Hallo Keeperin,
mich würde mal interessieren, ob es mit dem Wechsel in die Oberliga oder Regionalliga geklappt hat und wie es dir dort so ergangen ist?
Zunächst einmal ist die Körperlänge kein absolutes Ausschlußkriterium. Es sei denn, man könnte es irgendwie durch Training beeinflussen. Viele Mädchen haben mit 14 - 15 Jahren bereits ihre Endgröße erreicht. Selbst, wenn evl. noch 1 - 2 Centimeter dazu kommen sollten, ein Riese wirst du wohl nicht werden. Braucht man auch nicht, denn im modernen Torwartspiel geschieht fast alles aus der Bewegung heraus. d.h. man erlernt ein variables Stellungsspiel und Sprungtechniken, sodass man auch keine Angst vor hohen oder weiten Bällen haben muß.
Torwarttrainer im Frauenfussball von ausreichender Qualität sind rar und meistens erst ab der 2. Bundesliga üblich. In niedriger spielenden Vereinen übernehmen diese Aufgaben meistens Torhüter, die hier häufig nur ihre eigenen Erfahrungen weitergeben können. Aber es lohnt sich fast immer seine Torwartaufgaben im Training zu verbessern. Ein Grund ist sicher, dass gute Torwarttrainer für ihre Arbeit in den Seniorenteams eine anständige Aufwandsentschädigung bekommen, während es im Frauenfussball manchmal sogar vergessen wird Danke zu sagen.
Tja, die Trainings- und Spielbeteiligung ist ein Punkt, wo sich Frauen ihren Fussball manchmal selbst kaputt machen. Denn welcher Trainer möchte schon gern ein Team trainieren, bei der eine Trainingsbeteiligung von 30 - 50 % üblich ist und man meistens nur im letzten Moment eine Mannschaft zusammen bekommt, wenn man zuvor die halbe Mannschaft abtelefonieren muß? Selbst inder Oberliga- und Regionalliga der Frauen werden Meisterschaften und Abstiegen nicht selten am "grünen Tisch" entschieden, weil einige Teams in den letzten Saisonspielen nicht mehr antreten. Denn Mädchen/Frauen definieren den Fussball nicht unbedingt als Mannschaftssportart, sondern entscheiden sich nach emotionaler Befindlichkeit für/gegen eine Beteiligung. Die Trainingsbeteiligung steigt zwar mit der Liga, aber andere geschlechtstypische Elemente der Unproffessionalität bleiben selbst bis in die Bundesliga hinein. Trainer, die vom Senioren- in den Frauenfussball wechseln, kehren diesem Sport aufgrund ihrer Eigenarten meist rasch den Rücken, weil sie dieses Abenteuer nicht hinreichend verstehen. Denn langweilig wird es dort nie!
Recht gebe ich dir, dass ein guter Keeper im Frauenfussball schon eine Bank ist! Hat man ein dynamisches Bewegungstalent, das Situationen frühzeitig erkennt und auch ordentlich mitspielen kann, dann kann so eine Torhüterin Spiele entscheiden.
In diesem Zusammenhang stellt sich für mich die Frage, warum du dich für die Torwartposition entschieden hast? Denn bei deiner Schwäche gibt du das Aufbauspiel an. Es wäre sicher nützlich, wenn du es ein wenig differenzieren könntest? Sind es die Techniken beim Paßspiel, dem Abstoß oder Abschlag oder ist es die TW-Taktik der Entscheidungsfreude für einen Blick auf eine gut postierte Mitspielerin?
Der Unterschied zwischen der Bezirks- und Landesliga ist von der Leistung her nicht sonderlich groß. Innerhalb der Oberliga und der Regionalliga sind die Unterschiede ebenfalls gering. Sehr viel größer ist der Unterschied zwischen Bezirksliga und der Ober- oder Regionalliga!