Erst einmal vielen Dank für eure Antworten.

Ich finde, das Beispiel über ein Verbot von Tatoo`s für Profis zeigt einmal mehr, das man seine Haut nicht immer so teuer wie möglich verkaufen kann. Der Grad der Fremdbestimmtheit nimmt immer weiter Züge einer Bevormundung an.
Vernünftig wäre es sicherlich, man würde sich einigen (z.B. gewünschtes Tatoo in der Saisonpause), doch dies setzt ein gewisses Maß an Mitbestimmung voraus und dort Grenzen, wo das Privatleben der Berufsfussballer beginnt.
So habe ich dieses Thema bewußt auch deshalb aufgegriffen, weil die Zahl der Profis, die nach Beendigung ihrer Laufbahn keine gute Rückkehr ins normale Leben finden, bedenklich groß ist. Denn ihnen wurde häufig schon mit dem Start in ein NLZ ein Teil der Alltagsentscheidungen abgenommen.
Beim RB Leipzig hat man ein Zentrum ein Zuhause für 24 Stunden am Tag und 7 Tage in der Woche geschaffen. Dort kümmert man sich um vereinsnutzbaren Elemente der Berufsfussballer. Was ist dagegen schon ein normales Familienleben und wen interessiert schon ein Leben nach der Profikarriere?
Lois van Gool, Felix Magath und eine Reihe anderer Trainer wollten durch ein engmaschiges Regelwerk ihre sportlichen Erfolg sichern. Man kann festhalten, dass dies sehr häufig gelang. Allerdings im jeweiligen Verein immer nur für eine grenzte Zeit. Pep Guariola wollte sogar dem Vereinsarzt vorschreiben, bis wann die Regeneration eines verletzten Profis abgeschlossen sein muß.

Wen wundert es da, wenn selbst ein Hochschulprofessor in die gleiche Kerbe schlägt, indem er sich für weitere Verbote ausspricht.

Jeder mag über Tatoo`s denken, wie er möchte. Ich finde jedoch, das es zum Schutz der Würde eines Menschen gehört, dass er im Privatleben über sich selbst bestimmen kann. Denn er ist keine beliebige Ware, deren Wert sich lediglich aus besonderen Begabungen ergibt - jeder Mensch hat einen gleich hohen und dennoch unermesslichen Wert.

Kommen wir zum Schluß zur eigentlichen Begründung, wonach lt. diveren Studien 3 -5 % Leistungseinbußen unmittelbar nach einem Tatoo zu erwarten sind. Es gibt darüberhinaus Studien aus der Arbeitswelt, wonach der Arbeitnehmer je nach Tagesform zwischen 2 - 8 % Fehlleistungen vollbringt. Wenn also schon die Tagesform einen ebenso großen Schwankungsbereich der Leistung verursacht, dann lassen sich 3 - 5 % Leistungsverlust wohl kaum in dieser Bandbreite von 2 - 8 % exakt messen.

So komme ich ebenfalls zu dem Schluß, dass ein Einfluß des Wundheilungsprozesses nachvollziehbar ist. In welchem Maße dies geschieht läßt sich jedoch schwerlich feststellen, weil es auch ander Faktoren gibt, die die Leistung beeinflußen.
Leider kommt der Professor bei seinen Aussagen nicht zu dem Punkt, wo er geeignete Cluster gefunden hat, in der andere Faktoren als die Folgen des Stechens eines Tatoo`s für die Messung elemeniert hat.

Natürlich lieben wir unsere Idole, die wir für nahezu perfekt halten. Aber sollen und wollen sie sich für den sportlichen Erfolg und fürstlicher Gage auch mit "Haut und Haaren" an den Verein/Sponsor verlaufen?