Hallo Tobias,
du möchtest mit der Wiederholung deines Link`s sicher eine Antwort darauf haben?
Um Nils Körber präzise zu beurteilen, fehlen mir die nötigen Informationen. Auch aus dem Interview geht nicht hervor, was nun wirklich die Meinung von ihm ist und was er nur deshalb sagt, um weiterhin die Trainerunterstützung zu erhalten. Dazu möchte ich mal eine Antwort zitieren: "Körber: Ich finde, dass man im deutschen Torwartsport sehr gut ausgebildet wird, da passieren nur selten extreme Aktionen auf dem Platz. Jeder der mal Torwart war, weiß, dass man in allen Situationen seine Automatismen abspulen muss und das hilft, Fehler zu vermeiden. Im Großen und Ganzen war das Niveau sehr gut. "
Zunächst einmal erfährt man in dieser Antwort gar nichts, was ihn von anderen Torleuten unterscheidet. Denn was man siutativ abspult hängt ja auch von dem ab, was die jeweiligen Torwarttrainer für sich als richtig ansehen. Das "situative Automatischeren" hört man wesentlich häufiger in der TW-Trainer-Generationen der "Schnapper", für die es noch eine sehr klare Trennung zwischen Ziel- und Raumverteidigung gibt. So haben sie verschiedenlich ihre Probleme mit der präventiven Torverteidigung im Raum, weil sie dem Torwart weniger Fähigkeiten in seinen fussballerischen Fähigkeiten zumuten und auch seine Sprintqualitäten und Grundschnelligkeit deutlich hinter seinem Reaktionsvermögen in Torliniennähe sehen.
Es haben sich in den letzten 5 Jahren diesbezüglich schon unterschiedliche Philosophien des Torwart-Anforderungsprofils entwickelt. Dabei scheinen Hünen als Spezialisten mit großer Reichweite und Sprungkraft an der Torlinie ein Auslaufmodell zu sein, wenn sie denn nicht gleichzeitig schnell im Kopf für die richtigen Entscheidungen und in den Beinen, um früher als der Gegner dort zu sein, wo sie gebraucht werden. Ihre tragende Rolle innerhalb und außerhalb der Box ist eng an der ihrer Mannschaft gekoppelt. Auch hier entscheiden mittlerweile Zentimeter an Schnelligkeit und Beweglichkeit, wie gut man das Tor gemeinsam verteidigt. Die vielen Beinschüsse und das häufige Tunneln beim Torabschluß machen dem Torwart seine Aufgaben nicht gerade leichter.
Damit schließt sich für mich der Kreis, indem die Entwicklung eines Torwarts auch wesentlich von der Philosophie seines Trainerteams abhängt.
Doch möchte ich nicht vergessen Nils Körber meine Wünsche nach einer raschen Genesung rüber zu schicken. Denn nur wenn er fit ist, kann er anderen und sich zeigen, zu was er noch fähig ist.