Zitat von
Torbinho
Naja, die Geschichte wirft Fragen auf, aber man muss dann unterm Strich auch beide Dimensionen sehen:
Was ist, wenn der Mitarbeiter selbst dazu beigetragen hat, dass er auf der obersten Führungsebene nicht mehr tragbar ist?
Was ist, wenn das Unternehmen nicht zufrieden mit der Leistung/Einstellung des AN nach dessen Degradierung ist?
Hier verlasse ich mal kurz diese Ebene und gehe auf die reale Situation ein:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Wiese im letzten Frühjahr nichts zu Schulde hat kommen lassen. Drei Trainer, 2 sportliche Leiter und bei allen ist er außen vor. Sportliche Gründe kann es demnach nicht haben. Warum sollte Hoffenheim ihn nicht mindestens auf P2 setzen, wenn man ihn doch eh bezahlen muss? Ich glaube, da gab es einen ganz großen Knall intern. Deswegen male ich jetzt mal einfach ein bisschen mit meiner Phantasie:
Was ist, wenn der AN nach seiner Degradierung überall rumerzählt hat, dass der Besitzer des Ladens (oder ein anderer beliebiger Vorgesetzter) keine Ahnung hat und ein absolutes A***loch ist?
Was ist, wenn der AN sich imageschädigend verhält, vllt. betrunken zur Arbeit kommt o.ä.?
Warum erkennt man nicht beiderseitig das Missverständnis an, was offensichtlich vorlag? Für die Firma ist es doch blöd, x Millionen für einen Parkplatzkehrer zu bezahlen, für den AN ist es doch doof, den Parkplatz zu kehren und in der Kantine Hausverbot zu haben. In der Wirtschaft wird das mit Abfindungen gelöst und beide Seiten gehen mit gewahrtem Gesicht dabei raus.
In Hoffenheim kam es zu dieser Lösung nicht, wofür man nicht allein die Schuld bei Wiese suchen muss, aber wo er sicherlich auch kein unschuldiges Opfer eines Vereins ist, der hauptsächlich daran interessiert ist, seine Spieler zu mobben.
Rechtlich ist Wiese absolut im Recht, aber (und das muss man hier unterstreichen): Hoffenheim ebenfalls. Ihm wird geboten, was ihm vertraglich zusteht und Wiese nimmt es sich. Moralisch ist das aber von beiden Seiten ungünstig gelaufen. Und dann tendiere ich schon zur Lösung: Abfindung nehmen und gehen. Vor allem dann, wenn ich noch ca. 40 Lebensjahre vor mir habe, in denen ich vielleicht auch nochmal was im Fussballbereich machen möchte.