Das Problem ist wie immer, Tobis, wir haben keinerlei Infos.
Jedenfalls hat der Betze stark gewackelt, als diese Nachricht in die Medien kam... viele haben eine Eruption wie des Vesuv zu Zeiten von Pompeji erwartet, doch ... nichts!
Still ruht der Kratersee, während man in Berlin nicht nur die Messer wetzt, sondern schon mit Zweihändern einander gegenüber steht.... Hier sind Henker und Richter nicht klar...
Auch vom Betze weiß man einfach nicht viel.
Ehrmann wurde freigestellt, angeblich, weil er sich mit dem Cheftrainer Schommers überworfen hat... um was es dabei ging, was letztendlich Grund und dan Auslöser war - es bleibt uns verborgen. Ob nun Ehrmann im VIP Raum Schommers angegriffne hat, und auch später es eine lautstarke Auseinandersetzung gab, ist unklar, wird aber gern angeführt.

Persönlich bin ich sicher, daß es in Lautern "geknallt" hat, wie laut und wie deutlich - nun das sind eher subjektive Gedanken von hoch spekulativem Charakter, die ich daher für mich behalte, aber ganz ohne Grund wird diese plötzliche Trennung nicht erfolgt sein, insbesondere nicht, wo sich der FCK in der Tabelle nicht im sicheren Fahrwasser befindet.

Ehrmann hingegen IST eine Figur, die polarisiert hat. Man erinnert sich zu gut an Anekdoten, wo er, weil keine Hürde vorhanden war, sich ein Fahrrad schnappte und die Torhüter über das Fahrrad hechten ließ. Er war insbesondere für diese Arten des Tw Trainings bekannt und gefeiert, aber auch belächelt. Es gab die Gerüchte, daß er sogar dazu neigte, z.B. aus zwei drei Metern die Torleute auf Kopfhöhe zu beschießen, damit diese keine Furcht hatten.
Während die Sache mit dem Hechten und dem Fahrrad belegt ist, ist das mit den Bällen ins Gesicht nicht wirklich zu belegen, aber Geralds Training von dem, was man so in Ausschnitten sieht, was sehr körperlich. Für Ihr stand immer die Zielverteidigung ganz vorn, für Ihn musste ein Torwart Bälle halten, Tore verhindern. Das aktive Mitspielen, die Offensive, stand für Ihn eher am Schluss. Er galt für das Credo "Wenn die Null steht, holen wir mindestens einen Punkt!" als Markenzeichen.
Und viele seiner Torleute schafften es weit nach vorn, Weidenfeller, Wiese, Trapp... und viele andere. Die Torwartschmiede am Betzenberg war von den Torwarttrainern die mir bekannt sind - und das sind schon einige - eine Stelle, mit der man sich nie vergleichen wollte, aber auch im Unterton immer den Respekt hatte, weil dort viele sehr gute Torleuteheraus kamen.
Dieser Zwiespalt, von guten Torleuten für die Liga die aus der "Flugschule" kamen, und der Abfälligkeit, mit der man die "Flugschule" seitens vieler Torwarttrainer begegnete, prägte hingegen auch die Person Gerald Ehrmann. Er tat das verbotene, daß verhasste, daß falsche - doch bei ihm war es der Erfolg. Es passte nicht zusammen, denn weder war was er tat DFB oder Ausbildungskonform, noch war es bei Leuten in Rang und Namen auch nur ansatzweise nachahmungswürdig. Doch just diese verleugnete, ja verhasste Form des Tw Trainings erbrachte nahezu regelmäßig Torleute mit entsprechenden Spitzenqualitäten. Dieser Widerspruch, daß war Gerald Ehrmann.

Dieser Widerspruch war nie zu klären, und ich bin ehrlich: Man hat hier auf Torwart.de immer viel über Tw Trainer gelesen, von den modernen Torleuten, von modernem Tw Spiel - aber auch hier hat man die Person des Gerald Ehrmann immer gemieden.
Jetzt, wo er nicht mehr ist, wird man dem Mythos, warum der verhasste, verleugnete und als "Bad Boy" bezeichnete Trainer hingegen so erfolgreich war, nur sehr schwer zu klären sein.
Ich hätte mir gewünscht, daß man im Zuge der eher umfassenden Berichterstattung und vor allem als krasse Kontroverse, genau diesen Mann mal in den Fokus gestellt hätte....