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Thema: Ein Plädoyer gegen das (gar nicht mehr so) moderne Torwartspiel

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  1. #1
    Amateurtorwart
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    Wenn man die Schwerpunkte einer Position ausser acht läßt, dann besteht die Gefahr, dass man falsch trainiert.

    Beim "mitspielen" des Torwarts kann es darum gehen, die technischen und taktischen Varianten weiterzuentwickeln.

    Aber das ist eigentlich nichts besonderes, weil es für jede andere Position ebenso gelten sollte. Gewicht erlangt es immer dann, wenn die Mannschaft Nachteile durch Defize in einer Position erleidet.

    Unsere Traineraufgabe sehe ich darin, den Fussballern möglichst viel Technik zu vermitteln, damit für jede Situation eine gute Lösung auch technisch sauber ausgeführt werden kann.

    Allerdings gibt es immer wieder Versuche, einen bestimmten Trend zu verfolgen, wodurch bestimmte Aufgaben überholte Funktionen erlangen. So erinnere ich mich noch gut daran, als es die sehr weiten und präzisen Abwürfe von Manuel Neuer große Bedeutung erlangten. Olli Kahn kommentierte das damals so, dass auch schon früher weite Abwürfe trainiert wurden. Allerdings mit dem Zweck damit Tore erzielen. Doch das sei im Wettkampf nie gelungen. Aufs Mitspielen des Torwart umgemünzt würde das bedeuten, dass das Ziel nicht direkt Tore erzielen, sondern Tore vorbereiten sein kann. Je variabler der Keeper ist, je schwerer ist er für den Gegner auszurechnen und je besser kann er seine Mitspieler in Szene setzen.

    Der Fussball sollte m.E. immer als Ganzes gesehen werden. Jeder hat darin eine Position, aus der er heraus seine Aufgaben löst. Je besser er aber auch ein Verständnis für die Nachbar-Positionen von Mitspielern und Gegnern entwickelt, je genialer können seine Ideen für das Spiel sein.

    Ich glaube, dass genau hier noch das größte Potenzial liegt, weil dem Fussballspiel immer mehr die Überraschungsmomente fehlen. Es hapert an der Weiterentwicklung, weil aus unzähligen Sicherheitsaspekten heraus streng reglementiert wird, was man in seiner Position tun darf und was nicht! Wenn also ein Torwart zusätzliche Fähigkeiten erlangt, die der Mannschaft (beim Spielaufbau) helfen, dann sehe ich darin Vorteile. Allerdings sollte das Tore verhindern weiterhin seine Schwerpunkt-Aufgabe sein. Denn dann kann der Schuß nach hinten losgehen!

  2. #2
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    Zitat Zitat von twtrainer Beitrag anzeigen
    Wenn man die Schwerpunkte einer Position ausser acht läßt, dann besteht die Gefahr, dass man falsch trainiert.
    Dann schreib bitte nicht, dass man möglichst diverse und ausschweifende Passübungen machen soll.
    Zitat Zitat von twtrainer Beitrag anzeigen
    Allerdings gibt es immer wieder Versuche, einen bestimmten Trend zu verfolgen, wodurch bestimmte Aufgaben überholte Funktionen erlangen. So erinnere ich mich noch gut daran, als es die sehr weiten und präzisen Abwürfe von Manuel Neuer große Bedeutung erlangten. Olli Kahn kommentierte das damals so, dass auch schon früher weite Abwürfe trainiert wurden. Allerdings mit dem Zweck damit Tore erzielen. Doch das sei im Wettkampf nie gelungen. Aufs Mitspielen des Torwart umgemünzt würde das bedeuten, dass das Ziel nicht direkt Tore erzielen, sondern Tore vorbereiten sein kann. Je variabler der Keeper ist, je schwerer ist er für den Gegner auszurechnen und je besser kann er seine Mitspieler in Szene setzen.
    Ich MUSS einfach sarkastisch werden:
    Der Gegner wird sich denken:"OHA! Jetzt kommt der Ball GANZ ANDERS zehn Meter (wenn's gut läuft) hinter Mittellinie runter als vorher! Wir sind sehr überrascht und verunsichert!"

    Und dass ein schneller Abwurf oder Abschlag auf eine Seite mit Raum eine gute Konter-Situation einleiten kann, ist doch keine Raketen-Wissenschaft. Und nicht neu.
    Zitat Zitat von twtrainer Beitrag anzeigen
    Der Fussball sollte m.E. immer als Ganzes gesehen werden. Jeder hat darin eine Position, aus der er heraus seine Aufgaben löst. Je besser er aber auch ein Verständnis für die Nachbar-Positionen von Mitspielern und Gegnern entwickelt, je genialer können seine Ideen für das Spiel sein.
    Du sagst es doch selber: Verständnis
    Dafür muss ich doch nicht in jedem Training jede taktische Position einmal einüben.
    Zitat Zitat von twtrainer Beitrag anzeigen
    Ich glaube, dass genau hier noch das größte Potenzial liegt, weil dem Fussballspiel immer mehr die Überraschungsmomente fehlen. Es hapert an der Weiterentwicklung, weil aus unzähligen Sicherheitsaspekten heraus streng reglementiert wird, was man in seiner Position tun darf und was nicht! Wenn also ein Torwart zusätzliche Fähigkeiten erlangt, die der Mannschaft (beim Spielaufbau) helfen, dann sehe ich darin Vorteile. Allerdings sollte das Tore verhindern weiterhin seine Schwerpunkt-Aufgabe sein. Denn dann kann der Schuß nach hinten losgehen!
    Sorry, aber Du relativierst komplett Deine von Dir hier dargelegte Grundhaltung.
    Und auch hier wieder eine absichtliche Übertreibung, und zum 367. Mal Rückkehr zum eigentlichen Thema:
    Wenn der Keeper n Okocha kann oder n Seitfallzieher und das im falschen Moment meint einsetzen zu können "als Bereicherung der mannschaftstaktischen Leistung" und dabei versagt, hast Du mit großer Sicherheit die Murmel im eigenen Netz als im anderen.
    Die Qualität des Breierzeugnisses ist reziprok proportional abhängig von der Quantität der partizipierten Köche.

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