Hab mir gerade mal auf der Dortmunder Homepage die Selbstbeschreibung von Bürki angeschaut. Bei einem seiner Vorteile hab ich jedoch so meine Zweifel?
Hier heißt es: "Bürki versteht sich als mitspielender Torhüter, der bei eigenem Ballbesitz hoch steht und als elfter Feldspieler agiert, der Rückpässe beidfüßig verarbeiten und sofort weiterleiten kann. Er hat den Anspruch, das Spiel zu eröffnen und schnell zu machen – auch mit weiten und zentimetergenauen Abwürfen. Dabei hat er kein Problem damit, zuzugeben, dass er sich „wie so ziemlich jeder Torwart meiner Generation viel bei Manuel Neuer abgeschaut“ hat."
Doch als mitspielender Torwart sieht man ihn selten. Das mag auch daran liegen, dass er nicht unbedingt zu den sprintstärksten Keepern gehört, sondern seine Stärken eher in der Torliniendominanz liegen. Hinzu kommt, dass sein schwacher Fuß ziemlich wacklig ist, so dass er sich damit kaum mittellange Pässe zutraut. Hier ist ihm ein gesunder Manuel Neuer um Längen voraus! Denn das ist keine Frage das Alters, sondern der Traningsschwerpunkte.
Damit kommen wir zum Torwarttrainer. Teddiy de Beer gilt Dortmunder Urgestein und hat sich sowohl als Torwart wie auch als Torwarttrainer besondere Verdienste für den Verein erworben. Seine unangefochtene Autorität zog jedoch einen langen sportlichen Schatten, hinter dem sich immer weniger entwickeln konnte. Denn wenn ich fast nichts mehr begründen muß, dann besteht die Gefahr, selbst zu früh mit den Leistungen meiner Keeper zufrieden zu sein, anstatt tagtäglich in sportliche Grenzbereiche zu trainieren.
Sich weniger zu hinterfragen birgt die latente Gefahr "betriebsblind" zu werden.
Der Trainerstab des BVB ist m.E. jedoch stark genug, um hierfür eine gute Unterstützung zu leisten. So besitzt er mit dem Torwarttrainer Marko Knoop ist ein Torwarttraienr der jungen Generation und hat eine etwas andere Vita als die meisten in seiner Branche. So erwarb er sich Grundlagen der Trainingslehre an der Uni Bochum. Danach konnte er praktische Erfahrungen als Torwarttrainer beim VFL Bochum und RB Leibzig sammeln, bevor er zum BVB wechselte. Er könnte für den "frischen Wind", den es beim BVB-Torwart-Training meiner Meinung nach braucht, sorgen.
Doch muß man m.E. nicht gleich das Alte durch etwas Neues tauschen, wenn beides gemeinsam mehr Vorteile bietet. Mir stellt sich deshalb die Frage, ob Marco Knoop und Teddy de Beer sich ihre Aufgaben beim Torwarttraining teilen sollten? Vier Augen sehen mehr als 2! Gerade wenn es um die Detailarbeit geht. Denn wenn jeder Torwarttrainer seine Stärken einbringt, dann profitierten letzendlich die Torhüter davon.
Aus der Konstellation eines jungen und erfahrenen Torwarttrainers könnte sich auch die Selektion der Nr. 1a und 1b ergeben. D.h. man sollte sich als Spitzen-Team zwei gleich gute Keeper suchen.
Genau, wie die Chemie unter den Trainern stimmen muß, muß sie das auch bei den Keepern, damit man sich als Team im Team versteht und sich gegenseitig zu höheren Leistungen pushen kann. Das es dabei hin und wieder mal zu Reibungen kommen kann, ist normal und sollte als Ansporn zu verstehen sein, sich nicht mit dem Guten zufrieden zu geben, solange es noch besser geht!