Ich denke mal, die Frage, wieviele Spieleröffnungen durch die Torhüter zu Toren geführt haben ist schon deshalb schwer zu beantworten, weil der Torwart nur selten als Assist auftaucht, weil es zwischen Spieleröffnung und Torabschluß noch ein paar Ballkontakte gab.

Es mögen hierzu weitere Faktoren von Bedeutung sein (z.B. wie stark ist der Gegner, bzw. wo presst der Gegner).

Hingegen sehe ich keinen Nachteil einen Torwart im Kasten zu haben, der auch ordentlich Fussballspielen kann. Allerdings sehe ich im Kinder- und Jugendfussball einen großen Vorteil darin, dass jeder die Chance bekommt alle Positionen kennenzulernen. So kann er in Abstimmung mit seinem Trainer ein oder zwei Positionen finden, wo er sich besonders wohlfühlt und seiner Mannschaft am besten hilft. Schickt man die Lütten aber gleich in den Kasten, wie soll er da Fussballspielen lernen? Man verbaut ihm bereits als Kind die Möglichkeit später einmal auf einer anderen Position so gut zu spielen, dass er seiner Mannschaft helfen kann. Wird aber ein Keeper gleichzeitig die Feldspieler-Technik vermittelt, kann er auch auf dem Feld spielen, wenn der Bedarf da ist oder wenn sein Kollege das Tor hütet.

Warum soll jemand, der zunächst als Feldspieler ordentlich Fussballspielen gelernt hat kein guter Torwart werden? Man beobachtet ja, wie gerade zum Wechsel in die U 15 vorherige Feldspieler ins Tor wechseln und schon nach kurzer Zeit ihre "fußkranken" Vorläufer, die bereits seit den Bambinies im Kasten standen, an Leistung überholen. Kenn einige Fälle, in denen jemannd beim NLZ als Feldspieler den hohen Anforderungen nicht mehr genügte, aber sich als Torwart sehr gut weiterentwickelt hat. Gerade was das Verständnis im Raum anbelangt, hat so jemand deutlich mehr Erfahrungen auf jeden Quadratmeter des Rasens gesammelt als einer, der sich nicht von der Torlinie weg traut.

Ich sehe einen Zusatznutzen, wenn ein Keeper fussballerisch in der Lage ist, selbst unter starkem Gegnerdruck eine intelligente Spieleröffnung technisch sauber auszuführen. Ob daraus wirklich ein Tor wird, mag dahin gestellt bleiben. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit eines Gegentores höher, wenn ein "fußkranker" Keeper entweder direkt zum Gegner oder ins Seitenaus pöhlt.