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Thema: Produkttest: Uhlsport Fangmaschine Aquasoft HN Ion Mask

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    Amateurtorwart Avatar von NN23
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    Standard Produkttest: Uhlsport Fangmaschine Aquasoft HN Ion Mask

    Die Fangmaschine Aquasoft Ion Mask aus der 2013er–Reihe hat einen halbnegativen Schnitt. Das heißt, die Nähte zwischen Innenhand und Schichteln (Handaußenseiten) sind im Inneren des Handschuhs vernäht. Das Aquasoftmodell der Fangmaschine 2012 und der (im Desgin leicht überarbeitete) Nachfolger sind klassisch geschnitten. Das heißt, die Variante Ion Mask ist im Vergleich merklich enger geschnitten. Auch die Oberhand. Die Vorteile: weniger Luft zwischen Hand und Handschuh, damit besseres Ballgefühl. Nachteil: zumindest theoretisch etwas geringere Dämpfung, etwas kleinere Fangfläche, zumal da auch der Daumen bei diesem Handschuh Uhlsport-untypisch „klein“ und enganliegend gehalten ist. Foto 1.jpg

    Die Schichtel sind aus Haftschaum. Das heißt, auch bei verdrehten Fingern ist Haftschaumkontakt garantiert. Bei Regenwetter, für das der Handschuh ja in erster Linie gedacht ist, dauert es etwas länger, bis der Handschuh anfängt durchzunässen als bei Mesh-Schichteln.

    Der Verschluss ist ein breiter umlaufender Klettverschlussriegel mit einem gummierten Zug, der verhindert, dass der Klettverschluss den Haftschaum beim An- und Ausziehen abreibt. Zum wichtigsten Teil, der Innenhand: Der Aquasoft-Belag ist im Profi- und Amateurbereich etabliert, nicht nur bei diesem Uhlsport-Modell, deshalb keine große Vorrede dazu.

    Ich fasse die Erfahrungen mit mehreren Paaren dieses Modells zusammen, die ich gut einem Jahr gemacht habe:

    Der Einschlupf, ein Gummitunnel, ist relativ eng. Wenn der Handschuh nass ist, muss man mitunter tüchtig ziehen, um hineinzukommen. Die Klettbandage ist schön breit und bietet einen guten Sitz und Halt. Kleinigkeit dazu: Auf den dünnen Klettstreifen auf dem Puls hätte Uhlsport meiner Meinung nach verzichten können. Er sitzt genau an der Stelle, an der man beim Anziehen mit dem Zeigefinger der anderen zieht – ist also ein potenzieller Haftschaumkiller.

    Zu den entscheidenden Dingen: Ich würde dringend dazu raten, den Handschuh vor dem ersten Einsatz auszuwaschen. Seifen- oder Laugenreste, die produktionsbedingt noch im Belag enthalten sind, schränken den Grip doch erheblich ein (noch deutlicher spürbar als üblicherweise bei Trockenwetterbelägen).

    Ich war, nach Berichten von befreundeten Keepern und auch Einträgen hier im Forum anfangs skeptisch, was die Haltbarkeit des Belags angeht. Über den Grip dagegen schien es keine zwei Meinungen zu geben.
    Nach den ersten zwei Einsätzen des ersten Paares schien sich genau das zu bestätigen: Abrieb, wenn auch sehr geringer, an beiden Handballen; gute Klebewirkung auch bei starkem Regen und sehr nassem Boden – bei Bedingungen also, bei dem ich mit Uhlsports Absolutgrip oder Nikes Kontaktschaum doch einige Schwierigkeiten hatte.

    Inzwischen haben die ersten beiden Paare inzwischen jeweils etwa 40 Einsätze in Training und Spiel hinter sich (inzwischen nur noch im Training in Gebrauch). Anders als erwartet finde ich den Belag überdurchschnittlich abriebfest, deutlich geringer jedenfalls als erwartet. Meiner Ansicht nach gibt es in diesem Punkt zwischen der Fangmaschine Aquasoft Ion Mask und den Allwettermodellen der Fangmaschine (Absolutgrip Surround, rot, und HN Pro, weiß) keinen wirklichen Unterschied – auch wenn der öfter behauptet wird. Kleine Einschränkung: Ich kann das nur für Rasen- und Kunstrasenplätze beurteilen. (Käme allerdings auch nicht auf die Idee, einen Handschuh mit einem so weichen Belag in einer solchen Preisklasse dauerhaft auf Hartplätzen zu benutzen.)

    Der Haftschaum entfaltet sein ganzes Potenzial nach ein paar Einsätzen. Schwer denkbar, nicht davon zu schwärmen: Solch einen Grip, selbst wenn beinahe schon Wasser auf dem Platz steht, habe ich noch nicht erlebt. Exzellent! Das gilt fürs Spiel mit den gängigen originalen Matchbällen, aber auch für die billigeren Trainingsbälle, die ja meist eine glattere und damit glitschigere Haut haben. Bei Nike-Bällen, die eine etwas wächserne Oberfläche haben, ist der Grip nicht ganz so brillant, aber immer noch sehr gut. Nach etwa 30 Einsätzen lässt der Grip so langsam etwas nach. Der Vollständigkeit halber: Ich habe den Handschuh zum Teil auch im Sommer – außer bei Hitze und Trockenheit getragen - und den Belag dann eine halbe Stunde vor dem Spiel richtig feucht gemacht und während des Spiels tüchtig nachgefeuchtet. Da verstärkt sich der Abrieb.

    Die Dämpfung ist gut, auch wenn ich in diesem Punkt grundsätzlich andere Hersteller etwas vor Uhlsport sehe, zum Beispiel Nike oder Puma.

    Der Handschuhkörper mit der neuen Ion-Mask-Technologie soll das Eindringen von Nässe in das Handschuhinnere aufhalten. Mag sein, dass es ein paar Minuten länger dauert als bei anderen Modelle. Der Effekt ist meiner Ansicht nach allerdings marginal. Wenn es nass ist, ist auch dieser Handschuh schnell nass. Punkt. Was mich in Sachen Haltbarkeit ein wenig gestört hat, ist der Daumen – und zwar auf der Oberhand: das Material wird rissig, lange bevor der Belag stirbt. Die Folge sind kleine weiße Streifen. Ist bloß ein optisches Problem – trotzdem.

    Alles in allem: Top-Handschuh, der nicht ganz billig ist, aber jeden Cent wert. Exzellenter Grip bei nassen Bedingungen. Aber nicht nur - wenn man ihn rechtzeitig und ausreichend vor dem Einsatz gut feucht macht.
    Geändert von NN23 (14.12.2013 um 22:28 Uhr)

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