Sind doch ganz brauchbare Erfahrungen...
Gerade in diesem letzten Absatz kommen wir zueinander:
Einfache Bälle verarbeiten. Da würde ich mir manchmal einfach eine etwas altertümlichere Herangehensweise wünschen.
Dass viele Ballkontakte nicht gute Ballkontakte sein müssen, und dass man sich auch einen Haufen Mist antrainieren kann, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren.
Es gibt meiner Meinung nach trotzdem Bälle, die Du einfach mega-zuverlässig verarbeiten MUSST. Und da führt für mich einfach kein Weg dran vorbei.
Mein Eindruck ist, dass durch die extreme Verweichlichung der didaktischen Mittel dieses Bewusstsein gar nicht mehr entsteht.
Ganz grob gesagt finde ich, dass Du die inneren 2/3 des Tores sicher abdecken musst. Und wenn der Ball nicht besonders hart ist, fängt man den bitte.
Das kuriose daran: Wenn so ein Keeper in der heutigen Zeit rumläuft, wird der schon als gut betrachtet.
Für mich ist das die Basis.
Dann kann man über Herauslaufen, Strafraumbeherrschung, Stellungsspiel reden.
Wo findet denn ernsthaft ein konstruktiver Spielaufbau unter Angriffs-Pressing statt? Sehe ich nirgends, da wird immer noch lang gekloppt.
Und das ist mein Punkt:
Es werden Dinge trainiert, die nicht nur unnötig sind, weil die Situation nie stattfindet, sonder auch, weil es eine Nischenfähigkeit des Spielers im Tor darstellt.
Ich will gar nicht vorschreiben, was stattdessen passieren sollte. Aber wenn man seine Trainingszeit mit schönen 50-Meter-Pässen an die Außenlinie verbringt, kommen eben solche Bolzen dabei heraus, wie nun bei Fabian Giefer.