Ja, das hast du recht! Trainingszeit ist kostbar! Da kommt es darauf an, wie man sie sinnvoll nutzen kann. Hier kann man sogar vom Profibereich der Frauen lernen. Denn, weil hier nicht genügend Geld verdient wird, müssen die meisten Spielerinnen noch einen Beruf nachgehen, weshalb die Trainingszeit nicht frei verfügbar ist.

Waldläufe, Platzrunden, usw. werden immer seltener und werden durch spielnahes Training ersetzt, bei der sogar in der aktiven Regeneration der Ball immer eine Rolle spielt.
Doch Unfug wird leider auch dort trainiert? Welchen Vorteil soll es haben, einen Ball möglichst oft jongieren zu können? Es sei denn, man bereitet sich auf eine Zirkuskarriere vor.

Auch bei den Torleuten finden sich Übungen, wo man sich fragt, was sie bringen sollen, weil ihr größter Anteil in der reinen Ballbeschäftigung liegt. Doch aus vielen Ballkontakten werden nicht automatisch auch gute Ballkontakte, weshalb die Gefahr besteht, solche Bewegungsabläufe einzuschleifen, die in der Weiterentwicklung eine Sackgasse bedeuten können.

Bei Bewegungen der Arme und Hände stellen wir uns nicht die Frage, ob dass zu beiden Seiten hin, gleich gut gelingen soll. Denn zum Fangen brauchen wir sie nun mal Beide. Wenn wir aber unter Gegnerdruck beide Füße gut einsetzen können, dann sind das gleich 2 Vorteile. Erstens habe ich ein besseres Ballancegefühl und guten Schwerpunkt, weil meine Gleichgewicht zu beiden Seiten hin sehr präzise funktioniert. Bei Robben mag es im hohen Geradeaus-Tempo vielleicht zu vernachlässigen sein. Denn sein Vorteil ist das Aufdrehen, sodass ihm kaum jemand folgen kann. Und wenn doch, dass weiß er sich durch eine Schwalbe sehr gut zu helfen. Aber ich gebe dir recht, dass seine Torgefahr noch größer wäre, wenn er sein anderes Bein nicht nur fürs Heineken-Bier aus dem Keller holen hätte. Dafür hat Robben jedoch eine besondere Technik verfeinert, den Ball aus dem Halbfeld oder sogar aus noch spitzerem Winkel über den Keeper hinweg oben ins lange Eck zu zirkeln. Denn hier hat der Keeper zwar eine günstige Torfläche, aber beim Ball aus spitzen Winkel ca. 8 Meter an Tiefe! Fast alle internationalen Topspieler beherrschen Techniken, die sie taktisch sehr gut einzusetzen wissen.

Doch kommen wir wieder auf den Torwart zurück. Hier stellt sich die Frage, inwieweit die der Reifegrad der Technik seine Taktik bedingt. Praktisch gefragt heißt das: hat er einen Vorteil dadurch, wenn er jeweils den ballnahen Fuß einsetzen kann? Diese Frage kann man im Fall eines Gegnerdrucks bejagen. Ohne Gegnerdruck mag es keine Rolle spielen bzw. kann es sogar von Vorteil sein, den Ball erst mit dem zweiten Ballkontakt präzise und mit dem gewünschten Druck zum Mitspieler zu spielen, anstatt bei weniger ausgeprägter Technik ein hohes Risiko zum Fehlpaß einzugehen. Wenn er eine gute Spieleröffnung hinbekommt, bei der die Mitspieler nicht gleich unter hohem Gegnerdruck stehen, dann ist die Wahrscheinlichkeit einer klugen Spieleröffnung größer. Insofern wird seine Mitwirkung in einem größeren Aktionsradius unmittelbar wie mittelbar sichtbar gemacht.

Noch ein in meinen Augen wichtiger Punkt spielt für mich eine Rolle. Wenn wir heute anfangen Torhüter auszubilden, dann wissen wir noch nicht genau genug, was sie in 10 Jahren alles können sollen. Deshalb bringt in meinen Augen eine möglichst breitangelegte Ausbildung der Nachwuchskeeper durchaus Vorteile, weil darin das mit hoher Wahrscheinlichkeit auch enthalten ist, was er später gut gebrauchen kann. Muß er es später erst erlernen, während andere es bereits können, dann ist er im Nachteil.

Welchen Nachteil hat die Beidfüssigkeit? Bis auf die Wiederholung jeder Übung mit dem rechten und linken Fuß eigentlich keine. Das sollte doch in ca. 15-jähriger Ausbildungszeit irgendwie hinzubekommen sein oder?