Es ist eine Frage einer individuellen Ausbildung in günstigen Rahmenbedingungen und deshalb müßig darüber zu diskutieren, ob den das Talent oder der Talentausbilder nicht die gewünschte Qualität aufweist. Allerdings darf man es durchaus kritisch betrachten, wenn denn alle Talente über die Jahre hinaus nicht die gewünschten Fähigkeiten erwerben? Da mag es fast wie eine Ausrede klingen, wenn denn jeder junge Keeper nicht die Klasse erreicht hat?
Allerdings gibt es bei der Beurteilung von Torhütern schon einen Unterschied, der bei den Feldspielern wohl nicht so ins Gewicht fällt? Denn während ein Profi-Coach die Fähigkeiten einzelner Feldspieler bis ins Detail beschreiben kann, sein System sogar darin optimiert, entscheidet vielfach auch dieser durch die Mannschaftsaufstellung bis hin zum Torwart über die geringen Unterschiede, die eigentlich nur ein Torwarttrainer sehen kann.
Und weil es schon immer so war, dass letzendlich der Chefcoach über diese natürliche Autorität verfügt, sind es nur ganz wenige Profitorwarttrainer, die hier unabhängig von der Meinung ihres Chefcoaches eine andere Meinung vertreten können. Denn der Ehrencodex einer besonderen Vertrautheit im Trainerstab verträgt nur selten unterschiedliche Meinungen. Da mag es schon seltsam wirken, wenn der Chefcoach geht, aber sein Torwarttrainer bleibt und sogar eine Reihe von Cheftrainern übersteht.

Von außen betrachtet sieht es ganz selbstverständlich aus, dass auch der Torwart auf wenige Floskeln reduziert in den Interviews der Coaches erwähnt wird, wo der Keeper doch immer entscheidend an den torgefährlichen Aktionen beteiligt war.

Begreifen kann man diese Szenerie verleicht nur mit einem gebührenden Abstand einer gewissen Neutralität. Als Fan wird man den Keeper nur himmelhoch jauzend oder zu Tode betrübt sehen. Das wäre dann wohl die Beschreibung dessen, wie sie zumeist vom Chefcoach gewünscht wird. Denn auch er spielt eine Rolle, in der der Torwart und sein Trainer die Verrückten im Team sind, denen man manches nachsehen kann, wenn man will.