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Ich bin ein Kind der Tennenplätze - also dieser rotbraunen Hartplätze, die im Sommer eine Staublunge machten und im Winter oft einer matschigen Schweinesuhle glichen. Wenn der Platz mal feucht und damit nicht staubig war, so war es üblich, daß man nach dem Schusstraining eine blaue Hüfte vom Fallen hatte, die Hüfte keine Haut mehr hatte, und man sich eben aus dem Baumarkt den dicksten Schaumstoff holte, um diesen in die Hose zu stopfen, in der Hoffnung, daß es eben etwas half. Meistens war das nicht der Fall und schon die Seife zum Dsuchen war die Hölle, schlimmer aber, daß man Dienstags sich die Wunde holte und Donnerstags schon wieder den frischen Schorf abrieb, nur um Sonntags dann auf dem gleichen Platz ein Spiel zu haben, wo man mit Tränen in den Augen spielte, weil einfach alles nässte und zum teil nachgeblutet hat.

Willkommen in der Zeit, als es keine Torwarttrainer gab...

Ich habe Glück gehabt, und als damals Sepp Maier mit den Nationaltorleuten trainierte, und ich zugeschaut habe - fand ich mich plötzlich so nahe, daß ich von Bodo Illgner erklärt bekommen habe, was der "Sepp" eigentlich will und der junge Köpke der machte viel, war aber anders als Illgner... und das war als ich schon längst zu alt war, um etwas zu lernen
Doch ich habe diese Schürfwunden satt gehabt und damals war es Köpke, der eine Falltechnik hatte, die ich mir angeeignet habe, und mit der ich ohne Schürfwunden ab dann gefallen bin. Sie hat das gleiten über den harten Boden vermieden.

Welchen Rat kann ich dir also geben?
Eigentlich gar keinen... denn so wie man es damals gemacht hat, will das heute keiner mehr sehen, bzw. wahr haben. Daher wird das als "Falsch" erachtet... und da die Schürfwunden zum Leben dazu gehörten, bleibt Dir also nix anderes übrig, als sozusagen das zu durchleben, was wir damals durchlebt haben.
Schöne neue Welt