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Thema: Ein Plädoyer gegen das (gar nicht mehr so) moderne Torwartspiel

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  1. #1
    Amateurtorwart
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    Da bin ich voll bei dir, dass der "letzte Mann" keinen (vollkommen überflüssigen) Zweikampf suchen sollte. Über dieses Wissen verfügen bereits die meisten E-Jugend-Spieler.

    Wenn man aber weiß, dass selbst bei vorbildlichem Abwehrverhalten der Gegner mal mit einer genialen Idee ein Tor macht, dannn gilt es dem Respekt zu zollen. Allerdings sollte man danach in der Lage sein, mindestens 1 Tor mehr als der Gegner zu schießen!

    Glaubt man den Statistiken, dann hatte Deutschland in der Gruppenphase die meisten Torabschlüsse, aber gleichzeitig die geringste Ausbeute. Das lag sicher nicht an den fast übermenschlichen Fähigkeiten gegnerischer Torleute, sondern der Spielweise der Mannschaft, an der zu geringen Leidenschaft, am Siegeswillen und so manchen Nebenkriegsschauplatz, der selbst bei gestandenen Profis für Unruhe sorgte!

    Die wenigsten Fehler passierten beim Spielaufbau. Sogar Kroos konnte seinen Patzer selbst noch im Spiel ausübeln. Fast alle Fehler geschahen im gegnerischen Drittel, weil hier der Gegner den Raum immer enger machen konnte und nur geduldig auf einen Fehlpaß warten mußte. Das Defensivpressing ist sogar noch kraftsparend gegenüber anderen Pressingarten. Weil allerdings bei dieser "Hurra-Angriffs-Taktik" ein Nachsetzen und ein schnelles Zurücklaufen nötig gewesen wäre (um wieder Überzahl in Ballnähe zu schaffen), machte Hummels seinen Unmut Luft. Denn dieser Mist wurde ja schon in den 5 Testspielen gezeigt, ohne das sich etwas geändert hätte. Das konnte nicht gut gehen!

    Durch die Ballzirkulation ohne Tempo wäre es m.E. auch egal gewesen, ob Sane, Müller oder sonst wer diese Position gespielt hätten. Denn man kann seine Schnelligkeit nur dann nutzen, wenn Raum zum Aufdrehen zur Verfügung steht.

    Man kann also sagen, keine bzw. zu wenig Tore zu erzielen hat fatale Folgen! Bin regelmäßig auch bei anderen Teams, die diese Form des Ballbesitzspiels bevorzugen, eingeschlafen bzw. habe mir ein gutes Buch genommen. Denn es genügte mir vollkommen, die wenigen Sekunden zu beobachten, in denen wirkich was (meistens ein Tor) passierte.

    Vielleicht ist man im Laufe der Jahre zu anspruchsvoll geworden? Aber ich habe das Gefühl, die fussballerischen Highlights dieser WM lassen sich in 20 Minuten zusammen fassen? Deshalb sollte man seine Enttäuschung nicht nur an unserer Nationalmannschaft auslassen.

    Die Kommentare nach den WM-Spielen waren manchmal noch schlimmer als das Spiel selbst. Für mich war Kahn mal wieder der größte Schlaumeier. So wurde er sofort, was falsch gemacht wurde. Man hätte nur 3 - 4 andere Spieler mitnehmen müssen und schon wäre der WM-Titel so gut wie sicher gewesen. Einfach nur peinlich und darüberhinaus respektlos. Das wird ja immer schlimmer mit ihm? Vielleicht sollte er mal überlegen, warum ihm niemand eine sportliche Verantwortung zutraut, sondern nur noch als Ersatz-Skandalnudel für "Weißbierwaldi" taugt?

    So aber nun wieder ernst!

    Ich denke mal, nach 14 Jahren überwiegend erfolgreicher Arbeit des DFB-Trainerstabes haben sie es sich verdienst, eine selbstkritische Analyse zu geben. Erst danach kann man gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht. Denn wie Spieler kann sich auch ein Trainerteam, was die höchsten Ziele erreicht hat, abnutzen. Vermutlich wird es auch personelle Veränderungen als Folge haben?

  2. #2
    Nationale Klasse Avatar von Anadur
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    Zitat Zitat von twtrainer Beitrag anzeigen

    Ich denke mal, nach 14 Jahren überwiegend erfolgreicher Arbeit des DFB-Trainerstabes haben sie es sich verdienst, eine selbstkritische Analyse zu geben. Erst danach kann man gemeinsam entscheiden, wie es weitergeht. Denn wie Spieler kann sich auch ein Trainerteam, was die höchsten Ziele erreicht hat, abnutzen. Vermutlich wird es auch personelle Veränderungen als Folge haben?

    Überwiegend erfolgreich? komisch, außer dem Titel 2014 war da kein Erfolg und das Ausscheiden in diesem Jahr war mehr als nur peinlich. Und die selbstkritische Analyse hat ja Bierhoff und Grindel schon abgeliefert. Der Türke ist schuld. Mehr wird da nicht mehr kommen. Den Termin für die entsprechende Pressekonferenz hat man ja auch so gelegt, dass gar keine Zeit bleibt um aus den Analysen Konsequenzen zu ziehen, steht doch das nächste Pflichtspiel bereits vor der Haustür.

    Ganz ehrlich, was gibt es denn da noch zu analysieren? Für solche Katastrophen gibt es ein passendes Sprichwort: Der Fisch stinkt vom Kopf. Leider sehen wir gerade ein komplettes Versagen der Kontrollgremien auf verschiedenen Ebenen, vom DFB Präsidenten bis hin zur Presse.

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