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Thema: Bredlow, Fabian (1.FC Nürnberg)

  1. #1

    Standard Bredlow, Fabian (1.FC Nürnberg)

    TORWART-Award 3.Liga: Fabian Bredlow (Halle) - Ein riesiges Talent

    Einer der aktuellen Shootingstars in der 3.Liga war Fabian Bredlow. Der Keeper von Hallescher FC ist einer der aufkommenden Talente für Höheres. Nicht ohne Grund haben sowohl die Leser als auch die Redaktion von torwart.de den Torwart beim TORWART-Award an Nummer eins gesetzt. Jetzt wechselt der Keeper in die 2.Bundesliga zum 1. FC Nürnberg! mehr
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  2. #2
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    Trotz des gehaltenen Elfmeters meiner Meinung nach ein ganz schwaches Spiel von ihm beim 0-6 gegen Leipzig. Mindestens die Hälfte der Tore waren aus Torwartsicht vermeidbar. Da ist selbst Mathenia besser.

  3. #3
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Zitat Zitat von eugen Beitrag anzeigen
    Trotz des gehaltenen Elfmeters meiner Meinung nach ein ganz schwaches Spiel von ihm beim 0-6 gegen Leipzig. Mindestens die Hälfte der Tore waren aus Torwartsicht vermeidbar. [...]
    Sehe ich auch so.
    Häufig wegen mangelnder Körperspannung.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  4. #4
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    Also beim 0 : 7 gegen Dortmund lag es eindeutig am Pausentee, der ermüdend wirkte. Denn bis dato lag man erst 0 : 2 zurück. Beim 0 : 6 gegen RB Leibzig lag es wohl am Red-Bull, weshalb der Nürnberger Keeper aufgescheucht durch seinen Strafraum irrte.
    Sicher wird er sich schon Rat bei Zieler geholt haben, was man machen kann, wenn man unnötige Gegentore bekommt?

  5. #5
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    Zitat Zitat von eugen Beitrag anzeigen
    Trotz des gehaltenen Elfmeters meiner Meinung nach ein ganz schwaches Spiel von ihm beim 0-6 gegen Leipzig. Mindestens die Hälfte der Tore waren aus Torwartsicht vermeidbar. Da ist selbst Mathenia besser.
    Naja - wenn man 60 Minuten unter Druck steht, passiert sowas schonmal. Und wenn der Rest der Mannschaft keine Hilfe ist, sehe ich das nicht so eng.
    Ich habe das Spiel live gesehen und ich fand seine Performance in der Gesamtschau eher unglücklich, als stümperhaft.


  6. #6
    Internationale Klasse Avatar von Icewolf
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    Zitat Zitat von Marsson Beitrag anzeigen
    [...]
    Ich habe das Spiel live gesehen und ich fand seine Performance in der Gesamtschau eher unglücklich, als stümperhaft.
    Stümperhaft sagt ja keiner.
    Aber er war nicht direkt ein Hindernis.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

  7. #7
    Legende Avatar von Bela.B
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    Versucht es nun in Stuttgart
    ohne Gegenstimmen gewählter Torwart.de User der Jahre 2016 und 2017.
    Danke an alle Beteiligten.

    Es gibt nur einen Gott
    BELAFARINROD

  8. #8
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    Bredlow konnte bei Nürnberg bislang weder in der 1. noch in der 2.Liga auch nur ansatzweise überzeugen.

  9. #9

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    Zitat Zitat von eugen Beitrag anzeigen
    Bredlow konnte bei Nürnberg bislang weder in der 1. noch in der 2.Liga auch nur ansatzweise überzeugen.
    In der 3.Liga fand ich ihn aber sehr stark!
    torwart.de-Team

  10. #10
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    Fehler der zum 1 - 2 im Pokal gegen Gladbach geführt hat.

    https://www.youtube.com/watch?v=Ve16pBKISX8



    der Wächter

  11. #11
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    Wie schon im vorigen Jahr im Achtelfinale gegen Bayer Leverkusen. Ob 1.oder 2. Liga: Bredlow ist immer für einen Patzer gut.

  12. #12
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Analyse der Tore in Gladbach gegen Stuttgart

    Immer wieder stellt man sich die Frage, ob Tore durch den Torwart zu verhindern gewesen wären. Oft stellt sich sogar die Frage, ob ein Torwart einen Ball nicht halten muss. Dies führt zu den Dingen, die wir Kann oder Muss Bälle nennen. Kan Bälle sind Tore die Fallen, wobei in der Nachbetrachtung festgestellt werden kann, daß der Torwart mit kleinen Änderungen, z.B. einer kleinen Stellungskorrektur, einer anderen Entscheidung, oder einer alternativen Bewegung einen Ball hätte halten können, ein Tor so hätte verhindern können. Aber bestimmte Umstände haben dies verhindert. Es sind Bälle wo alles passen muss, dann holt man diese Bälle und verhindert Tore. Die Fertigkeiten und Fähigkeiten des Torwarts ermöglichen, daß er diese Bälle halten KANN - doch diesmal hat es nicht gepasst.
    Muss Bälle hingegen sind Bälle, da diskutiert man nicht lange. Es sind die Bälle, die ein Torwart nicht bloß halten kann, sondern schlicht halten muss. Oft sind kleine technische Nicklichkeiten Ursache dafür, daß ein solcher Ball trotzdem passiert - wir sind nicht fehlerfrei als Torleute, aber trotzdem entbindet es uns nicht davon, daß Torleute auf einem bestimmten Niveau auch einem Anspruch gerecht werden sollen, und daher bestimmte Nicklichkeiten und Fehler nicht machen sollten. Es sind diese Bälle, für die selbst ein Kreisliga Torwart vom Trainer - zumeist zurecht - kritisiert wird (um es freundlich auszudrücken!)
    Ein Ball der also in klarer Reichweite ist, aber der Torwart sich nicht wahrhaftig streckt, ein Ball, der in Abdruckreichweite ist, aber der Torwart nur kippt - das sind dann keine Kann Bälle, es sind schlicht Muss Bälle, die ein Torwart auf einem bestimmten Leistungsniveau, wo man die technischen Grundlagen (anders als in der Kreisliga) schlicht voraussetzt und daher erwarten darf. Muss Bälle sind also die Steigung der Kann Bälle, kann man nicht bloß halten, die muss man halten - als Torwart.

    Es ist Samstag, der 16.10.2021. Anpfiff im Borussia Park war um 18:30 Uhr, daß Wetter war kühl, aber trocken - ideale Fussballbedingungen. Gladbach gegen Stuttgart, Yann Sommer gegen Fabian Bredlow. Das Endergebnis: 1 zu 1
    Zwei Tore, zwei Situationen, die wir beleuchten wollen, da beide Tore aus der Distanz gefallen sind. Gegen Bredlow waren es knapp über 16 Meter, gegen Sommer sogar über 22 Meter
    in der 15 Minute trifft Konstantinos Mavropanos zum Führungstreffer für Stuttgart, bevor Jonas Hofmann in der 42. Minute den Ausgleich erzielt. Beide Male lag die Torwahrscheinlichkeit, also die Wahrscheinlichkeit, daß ein Abschluss aus der Distanz und Situation zum Tor führt, bei nur 2%... trotzdem sind diese Tore gefallen.
    Wir richten daher das Augenmerk auf die Torleute und schauen, anhand des frei verfügbaren Video Materials von Sportschau.de auf Youtube unter Sportschau, Highlights, Gladbach gegen Stuttgart, Bundesliga ob die Torleute hätten diese Tor verhinden können, oder sogar hätten verhinden müssen



    Beginnen wir daher immer im Moment der Schusslösung, also in dem Augenblick, da der Ball den Fuss verläßt. Hangeln wir und dann in Bildern von Moment zu Moment, bis der Ball die Torlinie überschreitet.

    Dies ist im Video bei Minute 2:01 Bild 15 der Fall.
    Hofmann bekommt den Ball zugespielt, legt sich den Ball vor und mit Anlauf läd er mit dem Vollspann ab. Dies sit eine Sistanz zum Tor von ca. 23 Meter, fast 24 Meter. Der Ball legt aufgrund der Diagonale aber deutlich über 25 Meter zurück.
    Yann Sommer hat in der Situation freie Sicht auf Ball UND Schützen, die Kette aus 5 Mann steht auf der 16er Linie. Yann Sommer steht ca. einen Meter zentral vor dem Tor
    2:01 Bild 22 - der Ball passiert die 16er Markierung, Yann Sommer beginnt mit einer Bewegung nach rechts. Aufgrund der Bildanzahl von ca. 7 Bildern und der Distanz von ca. 7 Metern bis zur Strafraummarkierung können wir die Ballgeschwindigkeit auf ca. 90 km/h festsetzen, also durchschnittlich für einen Bundesligaspieler im direkten Abschluss.
    2:02 Bild 1 - Yann Sommer leitet eine Bewegung zum Ball ein
    2:02 Bild 2 - Yann Sommer läßt die rechte Hand fallen und neigt sich weiter Richtung Ball
    2:02 Bild 6 - Yann Sommer streckt die rechte Hand richtung Ball, er ist deutlich tief, der Ball hat den Torrraum fast erreicht
    2:02 Bild 8 - Yann Sommer stemmt sich mit dem rechten Bein ab, der Ball ist nun direkt auf bzw. leicht im Torraum
    2:02 Bild 10 - Yann Sommer streckt sich zum Ball, Auffällig ist, daß er ausschließlich die rechte Hand benutzt, die linke Hand "flattert" der Bewegung hinterher und wird gar nicht eingesetzt oder in die Bewegung eingebunden
    2:02 Bild 11 - der Torart streckt sich nun, der Rechte Arm ist voll gestreckt und soll den Ballweg blockieren.
    2:02 Bild 12 - der kritische Moment. Hier müßte die Hand den Ball berühren. Auffällig: Yann Sommers Kopf ist sehr hoch, auch sein Körper ist noch deutlich über dem Boden
    2:02 Bild 13 - Der Ball hat den Torwart passiert und überttitt bei Bild 15 die Torlinie. Bei Bild 15 liegt der Torwart nun am Boden mit einer deutlichen Spannung der linken Rumpfmuskulatur, so daß sein Körper eine gekrümmte Haltung einnimmt. Der Torwart gleitet dabei über 1,5 Meter über den Rasen aus und bekommt erst bei 2:03 Bild 2 langsam wieder Kontrolle (Newtons Gesetze)
    Aus dieser Perspektive sehen wir nicht viel vom Torwart und seinen Bewegungen. Da der Ball aber rund 2,5 Meter, höchstens 3 Meter vom Torwart entfernt die Torlinie übertritt, ist die Erwartung groß, daß ein Torwart in der Zielverteidigung einen sollten Ball ablenken und das Tor verhindern können sollte
    In Minute 2:13 Bild 2 sehen wir den Abschluss aus einer anderen Perspektive. Dabei fällt uns auf, daß Yann Sommer eben nicht zentral vor dem Tor steht, sondern um ca. 1 Meter nach links versetzt zur Zentralachse des Spielfeldes steht.
    2:13 Bild 12 - Yann Sommer setzt einen Auftakt nach recht aussen und vorn, die Hand ist tief, der Ball hat gerade den Abwehspeiler passiert.
    2:13 Bild 18 - Yann Sommer geht in den Abdruck. Die rechte Hand wird zu Boden und in die Schnittachse der Ballflugbahn geführt
    2:13 Bild 21 - erst jetzt beginnt der Körper von Yann Sommer sich in Ballrichtung zu bewegen, erst jetzt kommt die Dynamik in seinen Körper, da ist der Ball aber schon an der Torraumgrenze
    2:13 Bild 22 - Kopf und Körper sind noch sehr hoch, der Abdruck ist nicht tief genug, der rechte Arm ist gestreckt, die Hand reicht von schräg oben nach schräg unten
    2:14 Bild 1 - Der Moment der Wahrheit: Yann Sommer ist im Abdruck, nur leider zu verschwommen, aber es ist der Moment, wo die Hand hinter dem Ball sein müßte, um diesen abzulenken...
    2:14 Bild 6 - Der Ball passiert die Torlinie
    Immer noch haben wir zu wenige Details, um die Bewegung von Yann Sommer genau analysieren zu können, dies ist sehr schade, denn einen solchen Ball, der ist haltbar, man kann diesen Ball verteidigen... ob man ihn allerdings verteidigen muss, können wir aufgrund der Unschärfe nicht klären.
    Minute 2:16 Bild 3 - die Hintertorkamera, der Moment des Abschlusses. Deutlich ist Yann Sommers typische, sehr breite Grundstellung zu erkennen, sein Gewicht ist leicht nach rechts verlagert.
    Bis Bild 20 macht Yann Sommer nichts, ausser sich zu einem Auftakthopser aufzuschwingen
    2:16 Bild 21 - Yann Sommer bewegt den rechten Fuss
    2:17 Bild 1 - der rechte Fuss ist gesetzt, die Fussspitze zeigt aber nicht wirklich in Ballrichtung, trotzdem ist das Gewicht leicht nach rechts verschoben
    2:17 Bild 10 - Yann Sommer hat von Bild 1 bis Bild 10 sein Gewicht auf den Rechten Fuss verschoben, steht aber noch sehr aufrecht.
    2:17 Bild 12 - Der rechte Fuss wir in Ballrichtung gedreht und angehoben
    2:17 Bild 15 - der rechte Fuss wird angehoben. Er hat hier schon keinen Bodenkontakt mehr, der linke Fuss schiebt Yann Sommers Hüfte aber in Ballrichtung, der Oberkörper bleibt sehr aufrecht.
    2:17 Bild 20 - der rechte Fuss ist immer noch ohne Bodenkontakt, die Hüfte ist nun tiefer und der Oberkörper leicht gesenkt, der Ball ist nun ganz deutlich sichtbar und bewegt sich auf Yann Sommers Tor zu
    2:17 Bild 23 - der rechte Fuss hat immer noch keinen guten Bodenkontakt, ist aber nun nicht mehr seitlich, sondern wurde nach vorn gesetzt, also nach innen und von gezogen. Der Oberkörper ist deutlich tiefer, aber die Bewegung nach rechts über das linke Bein wird nicht weiter geführt, da es nicht mehr viel die Hüfte weiter nach rechts verschieben kann. Die linke Hand ist vor dem Körper auf Hüfthöhe, die rechte Hand hängt seitlich unterhalb des Knies
    2:17 Bild 24 - nun beginnt das linke Bein Bein Yann Sommers Bewegung einzuleiten. Es drückt die Hüfte nun kräftig nach rechts, der rechte Fuss hat immer noch keinen Kontakt.
    2:18 Bild 1 - die Hüftbewegung nach rechts wird deutlicher, die rechte Hand bewegt sich in Richtung der Ballachse, der Oberkörper hat sich weiter gesenkt, der rechte Fuss hat aber immer noch keinen Bodenkontakt.
    2:18 Bild 5 - Der Torwart kippt nun, denn mehr ist nicht möglich, da der rechte Fuss immer noch keinen Bodenkontakt besitzt, alle Bewegung wird nur über das Ballferne linke Bein ausgelöst, welches die Hüfte dynamisch in Ballrichtung schiebt. die Linke Hand ist vor dem Krper, die rechte Hand ist nun in einem leichten Winkel zur Schulter, der rechte Arm bereits gestreckt, die Bewegung der Hand zum Ball ist deutlich.
    2:18 Bild 7 - der rechte Fuss bekommt Bodenkontakt, der rechte Arm ist nun fast im geraden Winkel zur Schulter, die Hüfte wurde durch das linke Bein kräftig in Ballrichtung gedrückt (allerdings mit einer eher mangelhaften Dynamik) Der rechte Fuss wurde eingestellt und leicht nach vorn aufgesetzt, das Knie ist stark gebeugt.
    2:18 Bild 9 - der rechte Fuss bekommt jetzt "Druck", sprich es wird ein Abdruck eingeleitet, der rechte Arm wird weiter in Richtung Ball nach rechts aussen geführt, Allerdings ist Yann Sommers Kopf immer noch oben, so wird das Führen des Schultergürtels nach unten und dem Leitarm folgend ein Stück weit verhindert.
    2:18 Bild 11 - der Torwart beginnt sich abzudrücken, das linke Bein verliert daher an Möglichkeiten und Bodenkontakt, das rechte Bein wird dynamisch kraftvoll gestreckt. Allerdings ist Yann Sommers Kopf immer noch sehr hoch, der Körper kommt so nicht wirklich "runter" und bleibt in einer eher schrägen und sehr hohen Lage.
    2:18 Bild 20 - dies wird nun sehr deutlich... da die Linke hand nicht an der Bewegung beteiltigt ist, sondern nun der Körper ausschließlich über das rechte Bein in Ballrichtung bewegt wird, sehen wir den Ball durch Yann Sommers rechten Arm verdeckt, der Lörper allerdings ist deutlich über dem Boden. Yann Sommer scheint den Ball nicht tief, sondern eher hoch antizipiert zu haben, anders ist die hohe Körperlage nicht zu erklären. Das rechte Bein hingegen ist fast gestreckt, wurde aber nicht sonderlich dynamisch und expansiv gestreckt (wenig Abdruck), der rechte Arm hingegen wird entgegen der Kopfachse über die Schulter aktiv in Richtung Ball gestreckt (Nicht vergessen, der eher aufrechte Kopf blockiert die freie Bewegung des Schultergürtels)
    2:18 Bild 23 - nun ist der Körper gestreckt, dabei ist die rechte Schulter ca. 50 Centimeter über dem Boden, der Körper ist über das rechte Bein und die rechte Schulter gestreckt, die linke, seitliche Rumpfmuskulatur unterstützt und krümmt somit den Körper im Bogen nach oben. Da der Kopf immer noch eher aufrecht gehalten wird, ist der schultergürtel so weiter blockiert und kann sich nicht gut in Ballrichtung ausrichten.
    2:19 Bild 1 - der Moment der Wahrheit. Es fehlen ca. 10 Centimeter. Muss also ein Torwart größer sein, diese Bälle zu halten? Nein, denn Yann Sommer ist nun im Abdruck, beide Füsse sind ohne Bodenkontakt, der Körper ist vollgestreckt, aber leider in der Wirbelsäule nach oben gekrümmt. Der Schultergürtel kann sich daher nicht abwärts und in Ballrichtung bewegen, da Yann Sommers Kopf die Schulterbewegung blockiert.

    Was hätte Yann Sommer besser machen können? Nun, sein Stellungsspiel will ich gar nicht kritisieren. Sicher, wenn er zentraler steht, hält er den Ball auf mit der im Video sichtbaren Technik. So aber steht er etwas aus der Achse und muss daher rund 3 Meter überbrücken. An sich kein Thema, doch Yann Sommers Bewegung ist nicht auf den Abdruck direkt ausgelegt, sondern wird durch das Kippen eingeleitet, also alle Bewegung startet mit dem Ballabgewandten Bein, auch alle Dynamik. Hätte Yann Sommer die Abdruckbewegung, egal ob Einziehen oder Auftakt nach aussen direkt gemacht, den Oberkörper aktiver und deutlicher nach unten geführt und bewußter seinen Körper mit dem Kopf in Ballrichtung geführt, also den Kopf über die Leithand zum Ball "ziehen" lassen - mehrfach hätten diese Kleinigkeiten dazu geführt, daß er denn Ball doch erreicht hätte. Zweifelsohne ein Kann Ball. Doch Yann Sommer ist nicht irgendwer. Yann Sommer gehört zu den gestandenen Bundesliga Torleuten und ist im Blickfeld der Schweizer Nationalmannschaft. Der anspruch, genau diese Bälle zu entschärfen, ist klar. Es sind 23 Meter, mit eigentlich unbedrängter Sicht, den Ball kann man nicht bloß halten, sondern das sind mit der korrekten Technik, die man bei Yann Sommer einfach voraussetzen darf, Bälle die man halten muss.
    Es sind genau die Bälle, an denen der Torwart gemessen wird und wenn das für Yann Sommer neudings Kann Bälle sind, sollte er hinterfragen, ob er wirklich den Ansprüchen der Liga, der Nationalmannschaft und an sich selbst noch gerecht wird. Für einen durchschnittlichen Bundesliga Torwart sind diese Bälle definitiv Kann Bälle, aber für Torleute mit höheren Ansprüchen sind diese Bälle ein Muss.
    Setzt er den Auftakt mit dem rechten Bein früher, stellt das Bein nicht nach vorn, sondern seitlich in Ballrichtung auf, gewinnt er die nötigen Centimeter für einen Abdruck. Doch hier kommt der Abdruck einfach zu spät, ist nicht dynamisch genug und die Kippreichweite ist nicht ausreichend, die etwas über 3 Meter zum Ball zu überwinden. Setzt er den Auftakt korrekt, beginnt früher über das Rechte Bein sich in den Ball zu schieben, bringt den Körper runter, führt mit der Leithand zum Ball, wobei der Kopf tief dem Leitarm wie bei einem Kopfsprung folgt, bildet sich eine gute Linie mit gestreckter Wirbelsäue und einem freien Schultergürtel, der den rechten Arm ungehindert zum Ball durchstrecken läßt, zudem über den kräftigen Druck mit dem rechten Bein er ein Geschwindigkeitsplus gewinnt, sich also deutlich aktiver zum Ball bewegt - dann hält er diesen Ball.
    Doch hier geht zuviel schief, in der Bewegung, im Timing...

    Florian Bredlow erwischt es ungleich schwieriger. Der Ball kommt aus dem Strafraum als Kopfball eines Verteidigers zu Hofmann. Der nimmt den Ball an der rechten Ecke des Strafraums an und lädt mit einem wuchtigen Dropkick direkt ab. Er steht vielleicht 17 Meter vom Tor entfernt, durch die Diagone des Balles in lange Eck sind des daher nicht ganz 20 Meter bis zur Überschreiten der Torlinie.
    Florian Bredlow steht dabei recht aufrecht nahe des rechten Pfostens, ca. einen halben Meter vor der Linie
    5:00 Bild 17 - der Ball verläßt den Fuss des Schützen
    5:00 Bild 21 - Bredlow steht nun breiter, tiefer und hat eine Art Grundstellung mit gebeugten Knien, die Hände sind etwas höher als die Knie
    5:01 Bild 1 - Bredlow hat scih verlagert, aber ein Auftakt ist aufgrund Unschärfe nicht zu erkennen.
    5:01 Bild 5 - der Ball erreicht ca. den Torraum. Auch hier können wir nun ungefähr die Ballgeschwindigkeit ermitteln, denn der Ball benötigt für die ca. 13 Meter bis zum Torraum 0,52 Sekunden, also 13 Bilder - ungefähr. Er ist damit ebenso schnell, wie der Schuss zuvor, also knapp 90 km/h. Man sieht, auch hier, der Ball fliegt mit der durchschnittlichen Abschlussgeschwindigkeit eines Torabschlusses auf das Tor zu. Bredlow hingegen hat sich deutlich verlagert, steht tiefer und scheint auch das linke Bein in Ballrichtung gesetzt zu haben.
    5:01 Bild 8 - Bredlow bewegt sich Richtung Ball, er ist aber zu verschwommen, als das ich irgendwelche Gliedmaßen unterscheiden könnte.
    5:01 Bild 12 - hier kann ich die rechte Hand erkennen, die sich mit einem Arm in Ballrichtung streckt.
    5:01 Bild 14 - zu spät, der Ball ist bereits hinter dem Torwart und passiert bei Bild 16 die Torlinie
    Viel kann man aus der Perspektive nicht sagen, zu wenig ist von der Bewegung des Torhüters zu erkennen. Daher können wir vielleicht in der höheren Perspektive mehr erkennen. Schon hier wird deutlich: Bredlow hatte viel weniger freie Sicht auf den Schützen, denn sowohl ein Spieler (Coulibaly)seiner Mannschaft versucht Hofmann direkt zu stören, als auch in der Schusslinie zwei Spieler seiner Mannschaft und ein Spieler des gegnerischen Teams stehen. War bei Sommer der Strafraum frei, stehen die Mannschaften hier im Strafraum und nur der Torrraum ist frei.
    5:13 Bild 1 - der Ball verläßt den Fuss des Schützen. Wie bereits erwähnt, steht Bredlow ca. 1 Meter vom rechten Pfosten entfernt, ca. 05, Meter vor der Linie und recht aufrecht.
    5:13 Bild 5 - Florian Bredlow hat seinen Stand verändert, er steht breiter und tiefer, auch mehr in Grundstellung
    5:13 Bild 10 - der linke Fuss macht eine Bewegung nach links, wie es scheint.
    5:13 Bild 17 - die Hüfte wird nach links verschoben, Florian Bredlow steht tiefer und sein Gewicht wirkt nach links verlagert
    5:13 Bild 19 - definitiv bewegt sich Florian Bredlows Hüfte nach links, er scheint das Gewicht zu verlagern
    5:13 Bild 23 - der Oberkörper hat sich gesenkt, das Gewichtig ist auf dem linken Bein / Fuss, die Hand bewegt sich zum Ball
    5:14 Bild 1 - Florian Bredlow agiert zum Ball, seine linke Hand streckt sich Richtung Ball, sein Gewicht liegt vollständig auf dem linken Fuss, sofern man es aus der Perspektive annehmen darf.
    5:14 Bild 6 - Definitive Schräglage von Florian Bredlow in Richtung Ball, die Linke Hand ist noch nicht gestreckt, agiert aber in Richtung Ball
    5:14 Bild 7 - das linke Bein ist gebeugt, ob der Fuss Bodenkontakt hat ist nicht sichtbar, aber anzunehmen, der linke Arm nun gestreckt in Richtung Ballflugbahn
    5:14 bild 9 - es erfolgt eine Bewegung zum Ball, aber es ist sehr unscharf.
    5:14 Bild 10 - es ist immer noch unscharf, aber deutlich ist der flache Körper und eine Streckung des Körpers zu entdecken.
    5:14 Bild 11 - es ist eigentlich zu spät, aber zwischen Bild 10 und Bild 11 passiert der Ball die Handlinie von Florian Bredlow, auch das ist deutlich knapp. Florian Bredlow liegt aber deutlich stärker als Yann Sommer wie es scheint, doch dies mag täuschen
    Die Perspektive von hinter dem Schützen bietet nun mehr Anhaltpunkte
    5:21 Bild 1 - Ich muss korrigieren. Es st kein Dropkick, sondern ein Volley - aber Vallspann. Florian Bredlow steht auch nicht nur einen Meter vom Pfosten entfernt, sondern ca. 1,5 Meter und seine Sicht ist definitiv nicht frei, sondern wird durch seine Mitspieler schon etwas eingeschränkt.
    5:21 Bild 17 - Florian Bredlow setzt den linken Fuss nach aussen
    5:21 Bild 21 - die Fussspitze des Torwarts zeigt in Aktionsrichtung!
    5:22 Bild 4 - Florian Bredlow setzt den linken Fuss auf und der Vorderfuss ist belastet, das linke Knie bereits gebeugt
    5:22 Bild 12 - Der Torwart hat seine Hüfte nach links verschoben, die linke Fussspitze ist immer noch belastet , die Ferse angehoben und so wird der "Abdruck" vorgespannt
    5:22 Bild 19 - die Kamera bewegt sich, verzerrt daher den Winkel, aber wir können deutlich sehen, wie der Oberkörper von Florian Bredlow nach unten geht.
    5:22 Bild 24 - eine Abdruckstellung, wobei auch hier die Bewegung verstärkt mit dem Ballabgewandten Bein eingeleitet worden ist, der Oberkörper ist also hinter dem Knie und hinter der Ferse, der Schwerpunkt daher nicht idealerweise über dem Abdruckbein, oder sogar leicht vor der Fussspitze des abdruckbeins, die Hüfte hängt daher leider durch.
    5:23 Bild 1 - das Ballferne Bein ist fast gestreckt, kaum mehr Dynamik kann von diesem Bein ausgehen, die Hüfte und damit der Schwerpunkt ist immer noch hinter der Ferse des Abdruckbeins, aber schön zu erkennen, wie beide Arme zum Ball geführt werden.
    5:23 Bild 4 - die linke Hand öffnet sich und bewegt sich mehr in Richtung der Schnittlinie der Ballflugbahn, das rechte Bein kann die Hüfte nicht mehr verschieben, das linke Bein bekommt nun "Druck", denn die Hüfte kommt endlich über das Fussgelenk
    5:23 Bild 7 - das linke Bein ist immer noch gebeugt, der abdruck wurde und wird nicht gut ausgelöst, das ballferne, rechte Bein kann nicht weiter nachschieben, da der Fuss den odenkontakt verloren hat. Aber man sieht, daß der Schultergürtel freier ist, der Kopf zieht mehr zum Ball...
    5:23 Bild 10 - ein wenig wurde das linke Bein gestreckt, aber es ist immer noch gebeugt. Für einen Abdruck ist das leider unzureichend.
    5:23 Bild 14 - es ist durch, es fehlen gut 30 bis 40 Centimeter um den Ball zu erreichen und ablenken zu können... Auffällig: Immer noch ist das linke Bein in einem 90 Grad Winkel... Florian Bredlow ist daher fast ausschließlich zum Ball gekippt, und hat sich nicht über das Ballnahe Bein in den Ball geschoben. zu wenig Geschwindigkeit, zu wenig Dynamik und zu wenig Reichweite sind die klare Folge. Erst in Bild 20 erreicht das Ballnahe Bein eine Streckung, da liegt Bredlow aber schon auf dem Bauch und rutscht über den grünen Rasen des Borussia Parks

    die Hintertorkamera kann kaum mehr Anhaltspunkte geben, als wir bereits haben: Florian Bredlow drückt nicht mit dem Ballnahen Bein. 5:30 Bild 19 ist die Schusslösung
    5:33 Bild 9 - Florian Bredlow kommt ins Bild. Etwas Spät, denn der Ball hat bereit Stindl passiertund dürfte daher ca. auf der Höhe des Torraums sein.
    5:34 Bild 1 - wir sehen die Gewichtsverlagerung und den Auftakt des Torwarts, aber auch wie sehr seine Hüfte durchhängt und nicht vor dem Ballnahen Bein verlagert ist. Zwar wissen wir, daß das Ballferne Bein die Hüfte weiter in Richtung Ball verschiebt, aber von einem dynamischen abdruck ist der torwart weit entfernt, da er sein Gewicht so nicht mit dem Ballnahen Bein in Ballrichtung bewegen kann, es würde im wahrsten Sinn des Wortes nach "hinten losgehen"
    5:34 Bild 9 - wie sehr nur das Ballferne Bein arbeitet, sieht man in diesem Bild überdeutlich. Florian Bredlow ist ausschließlich mit Hilfe des Ballfernen Beines zum Ball gekippt, arbeitet daher mit Körperlänge, nicht mit einer dynamischen und damit aktiven Bewegun zum Ball. die Hüfte ist deutlich hinter dem Ballnahen Bein, er kann daher nur "rückwärts" abdrücken, ein Abdruck zur Seite oder nach vorn ist so kaum möglich.
    5:34 Bild 16 - nun hat der ballferne Fuss den Bodenkontakt verloren, doch immer noch wird zu wenig über das Ballnahe Bein gearbeitet, um den Körper in Richtung Ball aktiv durch Strecken des ballnahen, linken Beines zu beschleunigen und zu bewegen.
    5:34 Bild 18 - kaum Streckung des linken Beines, der Ball hat die Bewegungslinie des Torwarts passiert und kann nicht mehr erreicht werden

    Abschließend betrachtet: Definitiv ein Kann Ball. Ein Muss Ball ist schwer, denn auch wenn es sich hier um einen Bundesliga Torwart handelt, ist dieser nur der Ersatztorwart und zudem war die freie Sicht deutlich eingeschränkter als bei seinem direkten Gegenüber. Aber ja, hier sieht man die Unterschiede: Den einen Ball muss man halten, den anderen Ball kann man halten. Florian Bredlow wird das sicherlich in der Video Analyse selst erkennen, daß er diesen Ball halten kann.
    Auch hier, was hätte er besser machen können: Eigentlich macht er fast alles richtig, doch anstelle das Gewicht der Hüfte über den Fuss hinauszuschieben und damit das Fallen unumkehrbar zu machen, damit aber alle Last und Möglichkeiten auf das ballnahe Bein zu verschieben, hängt seine Hüfte durch und der ballnahe Fuss kann keinen Abdruck erzeugen. Florian Bredlow kann nie wirklich durch Strecken des linken Beines seinen Körper dynamisch Bewegen, sondern kippt ausschließlich mit dem Ballfernen Bein. So ist seine Reichweite deutlich eingeschränkt. Hätte er sein Gewicht mehr über den Ballnahen Fuss verschoben und diese Bewegung durch Strecken des Ballnahen Beines in einen Abdruck (flach) fortgeführt, er wäre in einem dynamischen Bewegungsfluss knapp über dem Boden durch die Luft hinter den Ball geglitten. Da seine Arme sehr gut in Position waren, der Schultergürtel zudem frei und leicht nach vorn gedreht waren, er hätte diesen Ball vielleicht sogar ergreifen können - und damit sichern können.
    So kippt er nur zum Ball - und damit fehlt es an Dynamik und Reichweite.
    Bei Yann Sommer darf man daher von einem Muss Ball sprechen, reden wir hier von einem erfahrenen Nationaltorwart, bei Florian Bredlow sprechen wir von einem Kann Ball, den man mit den richtigen Entscheidungen und der korrekt durchgeführten Technik definitiv erreichen und abwehren kann.
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

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