@Tobias:
Man hat so den Eindruck, daß es aber so war. Schaut man sich die ganzen Tw Trainer an, so galt Gerald Ehrmann immer als das NegativBeispiel des Tw Trainings. Allein damals die Sache mit dem Fahrrad, daß wurde nicht belächelt, sondern oft hatte man den Eindruck, daß viele Tw Trainer Gerald Ehrmann dafür gern bestraft gesehen, besser man Ihm ds Tw Training verboten hätten.
Aber genau das ist, was die "Gemeinschaft der Tw Trainer" so furchtbar macht - diese Rigidität. Der DFB Leitfaden wird nicht als Idee, als Hilfe angesehen, sondern als "Gesetzbuch". Es wird nur an einen geringen Teil der Trainer ausgegeben und just der Großteil dieser Trainer hält es, als sei es eine Bibel, die die unumstößliche und EINZIGE Wahrheit enthält. Ausschließlich wer dieser Wahrheit folgt, ist Tw Trainer, alle anderen sind Scharlatane und Nichtskönner.
Ehrmann, so daß Gefühl, musste wegen seiner Trainingsformen und oft auch polarisierenden Aussagen viel dieser negativen Stimmungen einstecken - aber so richtig sich mit Ihm unterhalten, seine Philosophie erfasst, hat niemand.
Ich habe mal auf einem Tw Trainer Basiskurs einen der Kollegen gefragt, der Ihn so angefeindet hat. Seine Aussage war klar: "Nö, ich kenne den nicht, will ich auch gar nicht. Wer einen Torwart über ein Fahrrad hechten läßt, handelt unverantwortlich und mit unverantwortlichen Leuten will ich nix zu tun haben!"
Ich habe mir nur gedacht: "Aha!" und innerlich den Kopf geschüttelt.
Persönlich bin ich ja ebenfalls für einige "wahnsinnige Aktionen" bekannt, sei es Hechten auf Asphalt/Steinboden oder Hechten über einen Bierzelttisch, ich könnte auch ein Fahrrad hinstellen -- Ändert das aber jetzt etwas für mich und meine Philosophie? Nö, nur das einige Tw Trainerkollgen eben meinen, ich habe einen an der Klatsche und mit einer Aussage, siehe oben, nix mit mir zu tun haben wollen - weil Ihr denken "eingeschränkt" ist.
Gerald Ehrmann hingegen scheint, was Tw Training anbelangt hat, immer ein wenig quer gedacht zu haben - nur warum bindet man diese Leute nicht viel mehr ein, warum MUSS alles immer Mainstream sein? Jörg Daniel hat im Leistungskurs immer wieder aufgefordert, neu zu denken, quer zu denken - aber letztendlich, schaue ich mir das an und stelle fest: Das passiert nicht. Niemand tut es, niemand überlegt oder versucht was anderes, was neues.
Ich sage seit Jahren, daß man besser hechtet und mehr Bälle hält, wenn man dieses "Ball angreifen" auf dem Kopf bekommt, weil der beste, schnellste und aktivste Weg nicht immer "vorwärts" ist. Aber wenn man in den Kreisen der Tw Trainer so etwas ausspricht, wird man belächelt, denn du MUSS nach vorn, Du MUSS vorwärts in den Ball agieren. Rückwärts ist verboten.
Ich sage seit Jahren, daß die Torleute wenig gut fallen können, weil diese wenig/keine Fallschule bekommen - merke: bis heute kann einem KEIN Tw Trainer erklären, wie die Landung ablaufen soll, damit es nicht wirklich weh tut und man zudem den Sturz ein wenig abfedern kann - und man sieht es sehr deutlich, wie viele Torleute die Hände einziehen, anstelle in Streckung bleiben, und der kraftvolle, wirklich dynamische abdruck findet gar nicht mehr statt.
Ehrmann war da anders, er forderte just diesen Abdruck, er forderte seine Torleute, auch mal einen "rauszukratzen". Dafür gab es dann eben Hürden. Wie viele Torleute, die heute angeblich einen Abdruck generieren, würden es über Ehrmanns Hürden schaffen? Stelle Dir bewußt und genau diese Frage. Ich behaupte- Ter Stegen, denn er hat sich in der Richtung verändert. Ansonsten, werden das weniger, Neuer... der konnte mal, Trapp hat es verlernt, Nübel bekommt kaum die Beine hoch und so könnte man diese Liste weiterziehen. Wer also würde wirklich heute, also als Torwart, eine "ehrmannsche Hürde" im Hechter überwinden können?
Eine gute Frage und man darf diese Frage stellen, viele Tw Trainer stellen sich aber solchen Fragen nicht. Lapidare Aussage: "Im Spiel stehen auch keine Hürden auf dem Platz"
Richtig, im Spiel werden keine Rechenaufgaben gestellt, es blinken keine bunten Lichter, und der Torhüter muss nicht klar umgrenzte Felder mit vorgegebenen Schrittfolgen durchlaufen... Dinge sind immer da, die eben im Spiel so nicht vorhanden sind. Warum man sich der Hürde verweigert, mit einer Aussage, die dann für andere Gerätschaften und seien es nur kleine Markierungsdeckel für einen Slalom oder kleine Hürden für "Knie hoch" Läufe dann nicht gelten soll, verstehe wer will - Gerald Ehrmann hat offensichtlich darauf gepfiffen.
Aber es hat sich kaum jemand, oder sagen wir, jetzt von meiner Warte aus subjektiv betrachtet, keiner darum geschert noch gekümmert.
Man hat sich im MainStream gebadet und bekam hier auch immer wieder genügend tolle Partner für Gespräche vor die Flinte.... aber mit dem Bad Boy des Tw Trainings, den hat man nicht wirklich mal versucht zu greifen. Anstelle einen kapitalen 12 Ender zu schießen, hat man sich mit jungen Spießern zufrieden gegeben.... Jetzt ist der Kapitale 12 Ender nicht mal im Revier, und man darf sich entweder wieder mit einem Spießer, den man vielleicht gut verkaufen kann, und sei es nur für ein weichgekochtes Gulasch, oder aber mit irgendeinem Möchtegern Platzhirsch zufrieden geben, die allerdings fern dessen sind, was dieser ehemalige 12 Ender auf die Beine stellte...
Wir müssen in der Richtung ehrlich sein: Man hat es vermieden, dem Bad Boy eine Plattform zu bieten!!!!
Jetzt hat man einen wichtigen Impulsgeber und Querdenker mundtot gemacht... und wenn jetzt Dreher jammert, daß es Einheitsbrei ist, dann bitte.... Hr. Dreher und Kollegen waren es ja, die solche Menschen, wie eben Gerlad Ehrmann an den Rand und an die Stelle des Wahnsinns geschoben haben, anstelle vielleicht Dinge anzusehen und auch mal in der offenen Diskussion zu erwägen.
Die Liste derer, die Gerald Ehrmann mit Missgunst überschüttet haben, ist viel, viel länger, als die Lister derer, die da vielleicht gern mal eine Diskussion gefürht hätten und noch weniger sind es, die den Weg von Gerlad Ehrmann überhaupt "nachempfunden" oder sogar nachgefolgt wären - was Trainingsmethoden und Inhalte angeht.
@Pro Arrow:
Sicher! Erfolg gibt Ihm Recht. Das ist ja immer, was Trainer auf den Top Positionen hält. Ob diese damit wirklich gut sind, oder eher nicht - ist durchaus diskussionswürdig - siehe Guadiola oder auch Klopp oder Tuchel. Erfolg ist, woran man viele Trainer misst... aber diese Messlatte ist für mich nicht tiefgreifend genug. Es mag durchaus recht erfolglos Trainer geben, die aber einige Gedanken und Trainingsansätze haben, die einen extrem weiter bringen könnten.
Ehrmann war halt in der Richtung jemand, wo ich immer das Gefühl hatte, daß man geächtet wird, wenn man sich mit diesem zusammen zu einem Kaffee und Gespräch trifft... Ehrmann war gefühlt für mich immer so etwas wie die AfD des Torwarttrainings.
Und das finde ich schade...




- Ändert das aber jetzt etwas für mich und meine Philosophie? Nö, nur das einige Tw Trainerkollgen eben meinen, ich habe einen an der Klatsche und mit einer Aussage, siehe oben, nix mit mir zu tun haben wollen - weil Ihr denken "eingeschränkt" ist.
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