Liebe Torhüter und Torwarttrainerkollegen,
mir kommt es vor, als würde die Rolle des Torwarts als Schlüsselspieler eines Teams immer mehr in eine Rolle gedrängt, in der es nicht mehr allein um sportliche Interessen geht, sondern um weitaus mehr!
Nehmen wir als Beispiel den Wechsel vom 21-jährigen Youngster-Keeper Leo Weinkauf von Bayern München zu Hannover 96! Auf den ersten Blick wird man vielleicht sagen: "Hat der Junge richti gemacht, weil man bei den Bayern seit Jahren nur noch fertige Torspieler haben möchte. Erst recht nach den Experimenten mit Stefan Wessels und Michael Rensing."
Doch scheint dies leider nur ein Teil der Entscheidung zu sein, weil man sich den aufnehmenden Verein Hannover 96 in Betracht ziehen sollte. Vereine wurden einst mit langfristigen sportlichen Zielen gegründet. Aber nicht so bei Hannover 96. Denn dort ringt ein Kapitalgeber um die Mehrheit mit dem einzigen Ziel, den Verein in ein Wirtschaftsunternehmen mit Gewinnmaximierung umzuwandeln, um ihn dann meistbietend zu verschachern. Wie soetwas in der Praxis ausschauen könnte, davon durften sie die 96 - Fans bereits ein Bild machen, denn hier gab es einen besonders hohen Verschleiß an Trainern und Sportdirektoren. Denn anders als bei den Bayern wird Hannover 96 ohne den nötigen Sachverstand regiert. Der größte Unterschied zwischen der US-Regierung und Hannover 96 besteht wohl darin, als das Trump "Twitter" für seine heilsbringenden Botschaften benutzt, während Kind noch jede sich bietende Gelegenheit für sein Geschwätz nutzt.
Der Profi wird dabei nicht mehr als ein Mensch gesehen, sondern ist zur Ware geworden, die ein- und verkauft werden kann. Nach dem Bosman-Urteil gab es zwar eine Korrektur, durch die man glaubte die Menschlichkeit im Profi-Fussball dadurch wieder herstellen zu können, als dass man ihnen das Grundrecht zur freien Entfaltung und freien Wahl ihres Berufsortes zugestand. Doch ist der Fussballer hier wie in anderen Ländern längst zu einem Kapitalgeschäft mit Gewinnmaximierungsabsichten geworden. Allerdings zeigen die Schuldenberge einiger Vereine auch, dass es sich hierbei um ein hochriskantes Geschäft handelt, bei dem man sich dann leicht verspekulieren kann, wenn man konzeptlos lediglich kurzfristige Gewinnmaximierung anstrebt.
Was den Profis von Morgen erwartet, wurde kürzlich von einer Journalistin umfangreich recherchiert und kann unter dem Link: https://correctiv.org/recherchen/stories/2018/01/30/niemand-nennt-es-geschaft/
nachgelesen werden.
Wie seht ihr die Entwicklung? Was würdet ihr als guten Freund Leo Weinkauf raten?