumann hält den Ball. Sekundenbruchteile entscheiden...

2:48 Frame 0 - Bewegung zum flach seitlich geschossen Ball. Torwart steht, Schuss kommt von Frontal und zentral vor dem Tor. Hier darf der Keeper nicht 'Kippen', sondern muss Abdrücken. Dies geschied hier aber nicht, wie wir erläutern werden.
Da sich der Torwart in der Zielverteidigung in der sogenannten Abdruckzone befindet, ist der abdruck meist unabdingbar, findet hier aber nicht statt. Der Torwart "rumpelt" zum Ball. 
Starten wir mal eine Bewegungsanalyse:

2:48 Frame 0 der Torwart weiß wohin der Schuss kommt, die Grundstellung ist daher schon aufgelöst, das Gewicht ist bereits leicht auf das linke Bein verlagert.
2:48 Frame 1-9 es erfolgt eine Bewegung der Hüfte abwärts und eine komplette Gewichtsverlagerung auf das linke Bein - es fehlt ein Auftaktschritt vollkommen.
2:48 Frame 10-15 Es erfolgt doch ein Auftaktschritt, aber wie Frame 15 zeigt - auf den vollen Fuss und die Hüfte wird NICHT über den Fuss geschoben, daß Knie ist hinter dem Fussgelenk, damit steht die Hüfte hinter dem Fuss. So kann kein Abdruck zum und in den Ball erfolgen.
2:48 Frame 16-20 Jetzt senkt der Torwart die Hüfte ab und schiebt mit dem rechten Bein den Körper zu Boden. Die Führhand geht zum Ball, die rechte Hand kommt langsam hinterher.
    2:48 Frame 21-24 Deutlich ist die Hüfte hinter dem Fuss, der linke Fuss hat noch Kontakt mit der Fussspitze, wäre aber nicht mehr in der Lage einen Abdruck zu generieren, die Hüfte ist daher schon fast am Boden.
Auffällig ist nun hier auch die rechte Hand, weil diese sich nicht gleichzeitig mit der Linken zum Ball streckt. Dadurch das der Torwart rückwärts geht, ist der Schultergürtel nicht günstig angelegt, das gleichzeitige 'reichen' der Hände nach dem Ball wird so zusätzlich blockiert, ein Sichern des Balles erschwert.
2:48 Frame 28 - die linke Hand macvht endlich Ballkontakt mit voller Fläche, da aber der Körper kaum Moment hat, muss der vollgestreckte Arm die volle Wucht aufnehmen. Die rechte Hand ist völlig aus dem Spiel, 'wedelt' halb in der Luft herum. Hätte der Torwart sich sauber in den Ball geschoben, wäre diese Hand auf dem Ball um diesen zu Boden zu drücken und zu sichern. So kann der Ball nur wirklich abgelenkt, nicht gesichert werden. Erneut ist dies eine Sache, wo der Torwart einen Ball sichern können sollte, gerade in einem Tutorial oder Training. Hioer werden Bälle immer gesichert, also festgehalten..
Ungünstig aber schon hier zu sehen: Die Streckung des linken Arm in der Schulter beim Fallen auf den gestreckten Arm, dies belastet das Schultereckgelenk extrem.
    2:49 Frame 0 - Der Ball wird von der Hand abgelenkt, man sieht wie der Körper nach oben gekrümmt ist, um nicht auf die überstreckte Schulter fallen zu müssen, damit eine Fehlbelastung der Schulter vermieden wird. Die rechte Hand 'wedelt' immer noch in der Luft.
    2:49 Frame 7 - Endlich kommt die rechte Schulter nach und durch Krümmung der Wirbelsäule wird nun der Schultergürtel entlastet, der Torwart kann nun auf die linke Schulter Gewicht lagern und 'überrollen'...

Fatal wird es, wenn man sich jetzt das folgende Tutorial der Falltechnik im Knien ansieht, wo der Torwart das Knie verschiebt, nur dann in der Fallschule förmlich rückwärts, schräg in Richtung Tor umfällt... Es ist keinerlei Abdruck zum und in den Ball zu sehen, auch hier sieht man, daß die Hände nicht gemeinsam zum Ball bewegt werden, sondern nur die rechte Hand zum Ball geführt wird, die linke Hand aber mit der Bewegung nichts zu tun hat, diese wird daher in die Bewegung nicht eingezogen, so kann ein Ball nicht oder nur sehr schwer gesichert werden.

    Schauen wir uns die Bewegung nochmals an und zwar ab 3:08 Frame 12 auf die rechte Seite.
3:08 Frame 20 die Gewichtsverlagerung hat begonnen, die rechte Hand löst in Richtung Ball.
3:08 Frame 21-26 Der Auftaktschritt ist erfolgt, auch hier wieder zu groß und mit der vollen Fussfläche aufgesetzt. Die rechte Hand ist abgesenkt. Der Oberkörper kommt tiefer, aber nicht über den Voderfuss.
3:08 Frame 27-33 der Körper sind in sich zusammen, die Hüfte geht fast senkrecht nach unten, anstelle sich wirklich mit Druck in den Ball zu bewegen. Spricht der Torwart sitzt mehr ab, als dass er sich in den Ball bewegt, dafür reichen nun Beide Hände zum Ball. Aber der Oberkörper ist viel zu aufrecht, der Kopf führt nicht zum und in den Ball.
    3:09 Frame 4 dadurch, weil wie geschildert der Oberkörper zu weit oben und aufrecht ist, kommt die rechte Hand nicht nahe genug über den Boden. Die Hand schiebt daher nicht wirklich hinter den Ball, der torwart hat zudem nun fast das Gesäss schon auf dem Boden, ist also in seiner Reichweite jetzt schon nicht mehr in der Lage, die Streckung des rechten Beines zu nutzen, sich ggf. noch mals länger zu machen.
    3:09 Frame 10 - der Torwart kippt zum Ball, man beachte das die Hände beide gut zum Ball reichen, aber viel zu hoch über dem Boden sind. Die rechte Hand müßte schon jetzt hinter dem Ball sein, um dessen Weg zu sperren.
03:09 Frame 11 - Kontakt des Balles mit der rechten Hand, schön zu sehen: Die Rechte Hand ist nicht hinter dem Ball und weil das so ist, legt sich die Hand nahezu auf den Ball. Dioes erschwer nicht nur die Ballkontrolle, es macht auch die Ballsicherung schwierig.
    3:09 Frame 12/13 - Sehr gut zu sehen, wie die Leiuthand, die den Ballweh blockieren/sperren soll jetzt auf dem Ball iegt, der Ball daher wenn fester geschossen hier durchrutschen würde oder unzureichend abgelenkt wird. Die linke Hand, die den Ball nun zu Boden drücken und damit sichern soll, gleitet von oben auf den Ball ab, und kommt daher vor den Ball, wo diese kaum Ballkontrolle ausüben kann.
    3:09 Frame 14-17 - Die Nachsicherung erfolgt. Die Leithand kommt hinter den Ball und die Sicherungshand kommt von Vor dem Ball wieder auf den Ball, während der Körper schräg in Richtung Tor zu liegen kommt.
    3:10 Frame 0 ist der Ball endlich gesichert, alles aufgrund einer nicht optimalen Bewegung der Hände zum Ball. Zudem wird der Ball nichgt gut gesichert, da zu wenig Körperdynamik hinter der Aktion liegt.

Nun, ich finde die Ansage, daß es bei hohen Bällen in der Technik kein richtig oder falsch gibt ein wenig gewagt, aber ok.

Bewegungsanalyse:
    Gut, ich habe hier mal ein Bild einer einfachen Bewegungsanalyse angefügt. Die blaue Linie ist der Ball, die dicke roter Linie ist die Hüfte und Hüftdrehung, ebenso wie die Blauen Haken den Fuss des Sprungbeins ein wenig beleuchtet. Auch die Nichtleithand wird mit roten Punkten und sw. Linie begleitet, die Leithand mit roten Punkten und sw. gepunkteter Linie.
Wir verfolgen die Zeitlupe und halten mal fest: In 3:26 Frame 20 ist der Auftaktschrit gesetzt, er ist sehr groß, wieder vollflöächig, was hier nicht kritisch ist, da es dynamische Bewegungen sind, aber die Fusspitze ist zum Knie schon verdreht.
In 3:26 Frame 1 ist dann die Ballberührung, hier das Übergreifen.
Da wird die Armlänge nun ermitteln können, sehen wir die Distanz in D plus D2 welche der Arm überbrückt. Die Armlänge wird in der seitlichen Distanz doppelt übebrückt, allerdings vom Auftaktende bis zum Ball ist es nur eine Armlänge, der Ball ist daher in Reichlänge, dennoch greift der Torwart über. Zudem greift der Torwart über, obwohl der Ball nicht ins Letzte Torviertel gezogen wird. Eine aktion mit beiden Händen zur Ballsicherung wäre vorteilhafter gewesen, da bei diesen Bällen nichtg gehechtet werden muss. Da es aber dem Tutorial angehört und das Hechten verdeutlichen soll, lasse ich es stehen, doch wollen wir nun die Hüfthöhe und damit Sprungkraft des Torwart beleuchten - diese ist essentiell.
Da der Schuss in Reichweite gelangt, ist ein kräftiger Abdruck nicht von Nöten. die rote Kurze zeigt uns, daß nur gering über normale Standhöhe gesprungen wird, der Höhengewinn der Technik ist daher schlicht mangelhaft.
Die Hüftbewegung läuft in einer Doppelwelle: Aufrecht durch das vorherige unruhige auf und ab wippen, dann auftakt mit Eintauchen der Hüfte, dann aufwärts und im Bogen nach unten als eigentliche Srpung/Flugbewegung. Ein tieferer Ausgangspunkt der Hüfte wäre ratsam, denn so wird das Zeitfenster verkürzt, was der Torhüter braucht, um die Hüfte abzusenken. Es wird wenig Reichweite generiert, daher sollte im Tutorial der dynamische ablauf mit Nachstellen, dynamischem Auftakt und möglichst maximaler Reichweite vorgestellt werden.


    In der Nachfolgenden Bewegung zum halbhohen Ball wird der Nachteil deutlich: Der dynamische Auftakt fehlt, die Reichweite reicht nicht, den Ball wirklich zu erreichen und abzulenken, da nicht genügend Druck hinter den Ball gelangt.
Doch die Szene belegt bei 3:35 Frame 11 noch ein weiteren Fehler - den falschen Beginn. Der Ball kommt nach rechts, der torhüter beginnt aber mit dem linken Bein die Bewegung einzuleiten. Dies kostet Zeit.
Denn der Zwischenschritt geht fast nur nach vorn, bringt daher keinen Reichweitengewinn. Hätte der Torwart den Auftakt mit dem rechten Bein sofort gemacht, sich dynamisch nach vorn in den Ball abgedrückt, hätte er den Ball erreicht, so sehen wir, daß die Hand erst bei 3:36 Frame 11 die Flugbahn des Balles schneidet, 0,03 Sekunden zu spät. Schön zu sehen, daß es wirklich um Sekundenbruchteile geht.

Zum 1 gegen 1 in der folgenden Länge des Tutorials ab 3:53 gehe nich nicht ein, daß hier keine richtigen Eins gegen Eins Situationen nachgestellt werden
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Amateurtorwart
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    Also ich kann nicht so detailiert wie Steffen schreiben, aber:
    m.M.n. find ich das Video nicht gut,
    ich seh keinen einzigen richtigen Abdruck,
    jeder Ball wird nur abgeklatscht, bzw. sieht man auch, wie Steffen sagte, das er garnicht fangen will.
    Vieles sieht für mich so aus als würde der junge Mann nur "umfallen" und nur die Hände in den Ball halten.
    Auch dieses einhopsen find ich schon immer eher Kontraproduktiv und die Hände gehören für mich auch vor den Körper und keine ausholbewegung.
    Die erläuterung zum Abstand zur Torlinie, wenn der Schütze so und so weit entfernt ist, ist doch total für die katz, ich muss mich doch intuitiv auf sowas einstellen.

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Ich zitiere mal die Antwort auf meine Analyse von GKTV

    Also ich habe mir deine Analyse durchgelesen und nehme mir einige Punkte zu Herzen und arbeite an ihnen.
    ABER:
    1. Du gehst mit einem derartigen Minimalismus an das Video, dass selbst kleinste Fehler berücksichtigt werden. So exzessiv kann ich mir die Analyse bei der Blauen Mauer nicht vorstellen.
    2. Du kannst nicht erwarten, dass ich nach zwei Jahren im Tor, alle DFB Techniken gelernt; begriffen oder geschweige denn verinnerlicht habe. Weil ich 1. Zwar jeden Donnerstag Torwarttraining habe, aber da mehr auf Körper (Athletik) und Verhalten bei Schüssen geachtet wird.
    2.mir selbst oft Torwartübungen heraussuche und diese wiederhole, bis ich das zu Vermittelnde verstanden habe.
    3.Ich orientiere mich an Torleuten in der Champions League und der Bundesliga, sowie BPL, LA Liga, Serie A etc.
    Was ich sehe ist, dass die Torwartparaden, sich immer weniger mit Konventionalität erklären lassen, sondern sie immer unkonventioneller werden, da die Schützen (-Herausforderungen) immer größer werden. Diesen Wandel bemerke ich auch. Und versuche mir jetzt bitte nicht mir zu erklären, dass sich beispielsweise die Parade von De Gea gegen Liverpool sich mit irgendeinem Torwarthandbuch erklären lässt!
    Er mach den selben Fehler, den du in der ersten Phrasen deiner Analyse mir ankreidest. Du (bzw. ziemlich jeder auf YT) meinst, dass es nur die eine Technik gibt -->DFB<--, was aber falsch ist...

    Klar ist diese Technik eine der Besten dieser Welt, trotzdem gibt es noch viele andere!
    4. Zuletzt ist es noch kompletter Nonsense, den "Skispringer", wie ihr in (abwertend) nennt so zu vertäufeln, da eine solche Bewegung 0,000 Einfluss auf irgendwas hat, vor allem wenn man wie ich das ganze macht, BEVOR der Schütze den Ball berührt.

    Wie gesagt trotzdem nehme ich mir einige Punkte zu Herzen!
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Da fachlich ja schon fast alles gesagt wurde.

    Wer hat denn da die englischen Texte geschrieben?

    1. viel zu schnell.
    2. Satzaufbau - englische Sätze sind anders aufgebaut als deutsche. Deutsche Sätze 1 zu 1 zu übersetzen geht immer schief.
    3. Fachsprache - auch hier wieder, Wörter 1 zu 1 zu übersetzen bringt nix.

    So redet und schreibt kein Engländer. Wirklich nicht!

    Der Videoersteller soll sich einfach auf deutsch konzentrieren. Das ist schwer genug. Ich meine, da passt ja so schon kaum eine Bewegung zu dem Gesagten. Das auf englisch zu lesen machts nicht besser.

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