Mondo, welche Erwartungen hast Du? Denn jemand der maximalen Grip sucht oder haben möchte, der spürt ja irgendwo den Bedarf - wo und warum hast den Bedarf, oder wann und wie bekommst Du das Gefühl, der Handschuh hätte nicht den optimalen Grip?
Zudem müssen wir beginnen zu unterscheiden, physikalisch!
Der sogenannte Grip ist nichts anderes wie Adhäsion, also die Fähigkeit des Handschuhes auf einer Oberfläche zu haften, weshalb man von Haftreibung spricht. Das ist so das Gecko Prinzip. Also Haften, aber nicht kleben.
Die Beläge der Handschuhe "kleben" zu Anbeginn ... beim Kleben ist die Haftreibung so stark, daß kleine Poren der Oberfläche sich füllen und damit "unverrückbar" eine Verbindung zwischen den Oberfläche entsteht. Klebstoffe füllen daher die Oberflächenrauheit auf, füllen hier die feinen Unebenheiten und verbinden die Oberflächen unverrückbar. Einige Klebstoffe härten dann aus, so daß diese riesige Haftreibung dauerhaft wird.
Anders das Gecko Prinzip, hier wird die Haftreibung durch die mikrofeine Struktur der Fussunterseite des Tieres gesteigert, so weit, daß der Gecko zu kleben beginnt. Da aber durch muskuläre Strukturen das Tier die Haftreibung beeinflussen kann, kann es zwischen Haften und Kleben beliebig wechseln, zudem die Haftung auch aktiv beeinflussen.
Beim Handschuh wird jetzt die Oberfläche zwischen Hand und Oberfläche des Balles beeinflusst. Der Belag wird nun über den Handschuh als Kontaktfläche zum Ball definiert - anstelle der Haut. Verschiedene Beläge sind hier im Einsatz und alle haben den gleichen Zweck - die Haftreibung zwischen der Oberfläche des Balles und der Hand zu steigern.
Zu Anfang können jetzt sich aus dem Belag heraus kleine Mischflüssigkeiten bilden, die eben die Haftreibung zum Kleben steigern, später sind diese Latexgesättigten Flüssigkeiten nicht mehr vorhanden, der Handschuh haftet, klebt aber nicht mehr. Denn es fehlt dann der Stoff, der eben die mikrofeinen Hohlräume so ausfüllt und unverrückbar eine Bindung zwischen dem Latex des Handschuh und der Oberfläche des Balles herstellen kann.
Bei reinem Wasser bleibt eine Haftung durch die Struktur des Wasser als Haftungsmittel zumeist unter der Klebehaftung, weshalb selten mit Wasser geklebt wird. Neue Handschuhe sondern daher aus dem Belag immer wieder eine kleine Restmenge unterschiedlicher Stoffe ab, oft eine Mischung aus Klebstoffen und Latex - diese bewirken jetzt, daß eben das Wasser zum Klebstoff wird. Denn nun wird die molekulare Struktur des Wasser verändert und damit kann das Wasser jetzt die Poren verbinden und weil die Moleküle sich miteinander stark verbinden, wird die Haftreibung zum Kleben.
Fällt das weg, hat man eine sehr hohe Haftreibung, weil die Oberfläche des Latex eine sehr sehr große Oberfläche zum Ball herstellt, und dank des Feuchtigkeitfilms diese Haftung sogar noch gesteigert werden kann - aber die Moleküle können sich nun nicht so verketten, es klebt nicht mehr.
Warum wirkt der Kaugummi? Erstens Speichel, zweitens kommen aus dem Kaugummi auch noch diverse Süssstoffe dazu, so daß sich mit dem Speichel und dem Wasser aus dem Handschuh ein toller Mix bildet.
Allein der Speichel hat schon diverse Enzyme, die entschäumen, die Molekulare Haftung des Wassers aufheben, und somit wird da ein "Klebstoff" auf den Belag aufgetragen, bzw. angemischt.
Andere tragen anstelle Speichel dann eben einen Sprühkleber auf oder spülen den Handschuh mit einem Klebstoff aus.
Aber in der Regel sollte allein die Haftreibung des Latex auf der Balloberfläche völlig ausreichend sein, um einen sicheren Halt zwischen Handschuh und Balloberfläche zu erreichen, dabei darf kein freier Flüssigkeitsfilm entstehen, da dieser die Haftreibung negativ beeinflusst ...