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Thema: Flanken fangen wie Zieler ;-)

  1. #1
    Freizeitkeeper
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    Standard Flanken fangen wie Zieler ;-)

    Hallo,

    Leicht sarkastischer Titel, weil als neues Thema aufgemacht von hier kommend

    Wie haltet ihr es denn mit dem Rauslaufen bei Flanken/Eckbällen? Modern, scheint es, eher zurückhaltend zu sein. Mir hat man früher in der Jugend (80er Jahre) immer gesagt: wenn du rauskommst, nimm keine Rücksicht, kannst du Freund und Feind umhauen. Der Brachial-Ansatz eben. Und ja, Ball als Flanke an/in den 5er -> "da MUSST du rauskommen!".
    Fand ich immer schon äußert riskant. Wo soll man dafür Power UND Genauigkeit her holen, wenn z.B. Verteidiger und Stürmer gleichzeitig mit dem Kopf zum Ball gehen. Und der Torwart soll auch noch voll rein? Der geringste Kontakt in der Luft kann doch schon dazu führen, dass die Faust vielleicht minimal aber entscheidend abgelenkt wird und man dann "alt aussieht". Ist halt nicht jeder ein Tim-Wiese-Typ.

    Dann das Training mit den Aufblaspuppen als Störfaktor-Simulation. Das kann wohl kaum die Angst nehmen, sich ins Getümmel zu schmeißen. Eher schult das Laufweg-Auge-Koordination oder sowas? Ein 90kg Stürmer in Aktion kippt sicher auch nicht so leicht um wie 2 statische Ballons... Realistisch trainieren geht aber kaum wegen der Verletzungsgefahr für alle Beteiligten. Ist also eher Mentalitätssache und hat mit persönlicher Risikobereitschaft und In-Kauf-Nehmen der Konsequenzen zu tun.

    Ich meine, wenn vor dir am 5er schon Getümmel ist und der Ball kommt scharf rein, dann ist die in Sekundenbruchteilen abschätzbare Wahrscheinlichkeit, den sicher abzufangen/wegzufausten nur hoch genug, wenn du die Lücke zum Ball hast und sie v.a. in dem Moment auch siehst (durch das Puppentraining?). Denn eine geringere Wahrscheinlichket korreliert mit einer höheren für Verletzungen. Im Zweifel also eher "auf die Linie zurück" kann ich daher gut nachvollziehen.

    Oder andere Frage: Erkennt ihr solche Situationen, in denen kein eigener Mann mehr ran kommt oder schlecht steht und entschließt ihr euch sich DANN erst für die Aktion?

    Gruß,
    AH-Olli

  2. #2
    Amateurtorwart
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    Nicht nur bei Zieler, sondern insgesamt kann man die Beobachtung machen, dass die Quote der Kopfballtreffer am oder im 5-er steigt, weil die Keeper hierbei an der Torlinie verharren und diese Arbeit an ihren Defensivspieler delegieren. Man kann es manchmal selbst dann beobachten, wenn die Flanke eigentlich lange genug in der Luft ist, sodass der Ball vom Keeper sicher abgewehrt werden könnte.

    Die taktische Rückkehr zur Torlinie geht zeitlich einher mit der Unsitte, den Gegner mit seinen Ellenbogen ins Gesicht zu schlagen, bzw. einem Torwart im Getümmel in die Rippen zu dreschen, sodass er sich bei der nächsten Aktion überlegt, ob es für in Sinn macht, eine Verletzung zu riskieren.
    Weil der Oberkörper des Torwarts während der Fangenaktion einer hohen Flanke zeitweilig ungeschützt ist, kann es hier zu schwerwiegenden Verletzungen bis hin zur Sportinvalidität kommen, was bei Berufsspielern ein vatales Ende ihrer Karriere bedeuten würde.

    Will man den Torwart wieder wie früher bei hohen Flanken abwehrsicher im Raum sehen, dann muß man zunächst einmal ans Regelwerk, damit ein Ellenbogencheck schon beim ersten mal zu einer "Roten Karte" mit langer Sperre führt. Denn die Gesundheit geht nun einmal auch beim Torwart vor!

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Zunächst müssen wir mal attestieren, daß viele Flanken heute mit mehr Tempo kommen. Zudem ist vor dem Tor wesentlich mehr los, die modernen Bälle sind zudem Sportgeräte, die so gut geschnitten werden können, daß Manni "Bananenflanke" Kaltz sicherlich vor Neid Gesichtsfarbe verliert....

    Zudem kommt jetzt hinzu, daß der Torwart, wenn er denn raus kommt, oft in der letzten Zeit in der Kritik war... vieles davon ist berechtigt, aber es ist einfach auch so, daß gerade im Amateur-Bereich der Torwart oft vollkommen Schutzlos ist.
    Hatte man früher immer den Kommentar, daß der 5er einen besonderen Schutz darstellte (das war eigentlich nie der Fall, aber es wurde so gelebt), ist das dank der modernen Medienwelt inzwischen überall angekommen, daß der Torwart bei seinen Aktionen keinen besonderen Schutz genießt... und dann kommen die besagten Szenen dazu, plötzlich ist der Torwart mehr oder minder in der Totalkritik... und weil nun die Furcht da ist, daß Du als Torwart beim rauslaufen Dich nicht nur verletzt, sondern auch noch ggf. einen Elfer verursachst, weil Du ein wenig Kontakt hattest... die Folge ist doch dann klar: Der Torwart bleibt drinne!

    Für den Zuschauer ist das gut, es gibt mehr Tore, für den Trainer ist es eine zusätzliche Aufgabe, denn jetzt ist die Lufthoheit plötzlich hauptsächlich durch den Defensivverbund herzustellen und nicht mehr durch den Torhüter.

    Jetzt muss man einfach mal seitens der Verbände nachdenken, ob man dem entgegen wirkt - und dann wäre es ratsam, die Vergehen im Luftkampf, vor allem gegen die Torhüter, strenger zu beobachten und auch zu ahnden... und vielleicht kommt man dann doch auf eine Art "Schutzzone 5er" zurück, aber dann halt offiziell im Regelwerk.

    Und ja, das Tw Spiel verändert sich, oft auch aufgrund solcher Dinge...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Amateurtorwart
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    Recht hat jeder von euch (leider)

    Diese Aufblaspuppen, ja, schön wenn man mal damit trainieren kann. Aber simulieren kann man es nicht wirklich.
    Aber auch mit einem Mitspieler der ein bisschen im Weg steht, ist es nicht möglich.

    Oder andere Frage: Erkennt ihr solche Situationen, in denen kein eigener Mann mehr ran kommt oder schlecht steht und entschließt ihr euch sich DANN erst für die Aktion?
    Denke da ist es dann schon zuspät.
    Gehen wir mal von folgenden aus:
    Eckstoß
    5 Stürmer sprinten vom 11er aus richtung Tor, sobald der Eckstoß ausgeführt wird (ein Stürmer muss ja nicht die Flugkurve usw. des Balles abwarten)
    Der TW analysiert die Flugkurve, beginnt seine Aktion, muss dann noch schaun ob ein Verteidiger hinkommt oder nicht.
    Denke dann kommst du sicher zu spät.
    Wenn sich der TW entscheidet zum Ball zugehen, MUSS ein lautes kräftiges "Torwart o.ä" reichen um seinen Mitspieler klar zumachen das der TW rauskommt.
    Dann passt es auch von der Zeit her, wenn der TW es gewohnt ist, es trainiert hat und schnell agiert.

    Das der TW bei Flanken besonders geschützt gehört, steht ja außer Frage.
    Ellbogen in die Rippen, Hand im Gesicht, absichtliches Unterlaufen, absichtliches drauffallen wenn der TW den Ball hat.
    All das gehört stärker geahndet.
    Der TW ist nunmal Schutzlos am Oberkörper, wenn er den Ball runterfängt.

    Ja, Bälle sind auch schneller und besser für die Feldspieler geworden.
    Zudem werden sie in letzter Zeit (zumindest bei mir)
    sehr gehäuft auf den 1ten Pfosten gezogen,
    was es unmöglich macht, als TW der aus dem Stand kommt, kannst du die 5 Meter Distanz einfach nicht schneller überbrücken als der Stürmer der im Vollsprint ankommt.
    Wobei man wieder bei der Situation ist, das man als TW ja erst mal schauen muss wo der Ball hingeht.
    Und dann besser geschützt gehört, wenn der Stürmer dich wegcheckt

    "Zudem kommt jetzt hinzu, daß der Torwart, wenn er denn raus kommt, oft in der letzten Zeit in der Kritik war..." meinst du damit das Thema "Schutzknie" Steffen?
    Natürlich kann man das "Schutzknie" auch übertreiben, wie wir ja alle wissen.
    Aber:
    erstens, es ist genauso ein "Schwungknie"
    zweitens, wieso ist da der Aufschrei so groß? Bricht dir einer die Rippe weil er dir im Getümmel in die Rippen schlägt, heißt es doch wieder "war keine Absicht, war im Zweikampf"
    drittens, würde man den TW die Sicherheit eines 5 Meterraums geben und auch mal Gelbe Karten verteilen, wenn der TW angegangen wird, dann müsste man als TW nicht immer ein "Schutzknie" benutzen.


    Hab jetzt bewusst nur Stellung zu den vorherigen Kommentaren bezogen, weil alle meine Meinung wieder spiegeln.
    Geändert von SpVgg_TW (31.01.2018 um 11:06 Uhr)

  5. #5
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Ich denke, Du hast mit dem Schutzknie genau getroffen, wo das Problem gelagert ist... Setzt Du es ein, ist es Foul, weil Du die Verletzung des Gegenspielers in Kauf nimmst - die Regel ist klar. Rempelt Dich einer, unterläuft Dich oder rammt Dir das Knie in die Seite, daß die Luft weg bleibt, ist es Zweikampf und der Tw soll bloß nicht jammern...

    Und genau hier liegt das Problem: Man möchte die Härte aus dem Spiel nehmen, aber in gewisser Hinsicht ahndet man diese nicht. Und weil man den Torwart nicht schützt, ergeben sich im Spiel auch gewisse Haken, denn das "Schwungbein" ist bei der Kollision mit dem Gegner ebenso wie ein "Schwungarm" ggf. vom Schiri als Benachteiligung des Gegenspielers als Foul zu ahnden, die Regel gibt es her.... und damit hat man ein Problem, weil eben die Leute, die die Regeln machen und betreuen, das Spiel des Torwart, welches sich zum Teil doch deutlich unterscheidet, kaum berücksichtigen....
    Das ist eben etwas schwerer, weil hier viele kleine Für und Widerpunkte enthalten sind, die nicht so einfach mal eben zu klären sind - für mich aber sind just diese Dinge auch ein Grund, warum gerade im Profi Bereich wesentlich weniger Torleute hier das Risiko wagen, oder eben im Getümmel den Ball aus der Luft abfangen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  6. #6
    Amateurtorwart
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    Natürlich hat Steffen recht, wenn er sagt, dass die Flanken heutzutage mit einer größeren Härte und Präzision getreten werden, als dies früher zumeist der Fall war.

    Dennoch kann man die TW-Fähigkeiten verbessern, wenn sie spielnah trainiert werden. Jedoch nicht durch Simulation (Puppen, Stangen, usw.), sondern durch spielnahe Übungen und Spielformen.

    Hier sollte das TW-Training neue Wege gehen, indem der TW-Trainer dem TW durch "learning by doing" dort hilft, wo die Unterstützung notwendig ist. Hierfür kann es notwendig sein, dass der TW-Trainer sein Wissen als Mannschaftstrainer verbessern, um die gewünschten TW-Situationen bestmöglich reproduzierbar zu ermöglichen. (an anderer Stelle hatte ich euch gefragt, wie ihr die Inhalte der TW-Ausbildung seht - so gehört für mich ein gutes mannschaftstaktisches Verständnis zu den Fähigkeiten eines TW-Trainers - sonst hat er lediglich eine isolierte Situationsanalyse, mit der er nur einen Teil der TW-Defizite trainieren kann)

    Spielnah heißt in diesem Zusammenhang für mich, es gemeinsam mit der Mannschaft zu trainieren, um über passive, halb passive und aktive Mitwirkung der Mitspieler die Leistungssteigerung des Keepers systematisch zu verbessern. Ganz nebenbei trainiert er dabei auch das Verständnis der Spieler für die Möglichkeiten eines Torwarts, bzw. des Torwarts zu seinen Spielern, was das "blinde Verständnis" untereinander verbessert. Denn in starken Drucksituationen muß man sich 100 %-ig aufeinander verlassen können. Weiß der Keeper nicht, was seine Mitspieler machen, ist er der "Gelackmeierte". Bislang wurde soetwas lediglich im Trainerstab nach dem Spiel analysiert, aber zu wenig spielnah trainiert. Der Videoanalyst sollte auch das Training genauer beobachten, damit eine Schnittstellenanalyse die Schwachpunkte zwischen Training und Wettbewerb klarer heraus arbeiten kann.

    Das Thema: "Schutzknie" und "Schwungknie" wurde bereits verschiedentlich diskutiert. Dennoch braucht es mehr Fakten, weil sich das TW-Spiel von damals und heute stark verändert hat.
    Lt. BuLi-Statistik beträgt die Distanz einer durchschnittlichen TW-Aktion zwischen 5 - 6 Metern. Leider fehlt hier noch der Hinweis, wieviel % davon hohe Bälle waren bzw. welches Distanz hierfür zurück gelegt werden mußte. Denn je kürzer die Distanz, je steiler ist der Absprung und je mehr wird das Knie ausschließlich als "Schwungknie" benötigt. Bei größerer Distanz ist der Absprungwinkel deutlich flacher, sodass es sich manchmal gar nicht verhindern läßt, dass das Schwungknie auch als Schutzknie fungiert. Das bewußte Stehenlassen des Knies, um damit eine Verletzung des Gegners inkauf zu nehmen, sehe ich sportlich als nicht notwendig und deshalb als Foul.

    Neben der Veränderung in den Trainingsmethoden zum Abfangen hoher Flanken sehe ich jedoch eine Änderung des Regelwerks zum Schutz vor Verletzungen als notwendig. Der Torwart kann sich den Richtungswinkel nicht aussuchen, weil er stets frontal zum Ball gehen muß, sodass er besonderen Verletzungsgefahren ausgesetzt ist.

    Es gibt zu viele Keeper, die aufgrund fehlender Regeln im Fußball vorzeitig ihre Karriere aufgrund von Sportinvalidität beenden mußten. Eine Korrektur zum besseren Schutz des Torwarts ist dringend nötig, denn hier kann auch ein spielnahes Training zwar die Fähigkeiten verbessern, aber nicht die Risiken im Wettkampf mindern.

    Natürlich wollen die Zuschauer viele Tore sehen! Aber sie freuen sich auch über die besondere Leistung aller Spieler der Mannschaft. Dies gilt m.E. sowohl für den Profi-, wie auch für den Amateurbereich.

  7. #7
    Amateurtorwart
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    Da fallen mir jetzt direkt zwei Probleme ein.

    1. "Rempelt Dich einer, unterläuft Dich oder rammt Dir das Knie in die Seite, daß die Luft weg bleibt, ist es Zweikampf und der Tw soll bloß nicht jammern..."
    Einfachstes Mittel wäre hier Schutzzone 5er...
    Mit der klaren Anweißung für Schiris, beim ersten einsteigen gibts eine deutliches Gespräch und beim zweiten wird direkt Gelb gezogen.
    Alle reden immer davon das man "offensivkünstler" vor dem Tretter schützen muss, aber keiner redet davon das man einen TW auch vor den 5 Trettern schützen muss die gleichzeitig reinholzen.
    Es müssen erst wieder einige sehr schwer verletzt werden, indem ihn die Rippe die Lunge durchbohrt z.b., bis etwas passiert.

    "Und genau hier liegt das Problem: Man möchte die Härte aus dem Spiel nehmen, aber in gewisser Hinsicht ahndet man diese nicht. Und weil man den Torwart nicht schützt, ergeben sich im Spiel auch gewisse Haken, denn das "Schwungbein" ist bei der Kollision mit dem Gegner ebenso wie ein "Schwungarm" ggf. vom Schiri als Benachteiligung des Gegenspielers als Foul zu ahnden, die Regel gibt es her...."
    Da ist auch wieder das Problem das es von vielen Schiris sehr unterschiedlich bewertet und gehandhabt wird. Ja, die Regel gibt es her, aber dazu müsste seiten des DFB auch mal eine klare Schulung erfolgen und es eine klare Linie geben.

    2. "weil eben die Leute, die die Regeln machen und betreuen, das Spiel des Torwart, welches sich zum Teil doch deutlich unterscheidet, kaum berücksichtigen...."
    Das Problem ist ja das 99% keine Ahnung vom Torwartspiel haben. Sowohl Trainer, Spieler, Schiedsrichter, Funktionäre usw. Von den Neunmalklugen Zuschauern will ich garnicht anfangen.
    Off-Topic: Wenn ich ab und an mal das Jugendtraining halte, stell ich gern die Kids beim kleinen Tor auf, lass sie einen Ball von der Torlinie zum Mitspieler werfen der aus 7-10 Meter aufs Tor köpft (einer vom anderen Team steht im Tor), der Kopfballspieler läuft dann ins Tor um den Ball vom Gegnerteam zu halten und so in Dauerrotation. Damit die Kids vllt ein bisschen verstehen das es als TW nicht so einfach ist und so vllt. weniger auf dem TW rumhacken wenn mal ein Ball im Spiel reingeht.


    Früher hieß es ja immer,
    "Wenn du rauskommst, muss knallen damit dann keiner mehr hingeht, solang du den Ball hast, kannst alles machen!"
    Heute, wird dir als TW ja fast jeder Kontakt als Foul ausgelegt, da is klar das ich auf der Linie bleibe und mich auf die direkte Zielverteidigung konzentriere.
    Wer hat schon bock das er mit offenen Oberkörper, ohne Schwung-knie und arm in 5 Leute springt um den Ball zu haben, wenn du e damit rechnen muss, das der Schiri 11er gibt, weil er es als "Angriff auf den Gegner auslegt"
    bzw. ist es mir allein 4 mal in der Hinrunde passiert, das mir der Schiri gesagt hat, das er das nächste mal beim angezogenen Knie pfeifft. Dabei war es nie ein "Schutzknie" sondern das Schwungbein weil der Gegner locker ein Meter weg war, aber ich könnte ihn ja treffen...

  8. #8
    Amateurtorwart
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    "Dennoch kann man die TW-Fähigkeiten verbessern, wenn sie spielnah trainiert werden. Jedoch nicht durch Simulation (Puppen, Stangen, usw.), sondern durch spielnahe Übungen und Spielformen."
    Stimme ich voll zu

    "Hier sollte das TW-Training neue Wege gehen, indem der TW-Trainer dem TW durch "learning by doing" dort hilft, wo die Unterstützung notwendig ist. Hierfür kann es notwendig sein, dass der TW-Trainer sein Wissen als Mannschaftstrainer verbessern, um die gewünschten TW-Situationen bestmöglich reproduzierbar zu ermöglichen. (an anderer Stelle hatte ich euch gefragt, wie ihr die Inhalte der TW-Ausbildung seht - so gehört für mich ein gutes mannschaftstaktisches Verständnis zu den Fähigkeiten eines TW-Trainers - sonst hat er lediglich eine isolierte Situationsanalyse, mit der er nur einen Teil der TW-Defizite trainieren kann)"

    Puh, großer Abschnitt
    "Neue Wege gehen" ja, sollte und muss man denk ich auch.
    Wie dieser Weg ausschaut, hab ich leider keine genaue Anleitung, sicher mit spielnahen Übungen wie gesagt, aber trotzdem darf das Kerngeschäft der Zielverteidigung nicht vergessen werden.

    "der TW-Trainer sein Wissen als Mannschaftstrainer verbessern"
    Ja, KANN und sollte er, damit er die ganze Situation analysieren kann und nicht nur die wenigen Sekunden der TW-Aktion
    Aber, viel wichtiger wäre, das ein Mannschaftstrainer sein Wissen über den TW verbessern MUSS


    " Der Videoanalyst sollte auch das Training genauer beobachten, damit eine Schnittstellenanalyse die Schwachpunkte zwischen Training und Wettbewerb klarer heraus arbeiten kann."
    Also im Amateurbereich finde ich jetzt einen dauerhaften Videoanalyst etwas fehl am Platz.
    Im Profibereich hoffe ich doch schon das so etwas regelmäßig gemacht wird.

    "Das Thema: "Schutzknie" und "Schwungknie"…."
    5-6 Meter, ok interessant, ist ja wieder der 5 Meterraum. Ein Stürmer aggiert bei z.B. Ecken meist mit 10 Metern (16er bis 5er).
    Und ein Stürmer, der mit Vollspeed ankommt der hat immer einen deutlich flacheren Winkel und immer mehr Energie dabei als der TW. Das soll jetzt das Schutzknie nicht rechtfertigen. Aber da brauche ich mein Schwungknie, damit ich diesen einen Schritt vor dem Stürmer sein kann. Nur versuchen eben viele Stürmer genauso hoch zu springen wie der TW mit den Armen kommt, was meist nicht geht und dann brauche ich mein Schutzknie schon aus dem Grund, damit es mich vor dem Einschlag schützt, wobei der Stürmer eigtl ja meist seitlich in den TW knallt.
    Das bewusste stehenlassen und damit in den Gegner springen, ist natürlich unter aller sau und auch als Foul zu ahnden.

  9. #9
    Amateurtorwart
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    Zitat Zitat von SpVgg_TW Beitrag anzeigen
    "

    "Hier sollte das TW-Training neue Wege gehen, indem der TW-Trainer dem TW durch "learning by doing" dort hilft, wo die Unterstützung notwendig ist. Hierfür kann es notwendig sein, dass der TW-Trainer sein Wissen als Mannschaftstrainer verbessern, um die gewünschten TW-Situationen bestmöglich reproduzierbar zu ermöglichen. (an anderer Stelle hatte ich euch gefragt, wie ihr die Inhalte der TW-Ausbildung seht - so gehört für mich ein gutes mannschaftstaktisches Verständnis zu den Fähigkeiten eines TW-Trainers - sonst hat er lediglich eine isolierte Situationsanalyse, mit der er nur einen Teil der TW-Defizite trainieren kann)"

    Puh, großer Abschnitt
    "Neue Wege gehen" ja, sollte und muss man denk ich auch.
    Wie dieser Weg ausschaut, hab ich leider keine genaue Anleitung, sicher mit spielnahen Übungen wie gesagt, aber trotzdem darf das Kerngeschäft der Zielverteidigung nicht vergessen werden.

    "der TW-Trainer sein Wissen als Mannschaftstrainer verbessern"
    Ja, KANN und sollte er, damit er die ganze Situation analysieren kann und nicht nur die wenigen Sekunden der TW-Aktion
    Aber, viel wichtiger wäre, das ein Mannschaftstrainer sein Wissen über den TW verbessern MUSS


    " Der Videoanalyst sollte auch das Training genauer beobachten, damit eine Schnittstellenanalyse die Schwachpunkte zwischen Training und Wettbewerb klarer heraus arbeiten kann."
    Also im Amateurbereich finde ich jetzt einen dauerhaften Videoanalyst etwas fehl am Platz.
    Im Profibereich hoffe ich doch schon das so etwas regelmäßig gemacht wird.".
    Ja, das gebe ich gerne zu, dass es ein großer Schritt ist. Denn zunächst einmal muß man den Mannschaftstrainer davon überzeugen, dass zur Defensiv-Abstimmung auch der Torwart gehört. Der Keeper braucht wie seine Kollegen auf dem Feld ein spielnahes Training. Dabei könnten Puppen, Stangen usw. die Gegner und Mitspieler nur unzureichend ersetzen.

    Als nächstes kann es gar nicht schaden, wenn der TW-Trainer eine Ausbildung als Mannschaftstrainer aufnimmt, um sein Wissen zu erweitern. Selbst, wenn er später keine Mannschaft trainieren möchte, lernt er bei dieser Ausbildung einiges, was ihm beim TW-Analyse besser eine Gesamtsituation zu erfassen, als wenn er es lediglich auf den aktiven Teil des Keepers beschränkt. (Hatte vor einiger Zeit dazu Position bezogen, als man bei den Bayern allein Ullreich für die Niederlagen unter Ancelotti verantwortlich machen wollte)

    Was kann man als TW-Traner verlieren, wenn man sein Wissen erweitert, indem man sich mit den unmittelbaren Kontakt-Spielern auf dem Fald mehr auseinander setzt, um zu erfahren, wie man es dem Gegner richtig schwer machen kann, zum Torerfolg zu gelangen und ganz nebenbei seiner Mannschaft noch effektiver beim Siegen hilft? Was spricht aus eurer Sicht dagegen, neue Wege zu gehen?

    Ich denke zum Thema Torwartschutz wurde schon sehr viel gesagt. Auch mir geht es manchmal auf den Senkel, wenn ich Mannschaftstrainer oder Reporter dabei beobachte, wie sie ihr Halbwissen an den Zuschauer verkaufen. Da darf jeder ohne großes Hintergrundwissen entscheiden, was ein Torwartfehler war. Aber wehe, ein TW-Trainer würde es waren, an den Leistungen seiner Vorderleute zu zweifeln? Naja, der wird ja erst gar nicht gefragt. Selbst in der Nationalmannschaft gibt nicht Andi Köppke nach einem Länderspiel seinen Senf dazu, sondern Andere.

    Ein Teil der Sorgen um die Gesundheit unserer Keeper resultiert aus Unwissenheit. Ein anderer Teil ist dem Willen der Verantwortlichen geschuldet, im Zweifelsfall den Angreifer Vorteile zu verschaffen, weil nun einmal der Zuschauer viele Tore sehen will.

  10. #10
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Eins muss man aber hier mal schreiben, denn ich weißnicht wie viele hier mitlesen...
    Also, um z.B. bei einem Bundesliga Verein Tw Training leiten zu dürfen, ist als Tw Trainer eine B Lizenz "Leistungsfussball" in den meistne Fällen unabdinglich. Das Zertifikat für den zudem zumeist geforderten Tw Trainer Leistungskurs des DFB gibt es auch nur, wenn man eine C-Lizenz mit Tw Trainer Basiskurs-Zertifikat, entsprechende Tätigkeit als Tw Trainer belegen kann. Alternativ ist auch eine B-Lizenz Grundvoraussetzung für den DFB Leistungskurs Tw Trainer.

    Somit ist JEDER Tw Trainer mit diesem Zertifikat Inhaber einer gültigen Fussball Trainer Lizenz, die Grundlagen der Fussball Trainer Tätigkeit sind also sehr wohl seitens des DFB gefordert. Meines Wissens hat z.B. Klaus Thomforde eine A-Lizenz, Jörg Daniel ist Fussball-Lehrer, Stefan Wessels hat eine A-Lizenz, Sven Hoffmeister hat meines Wissens eine A-Lizenz, Dimo Wache von Darmstadt 98 hat eine B-Lizenz, David Thiel von Leverkusen hat meines Wissens eine A-Lizenz, ebenso hat auch Eberhard Trautner meines Wissens eine A-Lizenz, ebenso wie Thomas Schlieck...

    Somit sind viele, wenn nicht die Mehrzahl der Tw Trainer eigentlich Mannschaftstrainer. Am Beispiel aber von z.B. Oliver Reck kann man nun erkennen, wie gut oder wie schlecht ein Torwart sich als Mannschaftstrainer macht... aber hey, vom Papier her: Die meisten dürften das haben, diese Forderung mss man also nicht ständig wieder stellen...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  11. #11
    Amateurtorwart
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    Ja, beim DFB und den Verbänden achtet man schon sehr darauf, dass ein als TW-Trainer tätiger Mitarbeiter auch eine Mannschaftstrainer-Lizenz besitzt. Allerdings interessiert es sie herzlich wenig, ob dabei auch praktische Erfahrungen als Mannschafts-Vereinstrainer erworben wurden. Hinzu kommt, dass Ex-Nationalspieler direkt eine höhere Mannschaftstrainer-Lizenz erwerben konnten. (Jetzt gibts eine Reihe ehemaliger Profis, die bereits in den unteren Lizenzen mächtig ins Schwitzen geraten, weil sie erkennen, dass es ein gewaltiger Unterschied ist, ob man trainiert wird oder andere trainieren soll.)

    Bei den Vereinen ist es unterschiedlich. Liegt u.a. auch daran, dass es für viele Ex-Keeper bei ihrem Wechsel zum TW-Tranier noch gar nicht das Angebot für eine TW-Trainer-Ausbildung gab. Sie haben sich autodidaktisch das nötige Wissen angegeignet, sodas sie ihren Job ebenfalls gut verstehen und nicht den Wunsch haben, sich nochmals auf die Schulbank zu setzen. Problem wurde bereits angedeutet: diese Leute beschränken sich darauf, lediglich den Teil der TW-Aktion zu analysieren, wenn ihnen der ausreichende Hintergrund für Gruppen- und Mannschaftstaktik fehlt, um es im Gesamtzusammenhang in Übungen und Spielformen wettkampfnah trainieren zu können.

    Gibt ja bereits seit Jahren die TW-Trainer-Lizenz mit UEFA-Level. Leider wird eine TW-Trainerlizenz beim DFB nicht anerkannt, weil sie nicht unsererm Anforderungsprofil entspricht. Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn man auch hier endlich zu einer standardisierten TW-Trainer-Ausbildung mit Kompetenzübertragung durch Prüfung gelangen würde. Es würde m.E. zu einer Aufwertung des Funktionsbereichs führen und so manche Diskussion über die Fachkompetenzen gäbe es vielleicht nicht mehr.

    Ähnlich "dünn" gestaltet sich die Situation bei den Mannschaftstrainern für den Bereich des TW-Trainings. Zwar findet in der Ausbildung jeweils ein Modul TW-Training statt, was so gerade ausreicht, um eine einfache TW-Trainingseinheit zu leiten. Doch reicht es auch, um TW-Defizite zu erkennen und durch geeignete Übungen zu korrigieren? Reicht es überhaupt für eine systematische Ausbildung von Keepern? Seht ihr dort überhaupt große Unterschiede zwischen Ex-Profis als Feldspieler und den Amateuren?

    Ich würde mich freuen, wenn dem Ausbildungsteil des TW-Trainings mehr Aufmerksamkeit in den DFB-Lizenz-Ausbildungen geschenkt werden würde. Ich denke, man kann all das, was ein TW-Trainer in jahrelanger Praxis an Fähigkeiten erwirbt, nicht in ein paar Tagen seriös vermitteln.

    Ich sehe gutes Optimierungspotenzial darin, wenn man während der Ausbildung die TW-Aufgaben besser in Feldspieler-Aufgaben integriert. Denn der TW gehört nun mal im Team. Ja er hat darin sogar eine Schlüsselpositoin, weshalb ihm auch vom Mannschaftstrainer m.E. mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden sollte.

    Wie soll ein Mannschaftstrainer ohne fundiertes Hintergrundwissen über TW-Training zu einer Entscheidung gelangen, ob der TW situativ zur hohen Flanke offensiv hochsteigt oder sie an der Torlinie erwartet?

    Aber warum auf andere warten, wenn man sich selbst seinen Weg als TW-Trainer gestalten kann? Gerade, weil jeder TW-Trainer etwas weiß, was der andere gern wissen möchte, kann man im Austausch mit ihnen schon viel lernen, auch wenn letzendlich (wie bei den Mannschaftstrainern) jeder seine eigenen Stärken (und Schwächen) besitzt. Spaß wollen wir doch alle dabei haben! Was sollte es sonst für einen Grund geben, sich von seinem Traum abhalten zu lassen?

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