Ich hatte hier schon ansatzweise mal eine Diskussion mit Anadur und wir haben das schon vergangenes Jahr mal ein wenig angeschnitten diskutiert, nie aber Raum, Platz und Zeit gefunden, es genauer zu besprechen.
Letztendlich, ein wenig Vorreiter waren wir schon, aber was die Community bewegt, bewegt natürlich die Menschen, die tag-täglich sich mit der Materie befassen müssen, die damit Ihren Lebensunterhalt verdienen und wo durch die Spiele der Lebensunterhalt verdient wird - und daher war es nur eine Frage der Zeit, bis just diese professionellen Menschen diese Dinge ebenso entdecken und dann auch in der Fachpresse zu lesen ist.
In der teuersten Liga der Welt, wo das meiste Geld zu Hause ist, sind daher auch die Medien viel stärker präsent und man gönnt sich sogar richtige Fachleute, die den Medien beratend zur Seite stehen.
Beim DFB und den Landesverbänden ist das nicht so. Hier nimmt man sich eher den alten Fussballlehrern an oder erwartet daß jemand eine solche Lizenzstufe hat, bis man vielleicht in einem Gremium mal auf seine Idee/These eingeht, was den Verband recht unflexibel für neue Ideen und Anregungen macht, wenn diese eben nicht von eigens bei den Verbänden angesehenden Leuten kommt. Und bis es dann sogar an die Landesverbände weiter gereicht wurde, vergeht noch mehr Zeit - und bis es dann wirklich nach unten durchschlägt, sind andere schon viel weiter.
Letztendlich hatte ich mal festgestellt, daß die Torleute der Insel anders arbeiten und weniger abdruck generieren, wie in Deutschland, weshalb z.B. in der Premier League oft Tore fallen, die ein dynamischer Torwart wie Wiese oder Kahn gehalten hätten. Schaut man jetzt nach Deutschland, wächst der Einfluss von Trainern wie Foletti, der ebenfalsl eine eher andere Herangehensweise hat und wo viele der Torleute aus der Abdruckzone auch nicht mehr ins Kreuzeck kommen, weil: Das wäre Übermenschlich, weil aus reiner Sprungkraft ist 2 Meter Höhe bei 3,5 Meter in der direkten Linie nicht machbar - das weiß man vom Hochsprung - ohne Anlauf geht es nicht. Trotzdem wird diese Lehre favorisiert, und wie von mir oft kritisiert, ungebremst übernommen. Damit erhält man ungedeckte Zonen, die ein Torwart in der Zielverteidigung nicht abdeckt oder abdecken kann - insbesondere ein Yann Sommer mit 1,8 Metern Körpergröße schafft das in der Reinform nicht - er muss daher mogeln.
Dieses Mogeln wird aber dann versucht dogmatisch abzustellen, anstelle es zuzulassen und individuell den Torwart zu fördern.
Gleiches gilt dann für Arbeiten mit dem Zonentraining, wo das Draufschieben auf den Stürmer eine wichtige Arbeite ist, aber just hier und das zeigen einfach inzwischen die vielen Fernseh Aufnahmen, gibt es große Probleme mit einem bestimmten Bereich, aus dem mehr Tore fallen, als aus anderen Bereichen. Dieses Bereich, wo der abstand Stürmer/Ball, Torwart so zischen 8 bis ca, 13 Meter beträgt, den nennt der unten stehende Artikel "Death Zone"... ich habe die Freiheit besessen, den Artikel mal zu verlinken und zu übersetzen...

Feuer frei...



Derzeit zeigt recht unbemerkt sich eine größere Veränderung in der Welt des Torwartspiels. Es ist leicht zu übersehen, aber eine Veränderung gerade auf dem Top Niveau und auch in den Leistungszentren der großen Clubs.
Über viele Jahre, vielleicht auch Jahrzehnte, sind Torleute angehalten worden, den Schusswinkel zu verringern und auf der Balllinie auf den Stürmer zu schieben. Diese Theore ist in den letzten Jahren durch neue Theorien in Kritik geraten, welche sich insbesondere damit befassen, die sogenannte "Tote Zone" zu vermeiden.. In der letzten Zeit sind daher einige Torleute übergegangen eine andere Position zu beziehen, aufgrund dieser neuen Theorie.
Aber zuerst, was ist diese öminöse "tote Zone" in Bezug auf das Torwartspiel und warum ist diese von Interesse? Eigentlich ist es eine sehr einfache und offensichtliche Theorie betreffend die Position des Balles, des Torwarts und des Tors.

Im Grunde genommen geht es darum, daß wenn der Torwart nicht nah genug an den Stürmer heran kommt, um dessen Fähigkeiten das Tor zu erzielen damatisch zu reduzieren, es besser ist, weiter entfernt zu stehen, um die Reaktionszeit um ein paar Milisekunden zu erhöhen, weil der Ball sich länger durch die Luft bewegt.
Anmerkung des Übersetzers: Hier geht es um en Zwischenbereit ca. 13 bis 8 Meter von der Abschlussposition zum Torwart. Da der Torhüter im Zonenspiel, insbesondere in Kipp- und abdruckzone angehalten ist, die Distanz zum Stürmer zu verringern, kommt er z.B. bei einer Schusslösung von 16 Metern schon bei einer Position von 2,5 Metern vor dem Tor an den Rand der "Toten Zone", denn der Abstand zwischen Ball am 16 Meter Raum und Torwart 2,5 Meter vor dem Tor ist durch diese Position schon auf rund 14 Meter geschrumpft. Schiebt der Torhüter jetzt noch mehr auf den Stürmer, in der hoffung, diesem das Tor weiter zu verkleinern, betritt er die "Tote Zone" - welche so zwischen 13 bis 8 Metern liegt, also einen Bereich von rund 5 Metern ausmacht. Hier sind Ballgeschwindigkeit und die damit zurückgelegte Strecke des Balles und die Reaktionszeit des Torhüter laut dieser Theorie in einem Bereich, wo der Torwart seine Bewegung erst einleiten kann, wenn der Ball schon unhaltbar den Torwart erreicht oder passiert hat. Es überschneiden sich die Zeitfenster der Weg/Zeit Faktoren des Balles, mit den Faktoren aus Reaktionszeit/Abwehrbewegung des Torwart so signifikant, daß der Torwart keine Chance hat. Unterhalb der Distanz ist das Tor so klein geworden, daß nur kleine, "reflexartige" Bewegungen nötig sind, daß Tor zu verteidigen - aber oberhalb sind immer mehr Bewegungen als im Handballtor notwendig, so daß hier diese Bewegungen mehr Zeit brauchen, als zur Verfügung steht

Erinnern wir uns an die Situationen, wo der Stürmer einen harten Ball direkt auf den Torwart spielt, der Ball aber durch die Beine des Torhüters ins Tor geht. Dies geschied, weil die Torleute nicht schnell genug reagieren können, die Lücke zwischen den Beinen zu schließen. Technisch gesehen ist es keine schwierige Defensivaktion, aber die Reaktionszeit reicht nicht aus, die Beine zu schließen, bevor der Ball durch die Beine gegangen ist.
Ein anderes Beispiel sind Strafstöße, wo man von 11 Metern nicht genügend Reaktionszeit hat, den Ball zu erreichen, und daher man meistens sich vorher schon festlegt, aufgrund von Ahnungen die man im Vorfeld wahrnimmt.
Wenn also der Torwart nicht nah genug ist um angeschossen zu werden, oder wenn diese nicht schon erahnen wohin der Ball geht, scheint es die bessere Option zu sein, so weit wie möglich entfernt zu stehen, um mehr Zeit für eine Reaktion zu haben.
Beispiel ist hier Hugo Lloris in der englsichen Premier League, wo man bemerken kann, wie tief er steht im Vergleich zu den meisten anderen Torleuten - oft steht er direkt auf der Torlinie, weil er heraus gefunden hat, daß seine Reaktionsgeschwindigkeit und Beweglichkeit seine stärkste Waffe sind und diese sich am Besten einsetzen lassen, wenn er aus einer tiefen Position spielt.
Originalartikel: keeperportal.co.uk