Hey Leute,
die "tote Zone" ist ein überaus interessantes Thema, der man sich nach unterschiedlichen Methoden nähern kann.
Ich bevorzuge die spielnahe Methode, in der man zunächst einmal gängige Situationen daraufhin checkt, ob man die "Informationsdichte" erhöhen kann, um eine Entscheidung zu erleichtern.
Beispiel Großfeldsituation:
Der Gegner erobert den Ball uns spielt kontrolliert nach vorn, sodass der Torwart seine hohe Position nach und nach ein wenig tiefer anpaßt. Ca. 30 m vor dem Tor wird der Paß zentral auf einen schnellen Angreifer gespielt. Der ballnahe IV hat bereits mehrere Laufduelle gegen den pfeilschnellen Angreifer verloren.
Wie sollte der Torwart diese Situation antizipieren?
1. Wie groß ist die Distanz zum Tor
2. Wie groß ist der mögliche Einschußwinkel
3.a. Welche gegnerischen Spieler sind als Paßnehmer in Ballnähe
3.b. Welche eigenen Mitspieler befinden sich in der Nähe und können den Paß- bzw. Laufweg des Gegners zustellen?
4.a. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Angreifer den Zweikampf gewinnt
4.b. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Abwehrspieler den Zweikampf gewinnt
Ergebnis:
Der Angreifer wird mit hoher Wahrscheinlichkeit den finalen Zweikampf suchen und auch gewinnen. Durch seine zentrale Position bleibt mir gar nichts anderes übrig, als unmittelbar nach dem Erreichen des Halbkreises vor dem 16-er rasch die Distanz zu verkürzen, sodass eine große Torfläche zugestellt werden kann und der Ballkontakt in Höhe des 11-er für den TW günstig wäre.
Bei anderen Situationen kann es durchaus sinnvoll sein, hinter der toten Zone zu bleiben.