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Thema: Torwarttraining: Bambinis bis E-Jugend - die absoluten Grundlagen

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  1. #1
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Hallo,
    wir tritt man auf die Bremse.. nunja, eben indem man nicht jeden Tag Fußball tut!
    Läßt Du es zu, passiert es und dann ist vielleicht auch die Enttäuschung groß... denn richtig los geht es erst ab der D-Jugend... Daher hat das jetzt noch ein wenig Zeit, und sind wir ehrlich: Wenn es tausende gescoutete sind, was bleibt am Ende über?
    Daher, lass es laufen.... Bremse, achte auf die Noten in der Schule, achte auch darauf, daß er anderes tut, also Ausgleich hat, und den Rest Fußball, lass laufen. Wenn er dann doch hoch kommt, lass es auch laufen....
    Wichtig ist, dass er nie das eigentliche Leben, also alles Abseits Fußball, aus den Augen verliert....
    Auch das muß er lernen, denn Fußball kann jemand ernähren, aber was wenn der Fußball nicht mehr ist, z.B.aufgrund einer Verletzung?
    Dann muß eine Rückfallebene da sein, also Schule, Ausbildung und Abschluß....
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  2. #2
    Torwarttalent
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    Jo, ich gebe mich geschlagen...

    Allerdings, lieber Steffen, leider finden sich eben genau DIESE Kinderoasen immer weniger in unserer Welt. Natürlich spielen die Kinder draußen auf der STraße Fußball. Einen Spielplatz gibt es hier weit und breit nicht. Wir leben in einer Welt die keine Kinder haben will. So sieht es am Ende doch leider aus. Und deine tolle Ideen in allen Ehren, nicht jeder hat die Möglichkeit an einem solchen Ort zu wohnen wo es einen Park gibt an dem Kinder geduldet sind und spielen können. Bei uns gibt es in der Nähe zwar einen Bolzplatz, aber da darf viel öfter NICHT gespielt werden, als gespielt werden darf. Regelmäßig verscheucht man die Kinder dort, weil es eben kurz nach 17:30 ist oder weil es Samstag oder Sonntag ist. Keine Ahnung. Sie gehen schon gar nicht mehr hin. So sieht die Realität doch aus. Und die Spielplätze, wenn schonmal irgendwo welche sind: Lachplatten. Nix für 10 Jährige. Und wenn, dann will man die dort nicht haben, weil sie die kleinen stören.

    Reglementiert ist bei uns im Übrigen gar nix. Er muss weder ins Turnen noch ins Basketball gehen. Noch nichtmal ins Fußball. Wenn es nach ihm ginge wäre er den ganzen Tag beim Verein und würde da alle Sportangebote mitmachen die so kommen. Und oft hängen sie einfach auch auf den Vereinsanlagen rum und kicken dort. Dort dürfen sie es wenigstens.

    Mit diesen Beispielen von Schule und Gegenangriff wollte ich doch eigentlich nur verdeutlichen, dass ich mich ein wenig machtlos fühle angesichts der mangelnden Konzentration. Da kommt doch von allen Seiten dann Druck: Lehrer, Trainer, Mitspieler. "Du hast geschlafen!".

    Sorry, ich wollte das nur nciht alles ganz unkommentiert dastehen lassen. Diese Kinderparadiese die es in unserer Jugend vielleicht noch gab sind einfach selten geworden in unserer Welt. Und genau hier wird auch die Aufgabe des Sportvereins wichtiger. Bei uns ums Eck ist eine Unterführung. Dort sitzen die Kiddies, ein zwei Jahre älter als mein Sohn und SAUFEN... so sieht unsere Welt doch aus. Da sehe ich mein Kind lieber beim Sportverein. Reglemntiert oder nicht...

    LG
    Marie

  3. #3
    torwart.de-Team Avatar von Steffen
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    Marie,
    wir Erwachsenen machen diese Welt!
    Wir müssen also Kindern die Möglichkeiten geben.
    Wir Eltern müssen uns zusammen raufen, wir müssen tun. Denn wenn Neubaugebiete Kinderfeindlich werden, hängt es an der Planung, und dann sind wir gefragt. Im Ortsbeirat solche Dinge anmahnen und die Politik darauf aufmerksam machen.... und Parkanlagen gezielt ansteuern.
    Wir müssen uns auch Zeit für unsere Kinder nehmen und nicht hoffen, oder glauben, es reicht die Kinder vor die Tür zu treten!
    Denn ich bin ein Stadtkind, groß geworden zwischen Slum und Hauptstrasse, zwischen Bahngleisen und Kneipenviertel, zwischen mit Müll verunrateten Spielplatzruinen und tristen Parkanlagen.... und trotzdem, ich hatte Spielplätze.
    Bei meiner Oma in den Auen des Flusses, oder im Park mit seinen Spielplätzen, wo meine Eltern mit mir hingegangen sind...
    Heute bin ich Eltern, heute muß ich also meine Kinder an solche Orte bringen und Ihnen diese Chancen verschaffen.
    Denn meine Kinder wachsen so auf, wie ich, und daher muß ich dafür Sorge tragen, daß Ihnen diese Freiheiten gegeben werden.. und die Chancen sind da...

    Es ist daher gut, daß Du Dich machtlos fühlst, denn wenn Du die Macht hättest, du würdest den Druck verstärken, anstelle diesen zu mindern. Denn Du willst etwas ändern was vielleicht eher Zeichen eine Überbelastung, ja einer Überforderung in der Situation ist....
    Und jetzt würde sogar Mama daran schrauben... Mama, die eigentlich dafür Sorgen müßte, diesen Druck zu nehmen und dem Kind andere möglichkeiten zu verschaffen.
    Das diese Welt nicht für Kinder gemacht ist, nicht auf Kinder baut, ist eine andere Sache.
    Duetlich zeigt mir, daß aber Wir es sind, die diese Welt gesachaffen haben und heute jeder die Schuld bei anderen sucht.
    Wir haben den Leistungegedanken um jeden Preis in den Sport und den Kindersport getragen, wir haben Ideale gemacht, die Kinder zu erfüllen haben und wir geben vor, was Kinder erreichen müssen! Wir geben aber nicht mehr vor, wie Freiheit aussieht, wir stellen Grenzen nicht mehr klar, wir legen die Füsse hoch und lassen andere tun!
    Ich sehe es deutlich um mich herum, und das schlimme ist, jeder schaut mich an uns sagt: "Wow, was deine Kinder alles mitmachen, also meine würden das nie tun!"
    Falsch!!
    Sie würden es tun, wenn man sie mitnimmt, mitmachen läßt. Aber Mama kommt von der Arbeit nach Hause, setzt sich und legt die Füsse hoch, muß sich entspannen.... keine Zeit jetzt mit Kind in den Park zu fahren.
    Dafür fahren diese Eltern dreimal mit Kindern in den Urlaub und 5 mal in Zenterparks.. Dort legen sie die Eltern in den Sand und 'relaxen', die Kinder spielen am Strand oder in der Betreuung...
    Tja, und wie sehen andere Eltern aus?
    Die fahren nach Bayern, besuchen alte Wassermühlen, fahren mit der Dampfeisenbahn, gehen in den Klettergarten, besuchen das Deutsche Museum, fahren ins Freilichtmuseum, besuchen Neu-Schwanstein, wandern durch die Marienklamm, machen ein Picknick auf einer Almwiese....
    Und die Zenterpark-Eltern und Strandurlauber rufen aus: "Das ist doch kein Urlaub! Das ist doch Stress!"
    Sicher, für Eltern ist das vielleicht nicht Ruhe, nicht die totale Entspannung, aber für die Kinder ist es Abenteuer, ist es Toben, Spielen und Lernen...

    Und daher.... es liegt an uns!
    Und wenn ich ehrlich bin, bei vielen Kindern ist es mir langsam Wurscht. Denn die Kinder, die kann ich beeinflussen, nicht aber die Eltern. Es sind Eltern, die Kinder lieber 5 mal im Jahr in die Fußballschule schicken und teuer Geld bezahlen, als zweimal pro Woche auf dem Fußballplatz das Tw-Training abzuwarten. Denn auf dem Fußballplatz macht es ein Niemand, in der Fußballschule ein Ex-Profi... und der Sohn soll was werden, also muß es teueer sein und Mama kann Sohn in der Fußballschule abgeben!!!
    Da ich nun diese Eltern, die versuchen einen kleinen Lehmann zu züchten nicht beinflussen kann und will, ist mir egal, daß diese Kinder dann Stundenlang Playstation zocken, eine Amsel nur als Vogel identifizieren, 5 verschiedene Bäume nicht kennen und nicht ein einziges Mal an einem Bachlauf einen Staudamm gebaut haben... Es sind Kinder, die eingesperrt sind, oder sich selbst überlassen sind, in der so gut gemeinten Freiheit...
    Wenn heute meine Tochter von der Spitze des Klettergerüstes im Herzogenriedpark ein lautes "Paaapaa, hier ooooben!" brüllt, dann weil Sie sich überwunden hat, dort oben zu sein, und weiß: Der Papa, der kommt auch hier hoch, denn der kann es heute noch!
    Und wenn der Sohn mit der Schaufel im Sand steht, und Eimer um Eimer füllt, dann weiß er, daß es oft passiert, daß er mit Papa die tollste Sandburg baut, weil der Papa auch dafür Phantasie und noch Zeit hat.

    Weißte, Umgang mit Kindern ist nicht, daß man weiß was für Kinder gut ist, sondern das man selbst noch Kind ist....
    Beispiel: Wir planten eine Nachwanderung... hatten eine tolle Eiche über dem Tal ausgesucht für die Gruselgeschichte, doch Hr. Hochpädagoge meinte es besser zu können!
    Er kaufte eine Karte und dann rannte er mit den Kindern los.... nach 2 Stunden die erste Frage: "Wo sind wir nun eigentlich und wo geht es weiter?"
    Nach weiteren 2 Stunden auf einer Licht mit Futterkrippe festgestellt, daß es Sackgasse ist... und die Kinder verließ der Mut... doch dann nahmen wir die Kinder an der Hand, erklärten, daß wir nun auf der Strasse laufen müssen, 500 Meter.... und keines der Kinder war ohne Disziplin und Kontrolle. Die Gefahr in der Nacht auf einer Landstrasse war bewußt und klar... dann erklärten wir den Kindern: "Hört Ihr die Bahn?" Und sie hörten den Güterzug. Nun kamen wir an eine Strassengabelung, recht zu einer Örtlichkeit, links in einen Wald. Die Führenden beschlossen nun, man geht in den Ort und läßt sich abholen, denn man war nun 7 Stunden unterwegs, ohne Orientierung. Doch wir drehten nach links ab und die Kinder trafen Entscheidung: "Wir gehen mit Euch!2 so ging die Führung in den Ort und wir gingen in den Wald, dabei fanden wir Zeit für Abenteuergeschichten, für Nachttiere und dann für das Morgengrauen... und nach 8 Stunden erreichten wir den Treffpunkt und die schlafenden Busfahrer... die Führungsriege haben wir nach 9 Stunden im Dorf weiter abgeholt, wo diese vergeblich eine Telefonzelle suchten....
    Marie, warum gingen diese Kinder mit uns?
    Wir strahlten etwas aus... und diese Ausstrahlung macht, ob Kinder mit Dir durch die Hölle gehen würden, oder sich lieber an den Strand legen!
    Und das ist dann auch beim Fußballtraining wichtig.. man muß nicht gewinnen, aber man muß mit Kindern gehen, Teil der Mannschaft sein, nicht der Trainer, nicht der Anführer, nicht der Chef. Man muß sich diese Rolle erarbeiten und verdienen. Allein weil man der Größte und Stärkste ist, wird man es nicht. Aber wir sind Teil der Mannschaft und erarbeiten uns die Position des Trainers, indem wir führen, indem wir zeigen, wo was geht.... wir sind nicht Trainer, weil der Verein es will, wir sind Trainer, weil die Kinder uns akzeptieren!
    Und daher ist es unsere Aufgabe, Kindern auch die anderen Teile des Lebens zu zeigen, und das ist Aufgabe der Eltern...
    Wir Trainer begleiten nur einen kleinen Teil im Sport... und dabei müssen wir auch begleiten und zeigen, das Sport nicht immer nur gewinnen ist. Wir müssen auch loslassen.... wir müssen zeigen, daß verlieren auch Teil ist und vormachen, daß der Sieg nicht alles ist, sondern das es mehr ist, was den Sport ausmacht...
    Lassen wir das, war nie eine Leuchte...

  4. #4
    Freizeitkeeper
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    Standard Klasse

    Ich finde es super klasse das Steffen sich so eine Mühe in diesem Forum gibt und uns immer diese tollen texte schickt !!! 1A wirklich !! Danke Danke Danke ich kann hier echt viel lernen

  5. #5
    Amateurtorwart Avatar von Torhütchen
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    Standard

    Steffen ich bin aber auch E-Jugend Torwart. Bei mir schießen unsere Spieler
    die bälle hoch und in die Nähe des Winkels.Und die spieler von SV Dessau 05
    schießen die Bälle schon fast ab der Mittellienie in den Winkel.
    Wenn alles am versagen scheint und niemand mehr kämpft muss der Torwart aufstehen und seine Mannschaft retten!!!

  6. #6
    Nationale Klasse Avatar von fragsiN
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    Ich weiß nicht du es hier schon erwähnt hast, zu dem Thema gibt es ein sehr gutes Buch von Gerd Thissen "Torwartschule für Kinder- und Jugendfußballer".

  7. #7
    Amateurtorwart Avatar von Britta
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    Frage Bambinitorwart

    Hallo Steffen!
    ich hab da ein Problem... Ich bin Bambinitrainerin und ich habe einen spieler, ich gebe zu als feldspieler (noch) nicht sonderlich begabt, der UNBEDINGT Torwart werden wollte. Also haben wir ihm seinen wunsch erfüllt und ihn ins tor gestelle. Trotz mangelder Begabung ist er dort glücklich. Leider zeigt er noch keinerlei Talent und wenn wir etwas üben im training wie z.B. falltechnik oder ganz einfach wie man sicher einen ball fängt, dann scheint er das im nächsten training trotz 10 maliger wiederholungen immer wieder vergessen zu haben. Undim spiel erinnert er sich an garnichts was ich ihm je beigebracht habe. was kann ich tun um es ihm ein bisschen leichter zu machen? denn seine wunschposition will ich ihm ungerne nehmen, er fühlt sich im tor wirklich wohl und freut sich auch immer auf das TW-Training und so... GIbt es spezielle übungen wie ich ihm helfen kann?

    Gruß, Britta

  8. #8
    Nationale Klasse Avatar von das Tier im Tor
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    Standard

    Hallo Britta
    Bambini ist ja ein dehnbarer Begriff. Wie alt ist denn Dein Torhüter?
    Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht,
    sondern die Gewissheit,
    dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht (Vaclav Havel)

    in memoriam Robert Enke

  9. #9
    Amateurtorwart Avatar von Britta
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    Beitrag Bambinitorwart

    Der kleine ist jetzt 6,5 jahre, aber auch noch relativ klein uns auch etwas langsam (also nicht tempo sondern im begreifen und merken) für sein alter!

    RIP
    IGEL
    (7.3.66 - 25.5.10)
    SOPHIA (21.6.01 - 23.610)

  10. #10
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    Nun stellt sich erstmal die Frage, inwiefern Torwarttraining bei einem Sechsjährigen Sinn macht... Ich bin eh der Meinung, dass in diesem Alter noch viel rotiert werden sollte, damit jedes Kind irgendwann selbst entscheiden kann, auf welcher Position es "fest" spielen möchte.
    Farblegende: Moderator | Privatperson

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