Zitat Zitat von Icewolf Beitrag anzeigen
Meinst Du mit Deiner persönlichen Denkweise das "Multi-System-Training", TW hinter 3er-, 4er-, 5er-Kette oder Manndeckung?Weiß ich nicht mehr.
Nein. Schau, Du kannst nicht JEDEN Fussballer z.B. als Innenverteidiger stellen. Gerade bei einer 3er Kette brauche ich aber einen Innenverteidiger, der eben mit den beiden Aussenverteidigern harmoniert, und das verschieben 100%ig klappt.
Just jetzt kommt mein Gedanke ins Spiel und den verfolge ich bereits seit Einführung der Rückpassregel und je mehr ich Weltmeisterschaften, Europameisterschaften, etc. verfolge, desto sicherer werde ich mir:
Die Position des Torwarts ist zu komplex, als das es ein Spieler für jede taktische Ausrichtung erfüllen könnte. Nehmen wir mal eine 4er Kette und starkes Gegenpressing. Hier brauche ich wirklich einen Torwart, der mehr Libero als Torwart ist. Der muss einfach sehr viel vor dem Strafraum lösen und viel auch Bälle verteilen. Hier ist die Spieleröffnung und das aktive, ja offensive Mitspielen, ebenso wie das klären von Bällen als Feldspieler mehr im Portfolio, als die klassische Zielverteidigung.
Stelle ich nun, wie bei der WM zum Teil zu erkennen, auf ein System um, wo ich plötzlich eine 5er Kette vor dem Strafraum habe, ist die Raumverteidigung im Gegenpressing plötzlich gar nicht mehr so von Relevanz, sondern der Gegner wird viel mehr Abschlüsse aus der Distanz versuchen müssen, weil er nicht durchkommt. Hier brauche ich plötzlich einen Torwart, der extrem stark in der Zielverteidigung ist.

Ich bin der Meinung, daß das zwei völlig gegensätzliche Typen sind, in etwa wie Lehmann und Kahn - das passt recht gut.

Ich stelle daher keine Nummer Eins mehr, in der klassischen Denkweise, sondern ich stelle einen Torhüter auf, der zu meinem taktischen System passt. Spiele ich defensiv, nehme ich den defensiven Keeper, spiele ich offensiv mit Gegenpressing, nehme ich den offensiven Torwart (von mir aus Torspieler)...
Aber wenn ich einen offensiven Torwart in ein System bringe, wo ich mehr unter Druck bin und eher defensiv spiele - und der Torwart ist sehr, sehr wichtig im System - dann könnte ich damit einen neuralgischen Punkt im ganzen System fehl besetzen. Damit bringe ich meine Mannschaft auf dieser Position in einen gravierenden Nachteil.
Ebenso, wenn ich einen defensiven Torwart ins Tor stelle, ich aber den Gegner überleben mit Pressing in der eigenen Hälfte festnagele.

Das wirft ein ganz anderes Bild auf die Situation, eine Sache, die aber vielen Torleuten gar nicht schmeckt - für mich aber ist das die Lösung der Zukunft und ich weiß nicht, warum just darüber nicht wirklich ein vernünftig denkender Trainer reden möchte. Warum ist die Position Torwart so unantastbar, anstelle hier, wie bei jeder anderen Position entsprechend der Taktik den besser geeigeneten Spieler auf die Position zu stellen?

Ich schreibe das immer und immer wieder - aber zuhören will da offensichtlich niemand.

Ich erinnere mich, dass es Stimmen gab, dass Kahn womöglich die Italien-Tore verhindert hätte.
*lächel* Stimmen gibt es immer, doch ist das so?
Schau doch mal hin, die Röhre hat ja alles... behalte aber meine obige aussage mal im Kopf... denn bei Italien spielte ja Buffon... vergleich da doch mal.



Und nun nehmen wir das in den Kontext Kahn und Lehmann... weißte, hätte, hätte, Fahrradkette... diese Diskussion will ich ja gar nicht stellen... ich frage mich nur, ob ein anderer Typ Torwart nicht vielleicht den Deutschen hier mehr geholfen hätte... denn bei Italien können wir festhalten: Buffon hatte einen großen Anteil an dem Sieg seiner Mannschaft.
Ich behaupte nicht das Lehmann schlecht war oder schuld war, aber die Frage, ob er für dieses Spiel die beste Wahl war, die werfe ich mal unverblümt in den Raum. Klar, kann und darf die Antwort auf diese Frage sein: Ja, Lehmann war die beste Wahl, weil.... und dann kommen die Gründe...
Aber für mich stehen solche Sachen auch immer in dem Kontext obiger Gedanken, also keinen fixen, festen Torwart zu haben, sondern auch auf der Position variabel zu sein...


Elfmeterschießen gegen ARG war natürlich stark.
Aber sonst finde ich es schwer, bewerten zu können, ob Lehmanns persönliche und torwarttechnische Stärken maßgeblich für die Leistung waren.
Du, Lehmann war schon ein sehr, sehr guter Torwart. Da beißt die Maus keinen Faden ab. Und beim Elferschießen zeigte er das auch... aber an einem Elfmeterschießen mache ich keine TW Leistung fest.
Aber wir können mal attestieren, daß die Entscheidung pro Lehmann mal nicht grundsätzlich falsch war... definitiv nein.
Aber ich sehe das zum Teil wie gesagt aus einem anderen Blickwinkel, heute sgar noch mehr als damals...


...Kahn erschien in einem völlig anderen Licht.
So? In welchem denn?


Finde ich auch immer wieder interessant zu betrachten.
Bringt aber nix, "die Leute" lassen sich nicht auf den Gedanken ein.
Das ist der springende Punkt: Man muss sich auf etwas einlassen! Aber einlassen heißt auch, daß man Butter zu den Fischen gibt, daß man erklärt... ich mag das neuerdings wenig handfeste rumgeschwurbel nicht mehr.
Die Behauptung z.B. das Koordinationstraining und dieses LifeKinetic zwingend einen Torwart, oder Sportler überhaupt, besser macht - insbesondere dann, wenn es alibimäßig von Trainern ausgeführt wird. So dieses 3000mal durch die Leiter hecheln, etc... Ich stelle das ja gar nicht in Abrede, denn ich kenne ja die Mechaniken dahinter, ich verstehe nur nicht, wenn man das weiß, warum dann einige Dinge 'erlaubt' sind, denn das z.B. völlig automaisierte Durchlaufen der Leiter in bestimmten Abfolgen hat ÜBERHAUPT keine korodinative Wirkung mehr. Hier läuft ein Programm ab... Sprich der Sportler läuft durch die Leiter, in einem fixen Program unter hohem Tempo. Das ist wie ein Programm auf dem Rechner - Du tippst execute und dann läuft es durch bis ready. Der Spieler geht in die Leiter, das Gehirn macht execute und am Ende der Leiter kommt das Ende: Ready...
Da passiert im Kopf nix mehr - und das ist widersinnig zum Koordinationstraining. Aber die Trainer machen es, immer weiter und weiter - ohne Nachdenken, ohne Verständnis

Ebenso bei LifeKinetic... Dabei sagt Dir jeder halbwegs gute LifeKinetic Trainer, daß wenn sich Zeichen von Automatismen einschleichen, die Übung sofort zu ändern ist, damit das Programm eben auch seine Vorteile der "Gehirnflexibilisierung" beibehalten kann...
Und ich sage: Okay, Multitasking geht nicht, aber ich kenn die Taktung steigern und lernen, viele Dinge rasch unterscheidlich nacheinander machen, so daß es förmlich zeitgleich aussieht... so haben es die ersten Computerprozessoren auch gemacht... heute hat man dafür mehrere Prozessorkerne, so daß wirklich zeitgleich Programme laufen - aber wir haben nur ein Gehirn!!! Also mogeln wir...

Aber viele Menschen behaupten etwas, es gibt Studien - nur niemand prüft nach einiger Zeit nach, ob was die Studien behauptet haben auch wirklich eingetreten ist, oder ob sich überahupt eine Steigerung eingestellt hat. Vielleicht hat sich etwas verändert, ja - nur war diese Veränderung auch wirklich leistungssteigernd? Wenn ja, war die Leistungssteigerung anderen Verfahren auch überlegen, also hat dieses Verfahren überhaupt ein Anrecht aufden Hype - oder ist das Verfahren lediglich ein anderes Verfahren, erreicht daher nur die ungefähr gleiche Leistungssteigerung?
Das sind die interessanten Punkte des Trainings...

Oft ist das in etwa so, wie mit Trinkwasser in Flaschen, dem Sauerstoff zugesetzt wird - zur Leistungssteigerung, denn unser Körper braucht den Sauerstoff zur Energiegewinnung. Gibt Studien darüber und die beweisen: Mehr Sauerstoff, mehr Leistung!
Doch kann unser Körper überhaupt den Sauerstoff im Trinkwasser resobieren und zur Energiegewinnung heranziehen? Darüber gibt es weder eine Studie, noch gibt es irgendeinen stichhaltigen Beleg das wir einen Gasaustausch über den Verdauungstrakt in signifikanter Größe hinbekommen - sprich der Sauerstoff mag für einige Bakterien ganz nett sein, aber er ist für die körperliche Leistung völlig unerheblich, so scheint es...
Aber es wird weiter so hingestellt, als wäre Sauerstoff im Flaschenwasser ein Leistungsbringer...


Meines Erachtens ist das schon mehr als eine Entschuldigung, von Freiburg nach Dortmund ohne Netz und doppelten Boden ist schon ein Brett.
Und Mitte 20 bist Du nicht fertig in der Persönlichkeitsentwicklung im Sinne eines Fußballers.
das alles mag sein... stellt aber nicht in Abrede, daß eben Bürki immer mal wieder in der Kritik stand und steht, für einie Dinge, die eben supotimal gelaufen sind.
Er stand vielleicht aber gerade weil er bei Dortmund spielt, auch etwas mehr im Fokus, als z.B. Oliver Baumann oder Lukas Hradecky...
Und die Dortmunder scheinen ja mit Bürki nicht ganz unzufrieden zu sein, den mit etwa der gleichen ausbildung kommt ja mit Marwin Hitz jetzt förmlich der "Zwillingsbrunder" in den Kader...

Trotzdem ändert es nicht mehr Frage, ob der Fussballer im Tor eine Auswirkung auf das Abscheniden der Dortmunder hatte... bewußt sage ich Fussballer, und nicht Torhüter!!!


VIEL wichtiger, und absolut mein Punkt:
Wer kann beweisen, dass es einen mittelbaren Zusammenhang gibt zwischen den fußballerischen Fähigkeiten des Keepers und dem Erfolg einer Mannschaft.
Ich habe noch niemanden gefunden.
Aber diesen Beweis sollte ich doch bringen, wenn ich diesen Hype des Torspieler so betreibe! Wenn ich also den Torwart über 80% seines Daseins nur Fussball spielen lassen, den Torwart ausschließlich als Fussballer betrachte, der ja nur ab und an einen Ball halten muss - und damit das Fussballspielen des Torwarts über alles andere stelle - dann sollte ich in der Lage sein, zu belegen, daß eben dieser Fussball im Tor auch wirklich die Leistung und den Erfolg, also Punktgewinn, der Mannschaft steigert und sicher stellt.
Ansonsten mache ich das Gleiche, wie mit Sauerstoff in Wasserflaschen - ich behaupte etwas, habe aber für die Wirkung keine Beweise....

Und diese Beweise fehlen mir, ausser das es so richtiggehende Schwurbeler gibt, die da Vollgas was erzählen, nicht aber einen einzigen stichhaltigen Beleg abliefern.
Spielverlagerung.de machte mal eine schöne In-Depth-analyse von Neuer... daß ist jetzt Jahre her, mich würde interessieren, wie sich das inzwischen darstellt, nachdem man ja jetzt versucht hat, egal wo mit einer Art Neuer zu spielen


Und wir reden nicht darüber, dass jeder Rückpass ein halbes Eigentor ist.
Nein, auch wen in einigen Spielklassen sicherlich das zu befürchten ist, bzw. kurz nach Einführung der Reückpassregel sogar hätte eintreten können *lacht*


Es ist gut, wenn der Keeper fußballtechnisch stark ist, keine Frage.
Aber ob man gewinnt, weil der Keeper seine Abstöße so schön auf außen in den Fuß schlägt, will ich in Frage stellen.
Es geht nicht darum, daß der Torwart seine Abstöße in den Fuss spielt.. für den Ballbesitzfussball ist das ja wünschenswert... es geht eher darum, wie oft der Torwart durch sein aktives Mitspielen das Spiel zu beeinflusst hat, daß wirklich zählbares heraus gekommen ist.
Salopp gesagt: Der Torwart spielt mit, und daher schieße ich vorne immer eins mehr, als ich hinten überhaupt bekomme...
Ist das aber wirklich so, oder ist das Prinzip: Ich habe hinten einen Torwart, der hält auch mal die Null fest... vielleicht doch das eher entscheidende und wichtige Kriterium?